Weblog

Mittwoch, 20. Juli 2016

Sie haben ihr Ziel erreicht.

Liebe Leserin, lieber Leser dieses Blogs,
sie haben ihr Ziel erreicht. Dies ist der letzte Blogeintrag auf mehrlicht.twoday.net, denn ich bin umgezogen. Im August 2004 begann ich dieses Blog noch auf 20six.de, dann hielt ich es 11 Jahre hier aus. Allmählich riet mir meine Umwelt zu einem Umzug auf wordpress, nicht zuletzt, weil es hier immer latent nach Eiersalat und Web 0.5 aussieht. Ich kann alle beruhigen, die vorherrschenden Farben auf dem neuen Blog nennen sich schwarz und weiß. Und selbstverständlich gibt es bei einem Wortmenschen wie mir mehr zu lesen als zu gucken.
Dennoch ist nichts verlorengegangen, dank eines hervorragenden Tutorials von NeonWilderness (THX!) befindet sich das ganze Blog nun "drüben".

Und hier geht es weiter:
mehrlicht.keuk.de

Bitte ändert wenn möglich Eure Links und Verweise auf die neue Adresse. Neu ist auch die zugehörige mehrlicht-Seite bei facebook und bei twitter treibe ich mich selbstverständlich auch herum.

Ich freue mich über viele Besucher, Leser, Diskussionen und Inspirationen!

Montag, 30. November 2015

Adventskalender 2015

Dann starten wir mal den Thread und hoffen, er füllt sich über die Adventstage, denn die Online-Kalender in meinem Blog haben ja Tradition. Ein erster Blick auf bekannte Seiten offenbart aber: so üppig wird es in diesem Jahr nicht, bei Philharmonie und Semperoper etwa sind noch keine Links vorhanden, viele werden sicher auch morgen erst ihr Kalendergeheimnis lüften. Für alle, die meine Liste noch nicht kennen: ich habe mal irgendwann ausschließlich mit Kalendern von Fluggesellschaften angefangen und natürlich nie etwas gewonnen. Daher dehne ich die Kalenderseite nunmehr auf meine Blog-Basics aus: Kultur im weitesten Sinne und alles, was Dresden betrifft.

Los geht's:

Kultur
* Der Adventskalender der Semperoper Dresden
* Staatsoperette Dresden (na, wer hat denn da einen Tag zu früh schon alles public gestellt?)
* concerti - Adventskalender, in diesem Jahr mit Bonusverlosung bei facebook!
* Das Ensemble musikfabrik bedankt sich mit einer kleinen Lotterie an den vier Adventssonntagen und verlost CDs

Dresden
* Dresden for Friends
* der Flughafen Dresden startet erstmalig einen Adventskalender bei facebook
* Laufszene Sachsen
* Bei der SLUB ist der Adventskalender ein Azubiprojekt.

special
* Mal was anderes: PIA - Physik im Advent lädt zu Experimenten ein. Aber nicht den Christbaum auf den Mond schießen!
* Unter dem Titel "Accidental Advent" präsentiert das Ensemble für nicht gekonnte Musik einige Überraschungen.
* Klar: der Tatort-Adventskalender darf hier nicht fehlen.
* beim Vogelarten-Adventskalender (Blog oder facebook) der UN-Dekade Biologische Vielfalt kann man etwas über unsere gefiederten Freunde lernen!

offline
* Neustadt-Adventskalender, erhältlich beim Kirchspiel DD-Neustadt
* Adventskalender im Hechtviertel - jeden Tag eine andere Darbietung!
* etwas verspätet: Advenster Neustadt

(t.b.c.)

Donnerstag, 27. August 2015

Pardon.

