hörendenkenschreiben

Montag, 29. Februar 2016

musik. notizen.

Unter dieser Überschrift fasse ich Gedanken zu Musik zusammen, die in keine Rezension passen und die keinen literarischen oder wissenschaftlichen Anspruch erheben. Sie kommen mir beim Hören oder Nachhören, sind Einblick in mein Musikdenken, bruchstückhaft, vergänglich, widersprüchlich. Ich schreibe hier nicht von Wahrheiten und Korrektem, sondern von Eindrücken, Bildern, Emotionen und Fragen, die sich mir selbst stellen. Der Blogeintrag wird fortlaufend ergänzt.

Konzert: 5. Sinfoniekonzert der Staatskapelle Dresden, 23.1.2016
Gustav Mahler, Blumine-Satz. Ich wundere mich, dass ich als Mahler-Liebhaber diesen Satz weder jemals live gehört habe, noch kann ich mich überhaupt an diese Musik erinnern, scheinbar besitze ich auch keine Aufnahme. Ein Debüt also? Das Stück ist unverkennbar Mahler, aber mir wird sofort klar, warum dieser Satz aus der 1. Sinfonie verschwinden musste. Nicht weil mit der Fünfsätzigkeit ein Rahmen gesprengt würde, ich glaube eher, weil Mahler das Thema selbst auf die Nerven gegangen sein dürfte und derartig leichtfüßige Motivik ohnehin in der Sinfonie genug zu finden ist. Also eher ein dramaturgischer Kniff, um die Spannung der Satzfolge zu erhalten. Für sich genommen taugt das Stück eigentlich wenig, es ist maximal ein Mahlersches Lied ohne Worte, mit einer netten Trompetenaufgabe versehen.

Ravel, Valses Nobles et Sentimentales. Zwar mir nicht gänzlich unbekannt, aber eher ein Werk, dass in der Vergangenheit kaum Aufmerksamkeit bei mir erzeugte, anders als es beispielsweise die Kraft und geschickte Komposition von "Alborada del Gracioso" beim ersten Hören tat. Zudem outet sich Ravel als Materialzweitverwerter - gut die Hälfte von "La Valse" ist in diesem früheren Werk harmonisch wie in der Orchestrierung angelegt. Dass der letzte Walzer im piano verdämmert, irritierte selbst das Publikum in der Semperoper - wie überhaupt der ganzen Partitur ein merkwürdiges Schimmern innewohnt. Vermutlich ist es eines der besten Beispiele des Fin de Siècle (und Ravel war sich dessen sicher nicht bewusst) in seiner Ungelungenheit zwischen französischer Eleganz - der Klavierfassung darf man zudem den Ruch der Perfektion bescheinigen -, Wiener Überschwang und einer leichten Naivität, der Ravel wohl immer wieder erlag, um den eigenen Zweifler in sich ruhigzustellen.

Konzert Philharmonie, 6.2.
Honegger Jeanne d’Arc au bûcher
Was sind das denn für groteske Szenen innerhalb eines eigentlich todtraurigen, dramatischen und geistlichen Oratoriums? Das ist ja komplett alles von Honegger so angelegt und führt zu einem merkwürdigen Zerrbild, Mittelalter nicht als grausame Realität sondern als Opera buffe? Oder wem wollte er da eins über das Ohr hauen? Etwa dem zeitgenössischen Katholizismus Frankreichs? Ich rätsel.

Gedenkkonzert Philharmonie, Kreuzkirche 13.2.16
Barbers Adagio funktioniert auch in der Chorfassung nicht. Eine einzige Sülze aus Akkorden, die so aneinandergeschichtet sind, damit sie DIE EINE Wirkung hervorrufen und keine andere. Das aber hat mit Kunst und mit Komposition nichts zu tun. Im Gegenteil: würde man das Stück in einem herkömmlichen, nicht programmatischen Konzert aufführen, würde jeder fragen: moment, wer ist tot? Man müsste also künstlich noch jemanden aus dem Anlass der Aufführung des Stücks heraus um die Ecke bringen, damit das Stück sich nicht selbst im Wege steht.
Gegeben wurde auch Peteris Vasks "Dona nobis Pacem" , ein Paradebeispiel dafür, wie man Bach falsch verstehen kann und diatonische Skalen, falsch angewendet, nur noch Leere und Hohlheit vermitteln. Ich gebe zu, dass die Tränendrüse bei anderen Zuhörern leichter zu aktivieren ist als bei mir, aber wenn man mir die Emotion um die Ohren derartig offen um die Ohren haut ("sei gefälligst traurig!", "hörst du den Trost in dem Mollakkord?", "habe Mitleid mit der absteigenden Tonleiter"), dann gehen meine ansonsten neugierigen Ohren leider zu.

Zwischendurch im Radio: Don Quixote von Richard Strauss, wahrlich ein entsetzliches Stück, wenn man nur mal diese Hauptthemen nimmt, die wie ein schlecht gezeichneter Comic wirken. Er komponiert etwas tapsig-derbes, und das klingt dann tapsig-derb, aber wer will denn so einen Schmarren hören? Dann doch lieber Cervantes lesen. Während ich diese Tirade gegen Strauss schreibe, boxt mir seine Rechte mit brillanter Instrumentation in den Magen, Elektra, Salome und die Metamorphosen hinterherwerfend. Dieser Hund.

