hörendenkenschreiben

Montag, 15. April 2013

Zur Erinnerung an Sir Colin Davis

Sir Colin Davis ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Eng verbunden war er mit der Sächsischen Staatskapelle, deren Ehrendirigent er seit den 90er Jahren war. Zur Erinnerung an einige große Konzerterlebnisse, die ich in Dresden mit ihm erleben durfte, seien hier noch einmal einige Rezensionen verlinkt, darunter auch die seines letzten Sinfoniekonzert, das er im Mai 2012 mit der Kapelle musizierte - zum Dirigat der laufenden Saison im März dieses Jahres kam es leider nicht mehr.

* 10. Sinfoniekonzert, Mai 2012 - "Mozart zum 85. Geburtstag"
* Konzert mit dem Gustav-Mahler-Jugendorchester, August 2011, Ravel, Strawinsky, Tschaikowsky
* 2. Sinfoniekonzert, September 2010 - ein immer noch sehr stark in der Erinnerung lebendiges Konzert mit Leos Janaceks "Taras Bulba" und "Tapiola" von Jean Sibelius
* Edward Elgars großes Oratorium "The Dream of Gerontius" dirigierte Davis zum Palmsonntagskonzert 2010
* 2008 gab es ebenfals ein Gastspiel mit dem Gustav-Mahler-Jugendorchester, diesmal mit Mahlers 1. Sinfonie und dem Violinkonzert von Beethoven.

Seine unprätentiöse Art, die Musik zum Schwingen und Leuchten zu bringen, den spezifischen Klang etwa der Partituren von Sibelius und Berlioz zu modelieren, aber auch einen ganz lebendig-natürlichen Mozart-Klang zu erzeugen, bleibt mir stark im Gedächtnis. Passion war bei ihm keine Aufgabe, sie war selbstverständlich und entstand in den ersten Takten der Musik. Diese Bescheidenheit und Leidenschaft empfand ich als einzigartig und sie vermochte es, den Zuhörer direkt ganz nah an die Musik zu bringen. Danke dafür.

Mittwoch, 20. März 2013

Uraufführung Konzert für 2 Violinen und Orchester

Morgen in Freiberg:

5. Sinfoniekonzert
der Mittelsächsischen Philharmonie

Ottorino Respighi: Trittico Botticelliano
Alexander Keuk: Konzert für zwei Violinen und Orchester (Auftragswerk, UA)
Paul Hindemith: Sinfonie „Mathis der Maler“

Solisten: Duo Gelland: Cecilia Gelland, Violine; Martin Gelland, Violine
Dirigent: Jan Michael Horstmann

21.03.2013, 19.30 Nikolaikirche Freiberg (18.45 Konzerteinführung)
22.03.2013, 20.00 Theater Döbeln (19.15 Konzerteinführung)
(Links siehe unten)

Zur Einführung

Alexander Keuk
Doppelkonzert für zwei Violinen und Orchester
nach André Massons "Vingt-deux dessins sur le thème du desir"

Das Doppelkonzert für zwei Violinen und Orchester hat eine längere Entstehungsgeschichte. Ich bin dankbar, dass sich die verschiedenen Fäden biografisch wie musikalisch nun derart ineinandergesponnen haben, dass es zu dieser lang ersehnten Uraufführung kommt. Bereits in den 90er Jahren begegnete ich Jan Michael Horstmann im Konzert: in Wuppertal aufwachsend, war ich noch Schüler, als Horstmann bereits an den Wuppertaler Bühnen dirigierte. Das Duo Gelland wiederum lernte ich 1998 bei meinen Studienarbeiten zu dem schwedischen Komponisten Allan Pettersson kennen, 2003 schrieb ich bereits ein Kammermusikwerk für Duo Gelland, die ich zu den spannendsten und innovativsten Ensembles auf unserem Planeten zählen würde. Über Pettersson verknüpften sich die Fäden - ein lange gehegter Wunsch, für die Gellands ein Konzert mit Orchester schreiben zu wollen, ging über den Kontakt nach Freiberg in Erfüllung.

Bereits 2004 formte sich das Sujet: in der Kunsthalle Würth in Baden-Württemberg besuchte ich eine Ausstellung mit Werken des Malers André Masson (1896-1987). Dessen Zyklus "Vingt-deux dessins sur le thème du désir" (Zweiundzwanzig Zeichnungen über das Thema der Begierde) aus dem Jahr 1947, der dort erstmalig gezeigt wurde, hatte mich nachhaltig beeindruckt. Die Tinten-Zeichnungen sind ein spätes Nachwehen der surrealistischen "Écriture Automatique" - Masson selbst war Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts einer der wichtigsten Vertreter der Pariser Surrealisten um Breton, Soupault, Desnos und Leiris. 1947 entstand der Zyklus an einem einzigen Tag; er ist mit vielfältigen Bezügen zu Mythologie und Natur versehen, aber eben auch Statement eines (im Zen-Sinne) "leeren", freien Bewusstseins, das stärker als das ständig reflektierende Bewusstsein in der Lage ist, Realitäten zu bilden, Emotionen in Zeichen und Bildern darzustellen.

