Samstag, 24. Juli 2010

recomposed


(Quelle: Universal/DG)

früher wollte ich mal Schumann-Sinfonien umschreiben, weil mir die Instrumentierung nicht gefiel. Viel zu wenig Blech und Schlagzeug... - damals wusste ich noch nicht, dass auch Gustav Mahler Hand an diese Sinfonien gelegt hat. Jetzt wagt sich Matthew Herbert an Gustav Mahler und "recomposed" ausgerechnet das Adagio der 10. Sinfonie. Ausgerechnet? Ich habe die Platte noch nicht gehört und kann mir nicht vorstellen, wie ein "recomposed"-Mahler überhaupt klingt. Und zwar keines seiner sinfonischen Werke. Wie der Soundcreator Herbert vorgegangen ist, beschreibt ein Artikel auf De:Bug sehr schön. Und trotzdem (und immer noch VOR Hören der Platte) verstehe ich nicht, warum man dass Drama oder Thema, das einer Sinfonie innewohnt, durch recomposing verstärken soll. Der einzig triftige Grund wäre, dass der Komponist dieses Thema nur mangelhaft behandelt hat. Das ist auch der Grund, warum manche Bach-Bearbeitungen scheitern (obwohl sie doch SOO schön auf Kuhglocke/Akkordeon/afrik. Trommeln tbc. klingen) - das Original ist zu stark, zu genial. Selten schaffen es Künstler, etwas Neues aus Bestehendem zu formen - übrigens in witziger Weise gelungen bei der Jahresausstellung der HfbK Dresden (Artikel über die Ausstellung hier), bei der u. a. "10 Fragmente von Werken namhafter Künstler, welche aus Museen und Institutionen entwendet wurden" von Jonas Lewerk präsentiert wurden: ein Span aus einem Werk von Joseph Boeys etwa, eingezwängt in eine neue glatte Vitrine, ein Krümel, eine Schraube von anderen Installationen und Leinwänden. Diese merkwürdige Klau-Kunst schaffte es bis zum Nachdenken über Kunst selbst, das gelingt nicht oft.

Recomposed-Website: klick

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