7. KapellKonzert Andris Nelsons dirigiert Britten, Zimmermann, Schostakowitsch, 26.2.16
Zimmermann Trompetenkonzert "Nobody knows de trouble I see"
Zum einen: diese unglaubliche Kopfmusik von Zimmermann. Diese geilen Ideen, die durch den Hirnschredder laufen, Ebene um Ebene türmen und letztlich unbrauchbar werden. Tollste Instrumentierung und dann aber eine Sprache, ein Ergebnis, das nur noch mit sich selbst ringt, durch die Musik nicht ins Außen findet, das ist so jammertraurig.

Schostakowitsch 8. Sinfonie - wieder mal ein Baustein im Gefüge: CBC am Anfang - CDC am Ende, diese Sinfonie ist komplett ZENTRIERT, sie schwankt nicht, sondern hat einen derartig sicheren Boden wie ein Ausgleichspendel in einem Wolkenkratzer, vor jedem Erdbeben geschützt. Und dann dieses Entsetzen mittendrin. Und der 5. Satz, den ich nicht verstehe, der wie eine Matrix hinter die Apokalypse (3. Satz mit dem "NICHTS-Largo" hintendran) gequetscht ist. Warum bloß? Sieg der Naivität, des einfachen Gedankens? Womöglich wieder ein Zugeständnis an wohlfeile sowjetische Musik? Was die Neunte dann überspitzt, klingt hier (ich rede von den scherzando/Allegretto-Passagen im letzten Satz) wie gewollt, aber nicht gekonnt, und schon gar nicht gefühlt. Musik, die keine Antworten gibt, weiterhin. - Ein weiterer Gedanke: es ist das traurigste C-Dur der Musikgeschichte, das da am Ende 33 Takte in den Streichern schimmert. Wie überhaupt die ganze Sinfonie - in einer kompetenten Interpretaion, wie ich sie bei Nelsons wahrgenommen habe - eine unglaubliche Traurigkeit erzeugt.

Schuberts "Große"
Wenn es überhaupt eine Sinfonie gibt, an der man gute und schlechte Dirigenten SOFORT erkennt, dann diese. Ein Stück, das aber auch nun mal gar nicht, überhaupt nicht mit zwei, drei Proben runterzudirigieren ist, was leider auch den Alltag in den Philharmonien darstellt. Was Schubert hier in nahezu avantgardistischer Art ausbreitet, ist eine immense Herausforderung, denn ein falsch betonter Takt, ein spannungsloser Übergang, und ein ganzer Satz, ja die ganze Sinfonie kann derartig in die Bedeutungslosigkeit kippen, dass man es als Hörer fast Schubert anlasten möchte, aber genau darin liegt die Crux. Das Stück ist so genial und gleichzeitig eine Bestie, dass es absoluten Nachvollzug auch noch vom letzten Streicherpult fordert. Vermutlich habe ich deshalb auch noch nie eine Aufnahme oder ein Konzert gehört, das mich restlos befriedigt. Vielleicht gibt es das gar nicht, soll es das nicht geben. Zeichnet man diese Sinfonie zu scharf und missversteht ihre unterkühlte Dramatik, bekommt man ihre Längen um die Ohren gehauen. Widmet man sich der Länge und sucht den großen Bogen, verwischen die Konturen und man übersieht die harmonischen Feinheiten zu leicht. Ein gordischer Knoten.

Strawinsky, Pulcinella-Suite
Ein Stück, mit dem ich in diesem Leben nicht mehr warm werde. Was haben die (Dhiagilew, Strawinsky) sich bloß dabei gedacht? Ein Fisch, der nurmehr als Gräte tanzt.

Mahler, 8. Sinfonie Es-Dur
Nachdem heute das Finale wieder als innerer Ohrwurm mit mir tanzte, begriff ich langsam, dass Mahler ein doppeltes Requiem geschaffen hat. Eines, das ihn komplett überfordert hat in der schon fast irregulären Vermischung von Pfingsthymnus mit dem zweiten Teil des Faust. Und auf eine hier noch nicht erklärbare Weise missversteht er beides und schafft dadurch etwas Neues, nämlich im ersten Teil statt eines Geisteshauchs ein seltsam profanes Babylon, eine Neuzeit-Verirrung, und im 2. Teil geht er nahezu mit Strauss'schem Illustrationseifer an einen Text heran, an dem sich schon ganz andere die Notenblätter und Theaterbretter zerbissen haben. Und dann dieser Triumph am Ende, der am besten funktioniert, wenn man ohnehin keinen Text mehr versteht (beim langsam-gebrüllten Bernstein geht's am besten), das ist eigentlich die schönste (Prae-)Totenmesse, die man sich vorstellen kann (bloß für wen?), ein sattes Zurücklehnen in den Sarg, Requiem Eins, fini. Und legt man nach der Achten gleich die Neunte auf, so ist plötzlich alles Äußerliche weg, alle "Tausend" sind weg, die Stühle leer, egal, wo man sich auch hinwendet, man trifft niemanden mehr - außer seinem eigenen Spiegelbild. Und erschrickt. Requiem zwei. -- Ich könnte nun noch darüber spekulieren, ob die begonnene Zehnte nicht noch eine Idee verfolgt, die natürlich acht und neun überwunden haben muss - was in transzendente Felder des Jenseitigen führt, aber das lasse ich für heute...