Die Zeichnungen selbst sind äußerst dynamische, teils abstrakte, teils figürliche Darstellungen der Geschlechter (hier ein Beispiel einer Zeichnung) innerhalb einer Welt voller mythologischer Bezüge - von der rasant hingezogenen Linie und Schraffur über phantastische, roboterartige Figuren, Flügelwesen und Bäumen bis hin zu Eiswüsten und Sintfluten tobt sich der "automatische Zeichenstift" hier aus. Als 1961 die Zeichnungen in einem Buch veröffentlicht wurden, schrieb Jean-Paul Sartre das Vorwort und charakterisierte Masson in einem zutiefst humanistischen Kontext.

In der Komposition interessierte mich keinesfalls eine illustrative Musikalisierung der Bilder, die sich ohnehin in ihrem kraftvollen Hin-Wurf einer eindeutigen Interpretation entziehen. Das Konzert kann als Neukomposition von Zeichnungen desselben Themas verstanden werden, als Betrachtung des schöpferischen Prozesses (auch das "Schreiben"/"Zeichnen" des Malers und kardiologische Auswirkungen der Anspannung bekommen im Stück Raum) und als Versuch, eine "Écriture Automatique" in der Musik zu erfinden. Dass dieser Versuch von vornherein Hindernissen unterworfen ist, wird verständlich, wenn man als Komponist statt sofortigen "Losmalens" den Umweg über Notation und vor allem in Beachtung und Behandlung der Zeit in einer großräumigen Orchesterpartitur gehen muss.

Trotzdem war die Umsetzung der 22 Zeichnungen in eine "automatische", aber nicht mechanische Musik eine spannende Herausforderung, in der es immer auch galt, den vielfältigen Farben von Begierde, letztlich ur-menschlichen Gefühlen von Rausch und Drang nachzugehen. Dass ein einsätziges Werk von gerade einmal 18 Minuten Dauer - und darin sind 15 sehr stark kontrastierende Abschnitte enthalten - herausgekommen ist, ja, herausgestürzt wurde, verdeutlicht nur den besonderen Druck und die Verneinung jeglichen Ornaments und überflüssiger Noten. "Écriture Automatique" wirkt immer noch zeitgemäß in der Reduktion auf das Wesentliche - und diese plötzlich auf dem Papier oder im Ohr vorliegende Erkenntnis kann schmerzhaft sein, sie kann aber auch eine reinigende oder öffnende Wirkung erzeugen.
(AK)

Weitere Informationen: http://www.mittelsaechsisches-theater.de/, http://www.duogelland.com/, http://www.keuk.de/

Sonntag, 25. Juli 2010

Turbo-Taste

Unglaublich, wie groß gerade die Tempovarianz und Interpretationsbreite bei Barocksätzen ist. Man meint ja, "seinen" Bach zu kennen, hört dann eine historische Aufnahme des Violinkonzertes von Bach und plötzlich ist das Temporädchen wieder an den Anfang gedreht. Und es klingt trotzdem, o Wunder. Die Erfahrung: keine Musikeindrücke sind jemals festgefügt für die Ewigkeit, obwohl gerade die Erinnerung der "ersten Aufnahme" oder des "ersten Konzertes" einem oft einen Streich spielt - so komme ich wohl zeitlebens nie von "meinen" Kubelik-Aufnahmen der Mahlersinfonien los, die ich mit 15 rauf und runter gehört habe. Aber ab und zu lohnt sich das Innehalten: o, das ist ja das halbe Tempo. Gewinnt nicht dadurch die Musik? Oder schütteln wir doch mal wieder den Kopf und drücken auf die Turbo-Barock-Taste?

Samstag, 24. Juli 2010

recomposed


(Quelle: Universal/DG)