Hinter mir liegen einige Ereignisse fernab jeglicher Tastatur- und Blogwelten, weswegn hier einiges zu kurz kam. Insbesondere zu erwähnen ist jedoch ein Urlaub, den ich ganz für mich allein und nach sehr langer Zeit des Entbehrens machen durfte. Davon zehre ich immer noch und dementsprechend flott geht es nach dem Urlaub mit vielen Konzerten und auch neuen Projekten weiter. Texte und Rezensionen folgen wieder, vielleicht schaffe ich gar wieder regelmäßiges Bloggen und dann auch mal einen fälligen Umzug desselben.

donau

Freitag, 20. Februar 2015

40 Tage ohne.

ich faste eigentlich jedes Jahr, und zwar ohne Dogma, sondern mit der Absicht, mir (!) etwas Gutes zu tun im Verzicht auf einige - meist verzehrbare - Dinge. Dieses Jahr sind es Fleisch, Süßwaren aller Art und Limonaden. Für Michnichtkenner: das konsumier(t)e ich bislang normal bis reichhaltig, bin aber auch ein Meister des unbewussten Nebenbeivertilgens bei Schreib- und Gucktätigkeiten. Sprich: Tatortgucken wird zum Kalorienproblem - es sei denn, der Tatort ist so gut, dass man die Chipstüte vergisst. Wie gesagt, ich betreibe die Fasterei nicht dogmatisch, es wird auch der Tag der Sünde kommen, aber das versuche ich natürlich zu vermeiden. Erstmalig gibt es an dieser Stelle ein kleines Tagebuch dazu, mit allem, was mir dabei auffällt, einfällt oder passiert ist.

Tag 1: entfällt, da ich am Aschermittwoch noch zu einem pulled-pork-Burger-Essen gehe. Ich nehme das als günstigen Anlass für "das Ende" - Fastenstart also Ascherdonnerstag.
pork
Erinnerungsbild. Vermisse ich da was?

Tag 2: auch dieser Tag hat Schrammen, denn ich entdecke natürlich Aufschnittreste im Kühlschrank ebenso wie die Zotter-Schokolade, die ich nun als Erste-Hilfe-Kasten deklariere. In Ermangelung von Zeit esse ich heute beim Asia-Imbiss Nudeln mit Tofu. Ich lerne, dass diese (Nicht-)Zubereitungsart von Tofu (beim Asiamann simpel ins Fett geworfen und anschließend mit "pikante Soße", was auch immer das ist, zugekleistert) mir nicht zusagt. Beim Einkaufen wird mir übrigens bewusst, wie stark die Läden auf Süßkram setzen, man geht ja ständig dort durch Berge von Keksen und Schokoladen und der Osterkram ist natürlich auch schon anwesend.

Tag 3: Eine Stammkundin bringt uns MonCheri mit. Ich widerstehe brav und knabbere zu Hause an kamerunischen Trockenbananen, die ich fast leckerer finde (Produktquelle *hier*). Ansonsten gab es Frühstücksbrei, daran bin ich ohnehin gewöhnt, und Pilzravioli mit einer Fertigtomatensauce, in der allerdings Speck enthalten war. Nun denn, sie ist nun auch vernichtet. Da ich mich nun nicht streng vegan oder vegetarisch ernähre, sondern schlicht auf Fleisch verzichten will, war am Abend noch ein Omelett dran, mit frischen Tomaten und Bergkäse. Offensichtlich scheint in diesen Tagen auch die Kreativität in der Küche zurückzukehren, das macht Mut. Morgen bekomme ich sogar den Ottolenghi ausgeliehen. Das ist, wie Foodleser natürlich wissen, weder ein bequemes Sofa noch ein Kaffeevollautomat, sondern ein superfeines vegetarisches Kochbuch.

buch
Lese"futter"

Tag 4: Parallel zum Verschlingen (sic!) von Kochbüchern (das Jerusalem-Buch bekam ich auch noch ausgeliehen!) lerne ich auch, dass man sich ohne Fleisch und Süßkram weiterhin ungesund und geschmacklich zweifelhaft ernähren kann. Da kaum Zeit zum Einkaufen war, blieb es heute bei Kartoffelecken und Fischstäbchen. Da ich aber nicht vorhabe, ein Fame-Foodblogger zu werden oder gar von der Brigitte am Ende noch verlinkt werde, finden auch diese Alltäglichkeiten hier ihren Niederschlag.

yum
Geht doch.

Tag 5: Gelesen, getan. Hatte ich die Bücher erst noch im Verdacht, dass man auf der Suche nach exotischen Zutaten durch die halbe Stadt fahren muss um dann ernüchtert nur die "halbe Miete" zubereiten zu können, so war gleich das erste Rezept aus dem Jerusalembuch wunderbar einfach und doch überzeugend lecker. Spannend dabei die Joghurt-Erbsen-Sauce und die Kombi von Feta und Chili dazu. Hätte ich mehr Zeit, würde ich ja jeden Tag in der Küche zaubern. Leider unmöglich.