Freitag, 12. Februar 2016

Kan Kun

zu meiner Uraufführung "Kan Kun" (11. Februar, Dresdner Kammerchor, Ltg. Hans-Christoph Rademann) stelle ich hier den Programmhefttext zur Verfügung.

Kan Kun für gemischten Chor (2015/2016)
»Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen.«
— Paulus, 1. Brief an die Korinther, 13

Sehr früh stand als Motto für das vierte Jubiläumskonzert des Dresdner Kammerchores das Motto „Dresdner Stimm/ung/en“ fest, auf das ich mich auch explizit bei der Komposition beziehen wollte. Wie es bei meinen Stücken meistens der Fall ist, konstruiere ich nicht einen Bezug oder Zusammenhang, sondern die Texte und Hintergründe springen mich meist an, hinterlassen einen Klang oder eine schlaglichtartige Struktur, ein Nachwirken, das sich auf das Papier bahnt So wurde ich auf das Projekt „Glaube, Liebe, Hoffnung - Nachrichten aus dem christlichen Abendland“ des Digitalen Textkollektivs „0x0a“ (Hannes Bajohr, Gregor Weichbrodt) aufmerksam. Über ein Scraping-Script hat 0x0a über mehrere Monate Kommentare der facebook-Pegida-Seiten gesammelt. Es entstand ein Textkorpus von über 282.000 Kommentaren, die ungefiltert gesammelt wurden und als Datenbank jedem zur Verfügung stehen.

Später wurden Kommentare mit einem Filter versehen, der den Äußerungen ein Gegenüber verleiht: „Indem die angeblichen Verteidiger des christlichen Abendlandes mit den paulinischen Tugenden von »Glaube, Liebe, Hoffnung« konfrontiert werden, lassen wir sie selbst artikulieren, was sie glauben, lieben und hoffen. Dass vor allem Deutschland geliebt wird, überrascht weniger als die Wünsche der Kommentatoren, die von Umsturz- und Gewaltfantasien bestimmt sind.“ (0x0a) - Der 1. Satz meines Stücks „Kan Kun“ ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Textkorpus. Weniger ist es eine Vertonung denn eine willkürlich-willentliche Auswahl von etwa 260 Kommentaren, die von den 36 Stimmen in Stimmung und Wort-Klang umgesetzt werden. Dabei ist der Inhalt in dieser Massierung fast zweitrangig, viel mehr interessierte mich bei der Umsetzung die erlebte Tatsache der permanenten und in unserer Informationsgesellschaft allgegenwärtigen Äußerung - der Aktion, der ständig eine Reaktion folgt, und in deren Massierung Undeutlichkeit, Verformung und Überforderung entstehen.

Diese Aufhäufung erzeugt wiederum einen Klang, einen Ausdruck. Zu den individuellen Äußerungen gesellen sich Parolen, die Dresdner derzeit Woche für Woche auf der Straße hören, doch auch diese sind verfremdet vertont: durch die ausschließliche Benutzung von Anagrammen dieser Hetzrufe entstehen zwar neue Bedeutungen, die Geste allerdings bleibt gleich. Das Wort-Klangstück wird schließlich wie im Textkorpus selbst vom Chor mit dem Korintherbrief konfrontiert - ich habe allerdings nicht den 13. Vers wiederholt, sondern mit den davor stehenden Versen 9 und 12 eine weitere Ebene der Deutung - Stückwerk und Spiegel - eingebracht.

Im 2. Satz wird erneut ein Klang unserer Zeit gesucht, hier ist es ein Tweet (eine 140-Zeichen-Nachricht aus dem sozialen Netzwerk Twitter) des französischen Premierministers Manuel Valls, der einen Tag nach den Anschlägen von Paris, am 14. November 2015, der Welt verkündete: „Wir sind im Krieg. Wir ergreifen außergewöhnliche Maßnahmen. Und diesen Krieg werden wir gewinnen.“ - Die innere Ambivalenz dieser Äußerung stellt der Chor in einer Nachzeichnung dar, der Chor wird hier selbst zum Hörer, der daraus ein sich in immer neuer Weise „zuschnürendes“ Gefühl formt.