früher wollte ich mal Schumann-Sinfonien umschreiben, weil mir die Instrumentierung nicht gefiel. Viel zu wenig Blech und Schlagzeug... - damals wusste ich noch nicht, dass auch Gustav Mahler Hand an diese Sinfonien gelegt hat. Jetzt wagt sich Matthew Herbert an Gustav Mahler und "recomposed" ausgerechnet das Adagio der 10. Sinfonie. Ausgerechnet? Ich habe die Platte noch nicht gehört und kann mir nicht vorstellen, wie ein "recomposed"-Mahler überhaupt klingt. Und zwar keines seiner sinfonischen Werke. Wie der Soundcreator Herbert vorgegangen ist, beschreibt ein Artikel auf De:Bug sehr schön. Und trotzdem (und immer noch VOR Hören der Platte) verstehe ich nicht, warum man dass Drama oder Thema, das einer Sinfonie innewohnt, durch recomposing verstärken soll. Der einzig triftige Grund wäre, dass der Komponist dieses Thema nur mangelhaft behandelt hat. Das ist auch der Grund, warum manche Bach-Bearbeitungen scheitern (obwohl sie doch SOO schön auf Kuhglocke/Akkordeon/afrik. Trommeln tbc. klingen) - das Original ist zu stark, zu genial. Selten schaffen es Künstler, etwas Neues aus Bestehendem zu formen - übrigens in witziger Weise gelungen bei der Jahresausstellung der HfbK Dresden (Artikel über die Ausstellung hier), bei der u. a. "10 Fragmente von Werken namhafter Künstler, welche aus Museen und Institutionen entwendet wurden" von Jonas Lewerk präsentiert wurden: ein Span aus einem Werk von Joseph Boeys etwa, eingezwängt in eine neue glatte Vitrine, ein Krümel, eine Schraube von anderen Installationen und Leinwänden. Diese merkwürdige Klau-Kunst schaffte es bis zum Nachdenken über Kunst selbst, das gelingt nicht oft.

Recomposed-Website: klick

Freitag, 23. Juli 2010

Oper in 140 Zeichen - Operaplot Contest

"Greek musician goes to hell and back. Wife only makes it halfway." [Orfeo e Euridice]

Auch das gibt es. Twitter verbunden mit hehrer Kunst sorgt für herrliche Unterhaltung. Ich wusste gar nichts von dem Contest, der im April 2010 bei theomniscientmussel.com stattfand. In der Printausführung gibt es ja einige amüsante Opernführer, aber diese 140-Zeichen-Versionen sind der Hammer. Zumal man einiges an Talent aufbringen muss, um die Handlungen in der Kürze des Tweets unterbringen zu können und gleichzeitig auch noch ein verbal knackiges Statement zur Oper abzugeben.
Hier die Links zu den Gewinnern des Wettbewerbes und zu allen Einträgen von A-Z. Vorsicht, Kaputtlachgefahr...

noch einer, weils so schön ist:
"They made me tsar but those bells will drive me mad. Dmitri, is that you? Sorry about the murder. More bells. I’m dying." [Boris Godunov]

Dienstag, 20. Juli 2010

Echo Klassik - manche Überraschung, manches Kopfschütteln

Heute wurden die Preisträger des ECHO Klassik 2010 bekanntgegeben. Wir lassen uns noch einmal auf der Zunge zergehen: dies ist der Jahrespreis, der von der Deutschen Phono-Akademie e. V. vergeben wird, einer Interessengemeinschaft der (kommerziellen) Phonowirtschaft. Das wird schnell vergessen, wenn man die Preisträger-CDs unhinterfragt als "beste" Aufnahmen des Jahres ihrer Kategorie hinnimmt. Hier auf dem Blog kommtiere ich die Entscheidungen, freue mich natürlich über Antworten oder Diskussion.

* Joyce DiDonato und Jonas Kaufmann sind Sänger dieses Jahres. Qual der Wahl vermutlich - auf dem Gebiet der alten Musik ist DiDonatos Stimme zumindest gewöhnungsbedürftig.
* Martin Schmeding, Siegbert Rampe, Tabea Zimmermann (endlich!), Albrecht Mayer als Instrumentalisten des Jahres. Für die Orgel hätte ich allerdings doch Hansjörg Albrecht den Vortritt gelassen. Was in der Instrumentalkategorie erneut Lang Lang zu suchen hat, und auch noch mit der gähnend langweiligen Trio-Einspielung, will mir nicht in den Kopf.
* Paavo Järvi ist Dirigent des Jahres. Ich ziehe, was Beethoven angeht, derzeit Herreweghe und vor allem Dausgaard vor. Järvi arbeitet glatt, sauber, ordentlich und ist daher für mich nicht preiswürdig. Schon spannender finde ich den zweiten Echo, den "seine" Bremer für Janine Jansens exorbitante Britten-Interpretation erhalten. Das Beethovenkonzert auf derselben Aufnahme ist aber kaum erwähnenswert.
* "Orchester des Jahres - Neue Musik" für Jansons, das BR-Orchester und Bruckner - da kann man sich nur über die Kategorie wundern. Neue Musik im üblichen Sinne wird ja von der Phonoakademie brav ignoriert. Verkauft sich ja auch nicht und steht dem Kulturauftrag, Garrett & Kennedy unter die Massen zu hebeln, gehörig im Wege.
* Für wirklich hohe Kultur darf sich Cecilia Bartoli den 9. Echo in die Vitrine stellen. Eine schöne sportive Aufnahme für Liebhaber.
* In der Vokalmusik wird mal wieder eine MDG-Aufnahme geehrt, Poulenc-Werke mit dem Norddeutschen Figuralchor. Dies ist eine Aufnahme, die völlig an mir vorbeiging. Wird bald gehört.
* Da wird eine große Leistung anerkannt: Wolfgang Katschners unermüdliches Bemühen, Alte Musik in spannenden Programmen schmackhaft und lebendig zu machen: völlig verdient dieser Echo für die Glass-Merula-Platte, die man als Anerkennung für die Gesamtarbeit des Ensembles verstehen darf.
* Nachwuchskünstler, kurz notiert: Christiane Karg werde ich mir noch anhören, Scheps und Ott schwimmen wohl auf der Chopin-Welle (Edna Stern vermisse ich schmerzlich), Yannick Nézet-Séguin erhält einen Echo für eine recht gediegene Ravel-Platte und das Streichquartett Meta 4 muss ich wohl schmählich überhört haben. Nachholbefehl!
* Der doppelte Echo für Marek Janowski (Henzes 9. Sinfonie und die Steinbacher-Aufnahme) freut mich besonders, da ich ihn für einen der besten Dirigenten unserer Zeit halte. Steinbacher überdies ist eine fulminante Geigerin. Tolle Wahl also.