Tag 6+7 gehen ohne besondere Vorkommnisse vorbei, es gibt Erbsensuppe und Nudeln "mit was drauf" - ach doch, da war die Zottersünde am 7. Tag... - Tag 8 dann ein Besuch im Café Prag am Altmarkt, dort gibt es einen Stand mit arabischen Genüssen. Die "Muddi" dort (anders kann ich die Dame nicht bezeichnen, sie war liebenswürdig aufdringlich) tischt mir einen gemischten Teller auf, von dem ich eigentlich noch 24h später zehre, wahrscheinlich hat sie mit diesem Essen ihre Bulgur-Vorräte endlich "an den Mann gebracht". Die zudem dazu gereichte Suppe (sah nach grünen Linsen aus) war spitze und wärmte dank orientalischer Gewürze völlig durch.

Nachtrag: das wird kein Essenstagebuch hier, ich habe zu wenig Zeit. Ich bemerke aber nach nunmehr zwei Wochen, dass das fleischlose Leben recht einfach ist und man natürlich für viel Abwechslung sorgen kann. Schwieriger gestaltet sich die Abwesenheit von Süßem, da gab es schon die eine oder andere Sünde, zuletzt ein "zu großer" Eisbecher, der mir heute zum Vernichten rübergereicht wurde. Dennoch bleibt es auch hier bei Einzelfällen, alles in allem läuft es ganz gut. Und demnächst lerne ich auch noch, wie man in einer Gemüsesuppe versenkte Putenstückchen nicht als Champignons missinterpretiert...

(t.b.c.)

Montag, 2. Februar 2015

[netto]

Genervte Menschen legen
Ungenießbares aufs Band.
Eine Hausfrau kippt Kleingeld aus.
Die Urzeitkasse bootet nicht mehr.
Fuselgeruch.

Montag, 1. Dezember 2014

Adventskalender 2014

Es ist ja schon Tradition auf diesem Blog - die kleine Adventskalenderschau am 1. Dezember. Dabei stelle ich einige Links zu online-Adventskalender zusammen, vornehmlich aus dem Kulturbereich, manches aus Dresden. Vielleicht kommen auch noch einige hinzu, die ich erst im Laufe der Tage entdecke.

Als ich mit der Adventskalenderschau startete, hatte ich mich auf Airlines konzentriert, weil es da meist tolle Reisen und andere Preise zu gewinnen gab, leider gibt es bei tui, germanwings & Co. keine Kalender mehr. Daher dehne ich meine Links auf Reise-Seiten allgemein aus und da wird man doch noch fündig:
* hotel.de-Kalender - gleich am ersten Tag gibt es Übernachtungen in Wien zu gewinnen!
* ein schöner Kalender von dfds-seaways
* die bestwestern-Hotels locken mit Gutscheinen
* pünktliche Züge findet man im Kalender der Deutschen Bahn nicht, stattdessen darf man einen vereisten ICE durch eine Winterwelt lotsen und Gewinne abräumen.
* airberlin bietet keinen Kalender an, nur ein Weihnachts-Special an einigen Tagen.
* KLM hat zwar einen schönen Adventskalender, der allerdings bei mir noch nicht funktioniert :(
* das fliegermagazin arbeitet wieder mit dem "Zeitfenster" im Adventskalender. Klickglück gibts also nur selten, ansonsten: "Leider kein Glück."
* opodo hat einen einarmigen Banditen geschaltet und verlost vier große Reisen.
* und einer noch: Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten - ob da Träume wahr werden? Zumindest eine Vergünstigung gibts am ersten Tag.
Süchtig geworden? Hier sind noch mehr Links zu Kalendern zum Thema Reise&Co.