Schließlich - auch das ist eine „Dresdner Stimm/ung/e“ - wird im dritten Satz mit einem chinesischen Gedicht der Blick nach innen gerichtet. Das Bild des „stummen Äugens über das Land“ kann Kontemplation bedeuten, es umfasst aber auch das pure Grauen, wenn dieses Land tatsächlich nur noch im Wunschdenken des inneren Auges existieren sollte. Eine Flucht nach innen erscheint sinnlos, weil wir das Außen mit nach innen nehmen, und umgekehrt. „Kan Kun“ - das achte Hexagramm im I Ging, erschien mir schließlich als thematische Klammer und Titel auf der Hand liegend. In diesem Hexagramm liegt das Wasser über der Erde - beides bedingt einander und sichert Stärke: Kan Kun - das Zusammenhalten.
Ich danke Hannes Bajohr und Gregor Weichbrodt.
Textkorpus „Glaube, Liebe, Hoffnung“

(c) Alexander Keuk

Dienstag, 19. Januar 2016

WTF Musik

Auf Anregung von Musik - mit allem und viel scharf gibt es heute von mir auch die Top Ten der #WTFmusik, per definitionem da musica con tutti con acidum: "»WTF-Musik, die [w]. Sie ist eine epochenübergreifende Musikrichtung, die nicht zwischen E- und U-Musik unterscheidet. Sie ist eine Musikrichtung, die nicht durch werkimmanente Charakteristika zusammengehalten wird, sondern einzig die „What the Fuck“-Reaktion des Rezipienten als gemeinsames Spezifikum anerkennt (sic!).«"

Ich muss gleich dazu bemerken, dass innerhalb meiner zehn Titel keine Rangfolge existiert und ich vermutlich noch zweihundertdrölf Stücke ergänzen könnte. Demnach eine Momentaufnahme, und ich lasse sie unkommentiert, da die Gründe sowieso bei jedem Stück verschieden sind. Die Stücke der Liste von Holger würden hier ebenso Eingang finden, aber ich habe versucht, neue Beispiele zu finden. Wenn wir die Listen schön verlinken, gibt es für unsere Leser jede Menge Musik zu entdecken. Und wir wissen ja: The Rest is Noise.



TOP TEN #WTFMUSIK

I. Jón Leifs - Hekla
II. Allan Pettersson - 9. Sinfonie
III. Bloedes Orchester
IV. Mauricio Kagel - 10 Märsche um den Sieg zu verfehlen
V. Johannes Kreidler -bolero
VI. Joseph Beuys - ja ja ja ne ne ne
VII. Richard Wagner - Tristan und Isolde
VIII. Hans-Joachim Hespos - Stitch
IX. Ludwig van Beethoven - Eroica
X. Havergal Brian, 1. Sinfonie "Gothic"
XI. György Ligeti: Mysteries of the Macabre mit Barbara Hannigan

(Im nächsten Blogbeitrag: Wie ich bis zehn zählen lernte)

Mehr #WTFmusik im Opern-Blog bei Barbra Streusand

Mittwoch, 24. Juni 2015

Unser Feuilleton...

...könnte in den letzten Tagen vermeldet haben: "Kirill Petrenko wurde zum neuen Chef der Berliner Philharmoniker gewählt."

Hat es auch. Das reicht aber nicht, ist ja Feuilleton. Und so lesen wir erstaunt, belustigt, und zum Teil leider auch mit mehrfachem Knall des Kopfes auf die Tischplatte:

"Wird Petrenko diesen Hexenkessel des traditionell schon berüchtigten Wagner-Clans heil überstehen, in dem jetzt noch als zusätzliche Zutat der Zorndes öffentlich gedemütigten Konkurrenten brodelt?" (Sabine Lange, ndr - die auch vor einem Wotan/Alberich-Vergleich nicht Halt macht) Es fehlt nur noch der Zusatz: "Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt....[Marienhoftitelmelodie]"

Über Mütter, Juden und "Zwischenmenschliches" schwadroniert Manuel Brug in der Welt. Die Kulturseite als Slapstick, vermutlich auch noch ernst gemeint.

Und Axel Brüggemann stellt die Frage "Nur die vierte Wahl?" und meint, die Berliner würden sich gerade "den ultimativen Rausch" abgewöhnen. Krokodilstränen, fürwahr.

Alle drei haben ihren Medien erst einmal ordentliche Klickzahlen beschwert, insofern: saubere Arbeit.

Sonntag, 10. Mai 2015

Mein #bphil Zettel

Morgen wird der neue Chefdirigent der Berliner Philharmoniker gewählt. Ich kann mich nicht erinnern, dass es bei Abbado oder Rattle so einen Hype darum gegeben hat und im Spekulationsniveau unterbietet sich das hehre Feuilleton ("Die Favoriten im Gerüchte-Check") gegenseitig. Die Medien meinen zu wissen, wer überhaupt in Frage kommt. Je nach Gusto sind es 7 (tagesspiegel), 5 (ZEIT) oder 3 Kandidaten (Berliner Morgenpost). Dabei haben sich einige dieser Dirigenten schon durch eigene Bekundungen oder Vertragsverlängerungen aus dem Rennen genommen - alle üben sich im Understatement ("Mir geht's hier wahnsinnig gut" - Thielemann über Dresden) und dürften die massiven Spekulationen mit einigem Vergnügen lesen. Wer Jansons, der nun in München verlängert hat, bis zuletzt zuoberst auf dem Zettel hatte, darf sich mit einem Tränchen im Knopfloch heute übrigens dessen Konzert mit den Berlinern in 130 Kinos bundesweit ansehen.