Jetzt muss ich mich kürzer fassen:
* Sorry, ich liebe meinen Berlioz (Purist, ich) immer noch mit Davis. Da kommt Immerseel nicht ran, auch wenn die Aufnahme mit viel Herzblut und Wissenschaft gemacht worden ist.
* Mozart mit Zacharias ist eine ziemliche Geschmacksache (aber - bingo - wieder MDG), da überhaupt jemanden aus der Schar der "Großen" zu fischen, halte ich für eine Gratwanderung. Wo sind eigentlich Schuch, Thibaudet, Helmchen !? Immerhin, Kissin mit Prokofjew 2 & 3 ist auch geehrt.
* DA, doch noch ein Dresdner Preis: Mönkemeyer und die Kapellsolisten erhalten einen Echo für Weichet nur, betrübte Schatten. Das Original ist besser. Mit Bearbeitungen, Recomposed und Klavierkonzerten fürs Cello wird man uns wohl die nächsten Jahrzehnte jagen, bis alle Partituren durch den (Sony-)Wolf gedreht worden sind. Dann doch lieber Duport im Original, aber huch, schon wieder MDG - bißchen inflationär, diese Schulterklopferei...?!
* 2010 war offenbar kein Jahr der fantastischen Opernaufnahmen, weder der Festspiele noch der Häuser, vielleicht deshalb "nur" Gluck, Goldmark und Hartmann. Doch, für letzteren großen Dank. Denn Hartmann gehört auch ins sinfonische Repertoire zurückerobert. Und ein zweiter Echo geht ebenfalls an eine Hartmann-Einspielung, die sich den Streichquartetten widmet.
* Zückerchen gefällig? Vivica Genaux bekommt ebenso einen Echo wie der "böse" Bryn. Schöne Platten!
* Was Golijov (wieder einmal) beim Echo zu suchen hat, wird Geheimnis der Universal-Pusher bleiben. Die CDs liegen wie Blei im Laden und jeder verzieht ob des katarrhartigen Eklektizismus das Gesicht beim Hören. Der unverständlichste Echo.
* Der Knabenchor und der Mädchenchor Hannover bekommt einen Echo für die "Glaubenslieder". Die Platte ist bei Rondeau erschienen und versammelt neue Kirchenkantaten. Ist das die Lanze für die Neue Musik light von der Kirchenempore? Dann bitte doch nicht. Aber vielleicht ist ja auch ein Schmankerl dabei.
* Wer amarcord liebt, findet sie natürlich auch bei diesem Echo wieder: mit der Rastlosen Liebe wird dann auch endlich die fällig Schumann-Platte geehrt. Wetten dürfen schon abgeschlossen werden, wieviele Mahler-Aufnahmen sich beim Echo 2011 finden werden... - Achja, Harnoncourt bekommt auch einen Echo für die Jahreszeiten von Haydn. Ganz versteckt werden damit auch Werner Güra und Christian Gerhaher geehrt, zwei herausragende Sängerpersönlichkeiten.
* in der Kammermusik findet sich das Casal Quartett, das Wiener Klaviertrio, das Ma'alot Quintett (mit Rossini), das Belcea Quartett und Isabelle Faust mit ihrer fantastischen Beethoven-Aufnahme. Hier ist auch ein bißchen 21. Jahrhundert versteckt: das Minguet-Quartett erhält einen Echo für die Einspielung der Streichquartette von Peter Ruzicka.
* Weitere Echos gehen an Murray Perahia, Hardy Rittner (Schönberg!), Mihaela Ursuleasa, Angelika Kirchschlager, Leif Ove Andsnes, posthum an Sir Charles Mackerras für seine letzte Martinu-Einspielung.
* Schließlich noch DVD: Die Valencia-Inszenierung des Rings unter Mehta wird geehrt, ebenso Grimauds "Russian Night".
* Naja, und der Bestseller ist eben der Bestseller. Wird aber nicht weiter verlinkt.