Kultur & Co:
* Semperoper-Adventskalender - um diese nächtliche Uhrzeit noch nicht online, aber es soll Türchen geben... UPDATE: Ja, es gibt Türchen, die sich aber zu den üblichen Bürozeiten öffnen...
* die Dresdner Philharmonie öffnet jeden Mittwoch ein Türchen, es gibt Konzertkarten zu gewinnen. Leider ist zum Zeitpunkt dieses Postings die erste Verlosung schon vorbei, denn bis Sonntag muss man geantwortet haben... Auch hier der Hinweis: Nachts gucken bringt nichts.
* ach guck: auch die Staatsoperette Dresden ist dieses Jahr dabei. Am ersten Tag gibt es gleich mal einen leckeren Christstollen zu gewinnen. UPDATE: Oh, am 3. Dezember gibt es - Tadaa - einen Christstollen!
* der crescendo-Adventskalender
* einen sehr kreativen Kalender (wöchentlich) bietet der rundfunkchor berlin auf seiner facebook-Seite an

Dresden:
* der LOEMUWEIKA - klar, der LOEbtauer MUsikalische WEIhnachtsKAlender. Nix online, dafür Musik im Viertel.
* Advent auch in Laubegast - mit Kalender! (danke an Stephan)
* schon Tradition: Advenster in der Neustadt
* und zum sechsten Mal ist auch im Hechtviertel wieder einiges los beim Hecht-Adventskalender
* im Barockviertel Königstraße gibt es wieder den Adventsgeschichtenkalender mit Lesungen von Dresdner Prominenten.
* online gibt es beim Oberelbemarathon 24x was zu gewinnen - heute gleich einen Freistart für den Marathon 2015. Laufen muss man allerdings selbst ;)

miscellaneous:
* Der Sonntagskrimi-Adventskalender: tolle Preise von Tatort & Polizeiruf!
* Kalender von jetzt.de (u. a. mit einer Reise nach Dresden als Preis :D )
* Kalender von chip.de

Habe ich interessante Kalender vergessen? Bitte ergänzt gerne in den Kommentaren!

Montag, 29. September 2014

RettetJana in Mittweida & ein neuer Online-Tatort!

Es gibt zwei Neuigkeiten in Sachen Online-Tatort: "unser" Rettetjana-Tatort "Dein Auftrag" wird beim 18. Medienforum Mittweida vorgestellt. An der Hochschule Mittweida findet jährlich ein von Studenten organisierter Medienkongress statt, bei dem an zwei Tagen ein volles Programm mit Workshops und Vorträgen geboten wird. Teja Adams von RadioBremen wird "Dein Auftrag" am 18. November um 16.15 vorstellen. Wer nicht vor Ort teilnehmen kann, kann das Medienforum auch komplett im Stream verfolgen (Link folgt)

Derweil wird schon von der SWR-Redaktion "tatortplus" der nächste interaktive Tatort zum Mitspielen vorbereitet. Der Tatort "Blackout" kommt aus Ludwigshafen (Lena Odenthal/Ulrike Folkerts - sie feiert mit dieser Folge ihr 25jähriges Jubiläum) und wird am 26.10. ausgestrahlt - bereits am 19.10. beginnen die Online-Ermittlungen. Alle Infos gibt es auf tatortplus.de

Trailer Tatort "Blackout"



Weitere Links und Infos folgen.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Rettet Jana - ein Tatort zum Mitspielen

Im Zusammenhang mit dem am 18. Mai ausgestrahlten Bremer Tatort "Alle meine Jungs" hat radiobremen gemeinsam mit Thadeus Roth ein Spiel namens "Dein Auftrag" entwickelt. Ich war dabei! Und bin fassungslos! (im positiven Sinne!) Und berichte. Auch wenn das nach diesen zwei extremen Wochen - das Spiel startete schon vor dem Tatort - schwer ist, in gescheite Worte zu fassen. Aber es war mein erstes Mal "mittendrin" in einem sogenannten "Suddenlife-Game" und da ich solche doch eher neuen crossmedia-Entwicklungen sehr spannend finde, denke ich sollte ich das auch reflektieren. Wer meine Ergüsse nicht lesen will, kann sich auf der radiobremen-Seite kurz und knapp informieren, dort gibt es auch ein PDF zum Ansehen und den Link zu "Toms Blog".