Die am häufigsten Genannten sind Christian Thielemann, Mariss Jansons, Andris Nelsons, Daniel Barenboim, Gustavo Dudamel, Riccardo Chailly, Riccardo Muti, Kirill Petrenko und Yannick Nézet-Séguin. Nur hier und da am Rande erwähnt werden Iván Fischer, Paavo Järvi, Daniel Harding, Philippe Jordan, Pablo Heras-Casado, Teodor Currentzis, Alan Gilbert, Vladimir Jurowski und Esa-Pekka Salonen. Letztere sind also eher die Geheimtipps oder auch die persönlichen Pushs einiger Redakteure - man könnte noch einige mehr hinzufügen. Habe ich jemanden überlesen/vergessen?

Dieser Blogeintrag sei lediglich mein Zettel für morgen, über die Kandidaten wurde genug geschwatzt. Einer wird es.

Die letzten Verlautbarungen:
* Süddeutsche: "Der Welt entfliehen" (Brembeck)
* ZEIT: "Das Maestro-Syndrom" (Lemke-Matwey)
* Tagesspiegel: Wer wird am Montag neuer Chefdirigent (Kommentar, Hanssen)
* Musik in Dresden: "Was bleibt, wenn er geht?" (Morgenstern)

Donnerstag, 8. Januar 2015

9 Sinfonien

Die Blogidee von classicallife bzw. all is yar nehme ich mal auf, merke aber gleich, dass ich an den Regeln scheitere. Es sind 9 Sinfonien für die "einsame Insel" zu nennen, jeder Komponist darf nur einmal vorkommen, Nummerierung entspricht dem jeweiligen Stück (also 1 = 1. Sinfonie von ...), Beethoven ausgeschlossen - die neun gehen sowieso extra mit. Ich musste bei einigen kämpfen, um den Favoriten zu nennen. Dass Bruckner und Mahler nicht auftauchen, ist meiner Liebe für Entlegenes geschuldet. Aber alle diese Stücke finde ich auf ihre Weise großartig.
1 - Alfred Schnittke
2 - Ralph Vaughan Williams
3 - Avet Terteryan
4 - Franz Schmidt
5 - Carl Nielsen
6 - Karl Amadeus Hartmann
7 - Jean Sibelius
8 - Dmitri Schostakowitsch
9 - Allan Pettersson

Kurzer Kommentar dazu: Bei den ersten vier habe ich mich schwergetan, weil natürlich da noch sehr viele Komponisten zu berücksichtigen sind, die überhaupt nur 1-4 Sinfonien geschrieben haben. Aber dennoch (o weh) kein Hans Rott, kein Brahms, Martinu, Szymanowski, Roussel, kein Havergal Brian, auch Gubaidulinas Sinfonie oder Berios Sinfonia mussten hier entfallen. Großartiger finde ich die 1. Sinfonie von Schnittke, die mit allem "aufräumt", was sich jemals Sinfonie geschimpft hat. Dafür ist die "Zweite" ganz traditionell. Die Dritte von Terteryan ist mir noch als Live-Erlebnis in Erinnerung, ähnlich wie Kanchelis Sinfonien, die hier auch nicht auftauchen, ein nachdrückliches Klangereignis. Nielsens 5. liebe ich ebenso wie Hartmanns 6. (sorry, Gustav Mahler) und Sibelius' 7. - hier hätte ich aber beinahe Hans Werner Henze den Vorzug gegeben. Die Acht war schwierig, sehr schätze ich Dvoraks Geniestreich, aber auch Bruckners Achte. Die Neun gehört ganz klar Allan Pettersson, den ich hiermit auch wieder einmal zum Hören empfehle - vorsicht, das ist nichts zum Zurücklehnen, gerade die 9. Sinfonie ist ein Riesensatz von 75 Minuten Dauer.

Hier sind noch Listen anderer Blogger zu finden:
* Alex Ross
* Scott Chamberlain (mit Videos)
* Emily Hogstad (mit Videos)

Sonntag, 15. Juni 2014

Rafael Frühbeck de Burgos gestorben

Am 11.6. verstarb der Dirigent und frühere Leiter der Dresdner Philharmonie in Pamplona im Alter von 80 Jahren. Frühbeck de Burgos stand von 2004-2011 der Dresdner Philharmonie als Chefdirigent vor, in dieser Zeit habe ich etliche seiner Konzerte besuchen und rezensieren dürfen, zwei Mal auch mit ihm und dem Dresdner Kammerchor musiziert (Berlioz und Haydn). Frühbeck de Burgos war ein echter Konzertdirigent, Proben gerieten manchmal überraschend kurz und ökonomisch - wenn die Basis stimmte, hob sich Frühbeck de Burgos gerne den Feinschliff für das Konzert selbst auf - um so aufmerksamer waren die Musiker dann.
In meinem Blog sind noch einige der Rezensionen ab 2007 zu lesen: Konzerte mit Rafael Frühbeck de Burgos - viele Konzerte bleiben in sehr guter Erinnerung, etwa der auswendig dirigierte, spannungsgeladene "Sacre", die Brahms-Zyklen und viel Spanisches - etliche von Frühbeck de Burgos frühen Aufnahmen (etwa die de-Falla-Werke mit der Sängerin Victoria de los Angeles) zählen zu meinen liebsten und Frühbecks energisch-kompetente, trotzdem immer sympathische Art zu proben und zu dirigieren war eine schöne Erfahrung.