Alle Preise zum Nachlesen auf der Echo-Klassik-Seite. Die Verleihung im Oktober moderiert übrigens Klassikexperte...Thomas Gottschalk. Na denn.
kleines p.s.: interessant vielleicht diesmal, wer den Echo trotz großem Blätterrauschen im Voraus nicht bekommen hat, dazu gehören Anne-Sophie Mutter und Anna Netrebko. Wär ja auch langweilig, oder?

Dienstag, 18. Mai 2010

Falsche Anbetung

Nun ja, das Lebenswerk von Swjatoslaw Richter ist unbestritten - ein Jahrhundertpianist. Dass aber ausgerechnet eine Saint-Saens/Gershwin-Aufnahme aus dem Jahr 1993 posthum vom britischen Musikjournalisten Norman Lebrecht (Rezension ->>) 5 Stars erhält will mir nicht in den Kopf. Mehr noch, ich beginne zu zweifeln ob Lebrecht überhaupt die CD gehört hat?! Oder ist das hier eine politische Freiheitsdemonstration der besonderen Art, bei der die Interpretation völlig nebensächlich ist? Wer Richters Charakter kennt und sich etwas intensiver auch mit Gershwin auseinandergesetzt hat, muss bereits beim ersten Hören dieser CD zu dem Schluss kommen, dass hier eine äußerst unheilige Eheschließung vollzogen wurde. Gershwin murdered by Richter, anders kann ich den Eiswürfel-Auswurf aus meinen Lautsprechern nicht beschreiben. Und schaue mir lieber noch einmal eine Interpretation an, die sich gewaschen hat und ein Gershwin-Verständnis aufbaut, das mir zigmal lieber ist als das metrisch korrekte Kegeln von Eschenbach und Richter.

Dienstag, 11. Mai 2010

Allan Pettersson erklingt in Freiberg und Döbeln

AP1

Es gilt ein besonderes Konzert anzukündigen, nicht so sehr, weil ich mich seit nunmehr 20 Jahren für den Komponisten und seine Musik engagiere, aber vor allem, weil Konzerte mit Werken von Allan Pettersson (1911-1980) rar sind und somit eine Aufführung einer Sinfonie von Pettersson immer ein Ereignis ist. Das liegt vor allem an der Faktur seiner Sinfonien, einsätziger Riesenblöcke, die Musiker, Dirigenten und Zuhörern äußersten Einsatz abverlangen. Wer sich aber mit offenen Ohren dieser ungewöhnlichen, 150%ig emotionalen Musik hingibt, könnte nicht nur eine neue Hörerfahrung erleben, sondern im Innersten berührt werden. Ich wage sogar zu behaupten, dass Pettersson einem auch die Augen für andere (zeitgenössische) Musik öffnet. In Sachsen gab es 1997 ein Konzert mit Petterssons Kammermusik im damaligen Zentrum für zeitgenössische Musik an der Schevenstraße, eine Sinfonie dürfte in sächsischen Breitengraden bisher nicht erklungen sein. Um so erfreulicher, dass die Mittelsächsische Philharmonie sich nun der 7. Sinfonie (1968) annimmt, einem Hauptwerk Petterssons, mit dem er erstmals breite, internationale Anerkennung fand. Jan Michael Horstmann dirigiert das Orchester am 13. Mai in der Nikolaikirche Freiberg (Beginn 19.30, Einführung 19 Uhr) und am 14. Mai im Theater Döbeln (Beginn 20 Uhr, Einführung 19.30). Außerdem erklingt die Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg und das Violinkonzert von Jean Sibelius (Solistin Rebekka Hartmann).

Mehr über Allan Pettersson bei der Seite der Internationalen Allan Pettersson Gesellschaft
(Foto: Gunnar Källström)

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Was ist denn mit der ZEIT los...?