Ich bin seit ewigen Zeiten Tatort-Fan, seit einigen Jahren auch regelmäßig, da auch viele Freunde Tatort schauen und so wurde u. a. eine eigene Facebook-Gruppe daraus. An den beiden bisherigen interaktiven Spielen (Ludwigshafen und Stuttgart) habe ich aber aus Zeitgründen nicht teilnehmen können. Dieses Mal hörte ich über twitter, dass es ein neues Spiel gäbe, und wie in dem bekannten belgischen Video drückte ich auf den Button: Action bitte!! - Denn ich hatte gerade nicht allzuviel zu tun und überdies war das Spiel von Radio Bremen betreut, mit deren online-Aktivitäten mich ja einiges seit Jahren verbindet, wie wenige wissen...

Am zweiten oder dritten Tag bin ich eingestiegen und hoffte auf ein nettes Rätseln vorm Bildschirm. Ich legte mir Stift und Papier zurecht und schaute erstmal die Materialien an (vieles kann auch per #rettetjana noch auf Twitter angeschaut werden), die bislang zur Verfügung standen, dann arbeitete ich mich per Forum in die Geschichte ein. Recht schnell entdeckte ich dort einen Link, der auf ein Pad verwies, wo Hinweise und Story zusammengetragen werden sollten. Mit Wikis kenne ich mich einigermaßen aus, also sollte auch ein Pad keine Schwierigkeit sein.

Was dann aber begann, waren zwei Ausnahme-Wochen, die einem Außenstehenden nicht recht erklärbar sind. In dem Pad (dem auch ein Chat angeschlossen ist) traf sich nach und nach eine immer verschworenere, aufeinander bestens eingestimmte Gruppe, die sich Aufgaben verteilte, brainstormte und mit ordentlich Adrenalin versehen neuen Anrufen und Mails nachging - und zwar nahezu durchgängig! Am Chat läßt sich jetzt noch nachlesen, dass nachts um zwei die letzten rausgingen und um sechs die ersten schon wieder eincheckten und Infos weiter bearbeiteten. Schnell war ich "drin" im Spiel, in der bunten Truppe, die im harten Kern aus etwa 35 Leuten von Ingolstadt bis Bremen im Alter von 16-57 Jahren bestand. Kam gerade mal nix von der Spielleitung, wurde virtuell Kaffee gekocht und Bratkartoffeln gebrutzelt :)

Womit wir vielleicht nicht ganz gerechnet hatten, war der Aufwand und die Komplexität des Spiels - die Spielleitung aber, das wissen wir nun, hatte das auch nicht so ganz auf der Rechnung - vor allem UNS nicht. Denn wir entwickelten in unserem kleinen Kommissariat eine irre Eigendynamik: manche Aufgaben waren Minuten nachdem sie eintrudelten, bereits entschlüsselt, anderen Hinweisen gingen wir bis in die Urgründe ihrer Entstehung nach und landeten bei Mystik, Hindugöttern oder auch mal auf einem falschen Twitteraccount oder einem Anrufbeantworter in Houston... Wir brauchten neues Futter, dürsteten nach den nächsten Hinweisen und hielten damit offenbar auch die Spielleitung gehörig auf Trab.

Nur mit dem Forum versehen hätte wohl kaum jemand (schon gar nicht allein!) das Spiel lösen können, vereinzelt vernahmen wir verzweifelte Hilferufe aus Twitter, wo Nicht-Pad-Spieler versuchten ihre Post zu entschlüsseln. Wer intensiv mitspielen wollte, wurde ins Pad eingeladen, und kurz vor dem Tatort-Wochenende hatten wir sogar tatort-like unseren eigenen, allerdings ungeplanten "Nebenhandlungsstrang": ein Troll war ins Pad eingestiegen und meinte unsere Schreibarbeit zunichte machen zu müssen. Er hat nicht mit unserer Crew gerechnet - wir haben nicht nur mehrere Padumzüge geschafft, sondern bis zum Ende des Spiels auch sichere Versionen behalten können.


Die "Sieben Siegel" also auch noch. Uff. (Ausschnitt aus Toms Blog)

An dieser Stelle mal ein dickes Lob an die Spielemacher (die wegen uns auch keine ruhige Nacht mehr hatten...) - die Story war bis in feinste Verästelungen durchdacht - und da wo sie aufhörte, haben wir weitergesponnen! Die Figuren hatten allesamt Profile, Charaktere, es war eine glaubhafte - und grausige - Geschichte. Die Briefpost, die verschiedene von uns erhielten, war ein erster Höhepunkt des Spiels - nun war tatsächlich "Beweismaterial" in unseren Briefkästen, das wir auszuwerten hatten, das aber mindestens 20 neue Personen und zig neue Ereignisse verarbeitete.