Hilary Hahn interviewt Rafael Frühbeck de Burgos.

Freitag, 31. Januar 2014

Husch ins Eckchen - zeitgenössische Musik (nicht) im Radio

Wir wissen es alle: der öffentlich-rechtliche Rundfunk definiert den Kulturauftrag gerne selbst - und da kochen viele Köche einen schmodderigen Brei, den wir dann hörend verzehren müssen. Es sollen alle Zuhörerschichten erreicht werden und gleichzeitig muss die Quote stimmen. Die Ausgewogenheit entpuppt sich schon dann als seifige Worthülse, wenn MDR Figaro etwa ein eigenes Studio-Konzert mit Suzanne Vega wochenlang vor und vermutlich wochenlang nach dem eigentlichen Event mit Musik der Künstlerin promotet - auf Sendeplätzen, auf denen eigentlich Vielfalt geboten sein sollte.

Ich komme vom Thema ab. Gestern hieß es wieder einmal: Husch, ins Eckchen. Ein solches "Eckchen", schlappe 55 Minuten Sendezeit pro Woche, ist bei MDR Figaro für ein Format namens "Moderne Musik" reserviert. Früher war es immerhin noch eine komplette Abendsendung. Ansonsten kann man zeitgenössische Musik im Figaro-Programm nichtmal mit einer Lupe suchen, und die Website und Suchfunktion ist ein einziges Desaster: Keine Scripte, keine Erklärungen - ein großes Feature über mein Landesjugendorchesterprojekt 2012 ist beispielsweise einfach verschwunden, die unübersichtliche Website verhindert zudem kolossal, dass man schnell und umfassend seinen Hörinteressen nachgehen kann.

Zurück zur Sendung: eine "breite Zuhörerschicht" wird mit solch einer Notizzettel-Seite sicher nicht angesprochen. Ich hatte zu spät eingeschaltet - für meine breite Leserschicht dieses Blogs reiche ich nach, dass es eine themenbezogene Sendung war, es ging um "Hymnen" in der Musik. Das steht nicht einmal auf der Sendungsseite (die vermutlich morgen ebenso wieder aus dem Web verschwinden wird), stattdessen nur der Satz: "Mit Ausschnitten aus Werken von Karl Amadeus Hartmann, Karlheinz Stockhausen und Moritz Eggert". "Ausschnitte" - das läßt ja schon Schlimmes ahnen und dementsprechend waren auch etwa Karl Amadeus Hartmanns "Hymnen" auf das Finalgetöse reduziert.

Dann aber glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen. Der Autor der Sendung, Mario Plath, der auch moderierte, sprach über ein Klavierstück von Moritz Eggert, welches sich mit den Nationalhymnen beschäftige und teilte mit, dass "das Stück aus Zeitgründen nicht gesendet werden könne, aber auf YouTube zu finden sei". Ein ziemlich unglaublicher Vorgang, war doch Eggert explizit angekündigt. Zudem wurde das Klavierstück als "Hämmerklavier Zwölf" falsch angekündigt (es ist Hämmerklavier XIX, tja, diese komischen römischen Zeichen...).

Stattdessen wurde (ohne weitere Erklärung) der Hymnus von Alfred Schnittke gesendet, auch ein schönes Stück, aber eben nicht Eggert. Mehr noch: Die Sendung kippte danach vollends in die Beliebigkeit, als der Autor Alphons Diepenbrock und Nikolaj Medtner aus dem Hymnen-Hut zog - zwei spätromantische Komponisten, deren Stücklänge locker die zehn Minuten des Eggert-Werks erreichten. Mit Verlaub: die Einbettung dieser beiden Schmonzetten-Stücke war ein ästhetischer Meineid. Der wurde aber am Ende der Sendung gottlob bestätigt, denn der Moderator wünschte "noch einen unbeschwerten Abend".

Soviel zur Kultur im mitteldeutschen Radio.

Dienstag, 13. August 2013

Echo Klassik 2013 - Preisträger stehen fest

Ich sag es gleich vorneweg: am meisten gefällt mir am Echo Klassik in diesem Jahr, dass man auf der Website neuerdings richtig Krach machen kann (wenngleich selbst die Tastatur Fehler aufweist...und zu gerne würde ich Joyce diDonato mit "ihrem" Ton hören...). Leider landet die Kakophonie dann bei einem selbst im Zimmer, dabei müßte doch eigentlich in den Büros von Echo Klassik jedes Mal, wenn einer auf die Tasten haut.... Na, lassen wir das. Ich will ja hier brav über die Preise berichten, wie ich es hier schon einige Male getan habe.