Früher las ich ja gerne mal die Zeit. Aber mittlerweile ist vor allem die Online-Ausgabe offenbar ein Tummelpunkt für Schwafler und Salbader geworden. Nach dem merkwürdigen Artikel über das angebliche Dresdner Kulturbürgertum von Florian Illies in Bezug auf Thielemann versteigt sich nun Christoph Drösser in eine Gegenwartsanalyse der besonderen Art in Bezug auf Neue Musik. Nicht nur werden da wieder viele Uraltargumente wieder ins Feld geführt, nein, schnell wird auch mal die Musikgeschichte verdreht. Im einzelnen:
- "Schönberg aber ist seit 58 Jahren tot, und seine Zwölftonserien haben ebenso wenig einen Eingang in die populäre Kultur gefunden..." - halb Hollywood nutzt die Techniken, und als Juilliard-Komponist gilt man ohnehin nur etwas, wenn man in Eislerscher Manier ein Hupfdohlenmusical mit der Krebsumkehrung verziert.
- "...wie die elektronischen Experimente Karlheinz Stockhausens oder die Geräuschcollagen von Pierre Henry." - Was ist mit Kraftwerk, was mit Hörspielmachern und Filmkomponisten? Die würden ohne diese Pionierarbeit nicht existieren.
- "die Zeitgenossen der »zeitgenössischen klassischen Musik« sterben langsam aus." - Drösser sollte sich vielleicht mit jungen Studenten an den Hochschulen unterhalten (am besten nach einem AUSVERKAUFTEN Konzert, die man in letzter Zeit immer öfter erleben kann) - da "stirbt niemand aus", im Gegenteil.
- "Fast jeder kennt den »Hurz«-Sketch von Hape Kerkeling" - kann das der Startpunkt einer ernsthaften ästhetischen Diskussion sein.
- "Die Forscher staunen, wie plastisch unser Gehirn ist" - und es erliegt eben nicht "Konsonanztheorien", die Gehirnwissenschaftler aufgestellt haben. Die Bequemlichkeitstheorie, die Nachäfftheorie, die Traditionstheorie, die Passivitätstheorie, DIE haben die Gehirnforscher leider nicht auf dem Aufgabenzettel (soll heißen: die isolierte Betrachtung etwa einer Konsonanztheorie kann nicht zum Ergebnis "zu schräg für unser Gehirn" führen.
- "Genauso lernen wir Musik, indem wir zunächst aus den vielen möglichen Tonskalen diejenige isolieren, die in unserer Kultur vorherrscht – eine Prägung, die wir praktisch nicht mehr ablegen können." - Richtig, hier ist nur ein Wort falsch: "können" durch "wollen" ersetzen. Und dann wäre zumindest ein wichtiges Argument für das "Schräge" hinzugefügt.
- "Das Wiedererkennen ist ein Erfolgserlebnis, das uns Musik verstehen lässt." - Tja, an der Stelle sollten die Forscher mal ansetzen mit ihren Elektroden am Kopf. Ich bekomme nämlich immer Würgereize, wenn mich schlechte Cover-Titel im Radio in die "kennenwirdoch"-Schublade schieben oder mir ein Professor an der Hochschule seine Kettenrondotheorie als Neue Musik verkaufen will. Nein Danke. Wiedererkennen ist Mist und hat nichts mit NEUgier, LERNEN und WEITERENTWICKELN zu tun.
- "Just solche Erfolgserlebnisse enthält die Neue Musik dem Hörer vor" - tja, weil sie vielleicht weiß, dass es auf solche "Erlebnisse" nicht ankommt. Und 2/3 der angeblich "neuen Musik" huldigen ohnehin der Wiedererkennung, und sei es durch Verwendung traditioneller Parameter.
Nun der Hammer: eine 12-Ton-Reihe kann man sich ja nicht merken, schon gar nicht dessen Umkehrungen. Richtig, ein Gehirn ist SCHLAUER, als bloßes Merken funktioniert. Es ist nämlich fähig, eine 12-Ton-Reihe als komplexes harmonikales und intervallisches Gebilde ALS GANZES wahrzunehmen. Oder warum kommt uns ausgerechnet das Berg-Violinkonzert so merkwürdig "schön" vor? - Als nächstes frage ich mich, wie komplexe Werke der Historie (H-Moll-Messe, Eroica, 9. Schubert usw.) durch "Merken" rezipiert werden können. Merken ist nur eine Verästelung der Rezeption.
- "Denn es gibt auch andere hochkomplexe Musikrichtungen, von Bachs Fugen bis zum modernen Jazz, die zunächst fremd klingen, aber doch faszinierend genug sind, um auch ein Laienpublikum anzuziehen." - Gegenfrage: Warum beiben bei Kunst-der-Fuge-Gesamtaufführungen Reihen leer (und einige Leute gingen sogar). Dass Modern Jazz nur in Leverkusen die Hütte füllt, sollte auch bekannt sein. Und zwar keineswegs von Laien. Die hören Till Brönner.
(NB: auf Thema und Argumente hin bearbeitet)

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und noch ein Merkzettel zur "Konsonanztheorie" hintendran, für spätere Auseinandersetzung:
MARTIN EBELING (Konservatorium Mainz): Verschmelzung und neuronale Autokorrelation als Grundlage einer Konsonanztheorie
1. Ziel
Ein von Gerald Langner (1983 / 2007) beschriebenes Modell neuronaler Periodizitätswahrnehmung im auditorischen Stammhirn wird auf musikalische Intervalle angewandt.
2. Mittel
Die neuronale Codierung und Autokorrelation zur Periodizitätsanalyse lässt sich in einem mathematischen Formalismus nachbilden, der auch die physiologisch bedingten Unschärfen neuronaler Verarbeitung berücksichtigt.
3. Neuronaler Code
Durch die Frequenzanalyse im Innenohr wird Schall peripher in seine Frequenzkomponenten zerlegt und in einen neuronalen Code übersetzt. Ein einfacher Ton hat ein periodisches Feuermuster, dessen Periode dem Kehrwert der Frequenz entspricht. Die statistische Verteilung der Intervalle zwischen allen neuronalen Impulsen liefert einen Code zur Übertragung akustischer Informationen. Die Zeitreihenanalyse des neuronalen Codes in
Autokorrelationshistogrammen zeigt Maxima für Perioden, die den empfundenen Tonhöhen entsprechen (Caria-
ni & Delgutte 1996). Intervalle sind neuronal durch simultane Impulsketten repräsentiert (Trame et al.2001), die
teilweise koinzidieren.
4. Generalized Coincidence Function
Durch die „Generalized Coincidence Function“ (Ebeling 2007) definiere ich eine Maßzahl für den Grad dieser
Koinzidenz, die ein Maß der Ordnung neuronaler Feuermuster ist. Trägt man diese Maßzahl gegen alle Intervallverhältnisse ab, erhält man eine Kurve, die Konsonanzen stärker hervorhebt als Dissonanzen und dasselbe Bild zeigt, wie Stumpfs Kurve der Verschmelzungsgrade (Stumpf, 1890). Stumpfs Verschmelzungsbegriff ist also analog zu koinzidierenden Erregungen bei der neuronalen Periodizitätsanalyse. Aber auch kleinste Intervalle zeigen hohe Verschmelzungsgrade. Dass diese Intervalle dennoch dissonant sind, lässt sich auf Rauhigkeit zu-
rückführen.
5. Verschmelzung und Rauhigkeit sind Grundlage der Konsonanz und Dissonanz
Eine Synthese aus Koinzidenztheorie im Zeitbereich (Periodizitätsanalyse von Impulsfolgen und überlagernde
Erregung „Verschmelzung“) und Störtheorie im Frequenzbereich (Erregung innerhalb der Kopplungsbreite „Rauhigkeit“) sollte Grundlage einer Konsonanztheorie sein. Das Wesen der Konsonanz ist in der neuronal Periodizitätsanalyse durch Autokorrelation begründet, die der Verschmelzung in der Apperzeption entspricht. Ausschließlich auf Rauhigkeit basierenden Störtheorien (v. Helmholtz 1862, Plomp & Levelt 1965, Terhardt 1976)
wird widersprochen.
Veröffentlichungen (Auswahl): Tonhöhe: physikalisch – musikalisch – psychologisch – mathematisch (Frankfurt a. M.: Peter Lang 1999), Verschmelzung und neuronale Autokorrelation als Grundlage einer Konsonanztheorie (Frankfurt a. M.: Peter Lang 2007), Konsonanz und Dissonanz (in: Bruhn / Kopiez / Lehmann & Oerter (Hrsg.): Musikpsychologie. Das neue Handbuch, Hamburg: Rowohlt 2008)

Sonntag, 18. Oktober 2009

Echo 2009

Kleines Live-Blogging von der Echo-Sendung...

Elina Garanca singt "Carmen", wunderschön ist diese Stimme, aber an Victoria de los Angeles kommt sie nicht heran. Leider auch an andere Interpretinnen nicht, die weitaus mehr Emotion aus dieser Partie lesen als die Lettin.
Die Auszeichnung für bel canto hat sie aber allemal verdient.

Anne-Sophie Mutter, den Echo bekommt sie für das Bach/Gubaidulina-Album spielt einen völlig verhetzten und verhuschten Mendelssohn-Satz. No further comment.

Christina Pluhar und Nuria Real legen los. Tolle, körperliche Musik. Schön, dass die Alte Musik und die Poesie der leisen Töne endlich ECHO-würdig geworden ist. Das berührt sofort. Die Platten dazu: Rial mit Haydn und Teatro d'amore von Christina Pluhar

Hoppala, Donizetti mit Nathalie Dessay, dann ein Schnipsel aus der Boheme mit Villatrebko, und weils noch schnell rein muss: Trip to Asia - ich glaube, diese Erwähnungen wurden in 55sec. abgehandelt.

Nun kommt ein Preisträger, dessen CD ich mich meist nicht traue, einzulegen, weil ich Angst vor der zweifelhaften Wirkung der Instrumentalklänge habe: Xavier de Maistre. Allerdings legt der Mann eine so ruhige, überzeugte Performance hin, dass ichs mir nun vermutlich doch mal ganz anhören werde.

Und weiter gehts mit der zeitversetzten Schnipsel-Aufzeichnung zu später Stunde. Natalia Wörner moderiert leider so, als würde sie beim nächsten verbalen Lapsus tot umfallen. Das Lächeln fällt ihr mit jedem Satz schwerer...

Da ist die Lebenswerk-Auszeichnung für Plácido Domingo. Ich verbeuge mich. Und erinnere mich an die recht fiese Äußerung einer Freundin, die meinte, Domingo wäre der einzige der 3 Tenöre, der wirklich singen könnte. Ähem. -- Für diese eine Arie hat sich das Einschalten der Sendung bereits gelohnt. Fantastico.