Die Tirade der Überflüssigkeit und Angreifbarkeit könnte ich mir aufgrund von Wiederholung vielleicht sparen, aber da ich, wie mancher weiß, mir ausgerechnet in diesem Branchensegment auch ein paar Brötchen verdiene und Musik mir am Herzen liegt, gibt es doch wieder auf den Kopf, und zwar mit einem kleinen Vergleich. Als ich einmal einen Musikwissenschaftler danach befragte, warum denn doch Mozart und Haydn bekannter seien als Hasse, Heinichen und Naumann, da müsse doch etwas an der Rezeption oder Qualität der Werke liegen, fiel sofort das Wort "Heroendenken". Eigentlich müßte im Büro der Phonoakademie schon ein Stempel mit dem Wort geprägt sein, vielleicht wird der Preis auch 2014 endgültig umbenannt in "Cecila-Bartoli-et-alii-Echo" - Keine Kritik an Frau Bartolis Gesang, der ist wirklich umwerfend! Aber braucht sie denn ein Abo auf diesen Preis? Wir wissen es doch nun wirklich langsam, dass die Dame nicht nur sympathisch ist, sondern auch die gruseligsten Koloraturen vor allem der Meister ihres Heimatlandes beherrscht. Dass der bekannteste (weniger "der wichtigste") Tonträgerpreis sich weiterhin im Mainstream suhlt, wird wohl auch in fünfzig Jahren noch so sein. Dann aber erhält er seine volle Berechtigung, weil die kleinen feinen Plattenlabels, die hier gar nicht auftauchen samt ihren kostbaren Aufnahmen, dann auch tot sind. Dass der Echo auch am "Neuland" vorbeirauscht und damit auch gute wie schlechte Entwicklungen ignoriert, passt ebenfalls in die "Dashatdochimmergutgeklappt"-Schiene. Schließlich und endlich geht es um Umsatz. Was erwarte ich also eigentlich?

Nicht alle Alben sind mir bislang zu Gehör gekommen, daher fallen die Kommentare zu einigen Platten kurz aus oder ich enthalte mich eines Urteils. Wo ich doch einmal was sage, darf man mir gerne widersprechen - über Geschmack und Vorlieben läßt sich bekanntlich streiten. Wer wissen will, wer überhaupt die Preise festgelegt hat, kann sich hier die Jury anschauen - die Beschreibung "unabhängiger Branchenexperte" in Verbindung mit "Musikindustrie" darf man sich gerne auf der Zunge zergehen lassen.

Dass Bartoli wiederum einen Echo (den wievielten eigentlich?) bekommt, sei es drum - charmant wird sie dem Pott einen Platz in ihrer nun langsam berstenden Vitrine zuweisen. Jonas Kaufmann musste ihn dieses Jahr bekommen, er erhielt 2012 schon einen Echo für den "Fidelio" (gemeinsam mit Abbado) - aber das Wagner-Jahr war natürlich sein Jahr. Wer ihn erlebt hat, weiß warum - da ist niemand neben ihm derzeit. Die Auszeichnung Instrumentalist des Jahres (Klavier) erhält Martha Argerich auch völlig zu Recht. Eine Künstlerin, die sich rar macht, aber deren außergewöhnliches Spiel dank der aktuellen Aufnahmen bei ihrem Festival in Lugano weiterhin verfolgt werden kann - das ist und bleibt höchst spannend.

MDG ist diesmal mit fünf Auszeichnungen vertreten, darunter eine für Reinhold Friedrich (Trompete). Eine mir nicht bekannte Tuba-CD erhält weiterhin einen Preis. Ein wenig Exotismus ist schon dabei, wenn es nicht um Gesang, Klavier, Violine geht - nehmen wir dieses Jahr die Tuba oder doch die Harfe...? -- Schön, dass Kavakos Beethoven-Sichtung ebenso einen Preis erhält wie Esa-Pekka Salonens Würdigung des sinfonischen Werks von Witold Lutoslawski. John Adams hingegen wird ohnehin schon in den USA mit Preisen überhäuft, zudem wird hier eine CD mit recht geläufigen älteren Stücken prämiert - vermutlich haben die Juroren Adams zum ersten Mal wahrgenommen und fröhlich mit dem Fuß gewippt... -- Da man Anna Prohaska nicht noch einmal als Nachwuchskünstlerin auszeichnen kann, entschloss man sich für Julia Lezhneva, eine CD allerdings, die mir merkwürdig am Ohr vorbeigerauscht ist.

Sehr schön finde ich die Auszeichnung für Alexandre Tharaud. "Swinging Paris" war eine meiner absoluten Lieblings-CDs dieses Jahr, nicht nur wegen des Ohrwurms "Henri, pourquoi n'aimes tu pas les femmes?" - Mahlers 9. Sinfonie mit Bernard Haitink habe ich bisher nicht gehört, war aber auch nie wirklich ein Fan dieses Dirigenten. Ich lasse mich gerne überzeugen. Nicht überzeugen konnte mich der "Sacre" mit Simon Rattle - eine Prestigeauszeichnung? Auch Vilde Frang ist zwar eine interessante Nachwuchskünstlerin, die Platte mit Nielsen und Tschaikowsky ließ mich aber seltsam kalt. Anders Kristian Bezuidenhout - der bricht eine Lanze für das Hammerklavier und kann derartig singen und erzählen auf dem Instrument, dass man sich fragt, warum es soviele Mozarteinspielungen auf normalen Klavieren gibt. Oh ja, und Patricia Kopachintskaya - eine Frau, die mit der Geige arbeitet, die mühelos Grenzen überspringt und trotzdem so eindringlich interpretiert, als ginge es jedes Mal ums Leben. Gute Entscheidung!