Nun mal eben 3 Echos für die Staatskapelle Dresden: als bestes Orchester, für Pape sein tolles Album, für die Fritz-Busch-Edition und für die 9. von Bruckner. Luisi bedankt sich voller Stolz. Sehe ich da eine Träne? -- Beim Wagner fällt mir gerade auf, dass das akustische Ergebnis aus dem Fernseher dem Klang meines alten Kassettenrecorders ähnlich ist. Wenn das in vielen deutschen Wohnzimmern nun genauso sein sollte, rufe ich freudig allen Hoppenstedts vor den Schirmen zu: Geht in die Semperoper! Da klingts ganz anders.

Klassik-Radio tritt auf den Plan. Der Schnipsel-Gott höchstpersönlich. Herr Wemhoff weiß, was Hörer wünschen. Und er ist auch für den Nachwuchs zuständig. Gottlob nur als Laudator. Und David Fray bekommt seinen Echo nicht nur für seine Arbeit in den Schulen, sondern für das Bach-Album. Jetzt spielt er Schubert. Auf eine eigene, unprätentiöse, starke Weise. Möchte ich mehr hören. Werde ich auch.

Dr. Christian Gerhaher bekommt den Echo als Sänger des Jahres. Ich gebe zu, ich habe zu wenig Notiz von ihm genommen bisher. Allerdings erinnere ich mich, dass ich bereits die Schubertschen Abendbilder vor zwei Jahren als Geheimtipp im Laden führte... Der kleine, geniale Mahler hier jedenfalls hat Charakter, eine schöne Wärme hat diese Stimme. Huch...eine Winsenbeißheit gibt er noch zum Besten... Herrlicher Versprecher ;)

Wolfgang Bauer und Sax Allemande spielen zusammen. Ich verlinke mal fleißig: Trompete & Saxofon. Beides im Duett mit "Carmen"? Ja, schön spielt ihr da...aber dann möchte ich bitte gleich die Alpensinfonie auf Oktobasstheorbe. Aber bitte auf 414hz. Und in Sandalen. URGH.

Daniel Hope vergibt einen Echo, obwohl er selbst einen für seinen tollen Vivaldi bekommen hat, was komischerweise in der Sendung unerwähnt bleibt. Nun geht es um Dudamel und das Orff-Institut (Kommentar meiner Mitguckerin: "Laßt den Kindern doch ihre eigene Musik" - interessantes Statement wider den Musikkolonialismus...) - VW vergibt jetzt den Nachwuchspreis. Und jetzt bekommt Hope seinen Echo auch nachgereicht...

Jetzt geht die Sonne auf mit Sol Gabetta. Wir horchen und stellen fest: TOLLES KLEID. Den Haydn schenken wir uns.

Die Zisterzienser-Mönche, Ragna Schirmer (für Händels Klaviersuiten), das Calmus Ensemble und der Rundfunkchor Berlin (für Peppings Matthäuspassion) müssen leider mit dem nächsten 55sec. - Trailer vorliebnehmen... Ah, nun beugen sich doch zwei Mönche den Gesetzen der Plattenindustrie und erklimmen die Bühne.

musica cubana wirken ja doch etwas brav. Hoffentlich kennt die Truppe auch ein wenig die verrauchten Lokale jenseits der steifen Hausmusiksonnabendnachmittage... Echo bitte.

Und während Luisi zum Finale ansetzt, hier einige ECHO-Preisträger, die katastrophalerweise (Zeit ist kein Argument...) nicht in die Sendung fanden, aber um so mehr Gehör finden sollten:

Sylvain Cambreling mit den Orchesterwerken von Olivier Messiaen
SWR-Vokalensemble unter Marcus Creed mit Bruckners e-Moll-Messe
Leonidas Kavakos mit den Mendelssohn-Violinwerken
Frank Peter Zimmermann mit beiden (!) Szymanowski-Konzerten und Britten (Janine Jansens Interpretation ist auch ganz frisch raus...höre ich nächste Woche...)
Alban Gerhardt mit den Reger-Sonaten und -Suiten
Fazil Say und Patricia Kopatchinskaja mit der unglaublichen Beethoven/Bartok/Ravel-Platte

Über das Laster der Wahrnehmung der zeitgenössischen Musik
sprechen wir hier besser nicht. Aufnahmen dieser Musik gibt es zur Genüge. Gute, sensationelle sogar. Aber am Montag rennen alle doch in die Läden und verlangen den "Klassik 2009"-Sampler. Vielleicht sollte ich zur Schere greifen und ihnen auch mal die CD in Schnippseln darbieten... Dass aber den Echo-Juryleuten nichts weiter als Strawinsky, Pepping und Messiaen (bei aller Wertschätzung) einfällt, ist bedenkenswert.
Und damit knipse ich das Licht aus. Gute Nacht.

mehrLicht

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mehrLicht - 20. Jul, 12:04
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