Die Gesualdo-Einspielung des Vocalconsorts Berlin kenne ich noch nicht, werde ich mir aber umgehend zu Gemüte führen. Der "Artaserse" von Vinci ist wohl etwas für Spezialisten und verdient sicher auch seinen Preis. Ich musste etwa beim fünften Track abschalten, schlicht weil mir die Counterei in der Massierung völlig auf den Geist ging (Banause, ich.). Gergievs Wagner-Einspielung mag ich nicht kommentieren, wundere mich aber, warum an dieser Stelle der Name Marek Janowski nicht auftaucht, die Pentatone-Aufnahmen des konzertanten Berliner Zyklus sind (fast) durchweg hervorragend. Ax, Lugansky, Garanca, Villazón - nun ja, das sind alles Aufnahmen, die mich nicht vom Hocker gerissen haben. Britten ist zweimal vertreten, mit "Rape of Lucretia" (Bostridge) und dem grandiosen Mark Padmore in der Serenade für Horn/Tenor.

Kaum verstehen kann ich die Auszeichnung für Gabetta und Grimaud, die "Duo"-Platte, die "eben mal schnell" aufgenommen wurde, sie klingt leider auch so nichtssagend. Das Belcea-Quartett muss ich noch entdecken, wie überhaupt ich wenige der Kammermusikeinspielungen kenne. Schön, dass Steffen Schleiermacher dabei ist und Morton Feldman auf diese Weise auch eine Würdigung erhält. Nachdem mich neulich auch eine Radioaufzeichnung des "Requiem" des in letzter Zeit wiederentdeckten Komponisten Walter Braunfels schier umgerissen hat, werde ich mir auch die CD von David Geringas mit Braunfels Streichquintett sicher bald anhören.

Zuletzt die DVDs: Asche auf mein Haupt, ich habe den Cage-Film bisher ebensowenig gesehen wie "Klassik und Kalter Krieg". Daher kann ich nicht beurteilen, ob die Filme preiswürdig sind. Der Levine-Luisi-Ring der MET ist dann wohl noch einmal die Ehrerbietung an den Jubilar 2013.

Ich bitte um Verständnis, dass ich keine amazon-Links mehr setze, alle Platten findet man natürlich beim Laden Ihres Vertrauens.
Außerdem ergänze ich den Beitrag noch in den nächsten Tagen um einige Presseartikel. Vielleicht gibt es sogar einen kleinen Live-Blog zur Fernsehsendung im Oktober, die immer einen besonderen Charme hat... ;)

Montag, 5. August 2013

Musik Konzepte Band 162 - Allan Pettersson

Etwas Werbung darf auch hier erlaubt sein, zumal es sich hier um eine Veröffentlichung handelt, auf die ich auch ein bißchen stolz bin und die hoffentlich wieder einen kleinen Schub in die Pettersson-Rezeption bringen wird.

AP-Buch

Am 12. August erscheint ein neuer Band der Musik-Konzepte in der edition text+kritik. Der Band Nr. 162 ist Allan Pettersson gewidmet, damit erfährt der Komponist nun auch seine Würdigung in dieser wichtigen Reihe und wird im Buchhandel, aber vor allem auch in Bibliotheken und Hochschulen eine wichtige aktuelle Ergänzung der ohnehin nicht üppigen Bibliographie zu Allan Pettersson sein. Wie üblich bei den Musik-Konzepten greifen einige Autoren sehr spezielle Themen, den Komponisten betreffend, heraus, während sich andere mit bestimmten Werkphasen beschäftigen oder übergeordnet Pettersson in den musikalischen Kontext des 20. Jahrhunderts setzen. Auf jeden Fall dürfte der Band sowohl Erhellendes für “Neulinge” in Petterssons Werk bieten als auch Grundlage für weitere Beiträge, Diskurs und Analyse darstellen. Der Band ist für 24,00 € (114 Seiten) zu beziehen über die Edition text + kritik, München.

Zum Inhalt:

- Vorwort
- Michael Kube: “Då behöver man distansen” [Da braucht man Distanz]. Biografie und Werk zwischen Selbstinszenierung und Reflexion
- Alexander Keuk: Festhalten und Loslassen. Zur Konstituierung einer kompositorischen Handschrift in der Musik von Allan Pettersson
- Jens Malte Fischer: “Con accento doloroso”. Eine Annäherung an Allan Pettersson und an die 6. Sinfonie
- Martin Gelland: Erzwungene Kunst: Schmerz und Freiheitserlebnis. Allan Pettersson und Jean-Paul Sartre im Wechselspiel
- Martin Knust: Die Rezeption von Allan Petterssons Werk in Schweden und Deutschland: ein Vergleich
- Allan Pettersson/Sigvard Hammar: Radiointerview aus dem Jahr 1972. Transkribiert von Per-Henning Olsson
- Abstracts
- Bibliografische Hinweise
- Zeittafel
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mehr über Allan Pettersson: http://www.petterssonblog.de

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