Allmählich kamen wir hinter die Machenschaften der "mundita", einem als Escort-Service getarnten Prostituiertenring. Jana lieferte uns die Beweise, doch sie war selbst in Gefahr. Es spitzte sich alles auf den Tatort-Sonntag mit der Ausstrahlung der rb-Folge zu. Der Fernseh-Abend war dann auch der pure Stress für alle von uns, und es zeigten sich wahre Multitaskingtalente: der Tatort wurde protokolliert, gleichzeitig diskutiert und im Anschluss sofort an unsere Story angedockt, als es dann (wie wir bereits - richtig - erwarteten) plötzlich hieß: Außeneinsatz!! Unsere special task force machte sich auf nach Bremen-Walle, währenddessen trudelten sogar im Radio bei der Sendung "Gefühlsecht" noch Hinweise für uns ein (bitte bessere Musik demnächst dazu, wir ermitteln schließlich seriös!)

Die task force fand tatsächlich Janas Handy und am kommenden Mittag sogar noch weitere am Tatort zurückgelassene Dinge. Wir rätselten noch bis in die Nacht. Jana war erstmal in Sicherheit, aber das Spiel noch nicht zu Ende, die Bösewichter waren noch nicht alle gefaßt - wir hatten es auch mit einem etwas tüddeligen Kommissar zu tun im Spiel.

Von Montag bis Mittwoch versuchten wir die "Überorganisation" der mundita herauszufinden, deren Mitarbeiter sich mittlerweile alle nach Goa geflüchtet hatten. Es war dann eine etwas zermürbende Suche nach Passwörtern und Logins für neue Webseiten - die, so erfuhren wir nach dem Spiel, nahezu zeitaktuell von den Spielemachern noch eingebaut wurden, weil wir mittlerweile rasant mit den Lösungen dabei waren... Gleichzeitig versuchte die "Gegenseite" uns zu sabotieren und zu drohen: "NUCLEAR OPTION!" - netter Bond-Scherz, aber sowas läßt doch einen Ermittler nicht erschrecken!!


Soll das eine Drohung sein? ;)

Letzten Mittwoch dann spitzte sich alles auf die Enkodierung eines "masterkeys" um 16 Uhr zu - an diesem Tag sollte auch wirklich Schluss mit dem Spiel sein. Es wurde also am Nachmittag noch einmal spannend - wir bekamen noch weitere Webseiten und Hinweise geliefert, rätselten schließlich sogar an einer "Enigma"-Maschine - die Spielleiter hatten schweres Geschütz aufgefahren, nachdem sie mitbekommen hatten, dass wir das Spiel schon ein paarmal "links überholt" hatten und uns bereits Informationen aus Websiten geholt hatten, die wir eigentlich noch gar nicht hätten sehen dürfen, geschweige denn knacken! Mabuses Selbstmord hätten wir so glatt noch verhindern können... Tja, wir waren fix. Und hatten Schwarmintelligenz.

Mittwoch gegen 17 Uhr, nachdem wir nur - binnen einer Stunde! - enigma erledigt hatten, entdeckten wir nur noch einen rätselhaften Countdown, und es gingen "echte" Anrufe bei uns ein: Alles zu Ende, Bösewichter gefasst, geht in den Biergarten!!
Das wollte zunächst keiner glauben, es war aber am Ende doch das "offene" Ende, das offenbar bei den Spielleitern beabsichtigt war. Etwas abrupt und für die meisten von uns leider auch frustrierend, da die vielen Spielfäden nun mit Abschaltung der Websites und Dichtmachung des Forums regelrecht abgeschnitten wurden. Sei es drum, wir hatten eine Menge Spaß.

samarie2

Und uns blieb der Countdown. Der wies auf Freitag 14 Uhr - wo wir noch ein Dankeschön der Spielleitung bekamen und eine Zusammenfassung. Jetzt geht es ans Feedback, an die Aufarbeitung der insgesamt gut 4000 Zeilen Pad, die wir geschrieben haben. Und dann wird gefeiert. Und sicher ist: wir kommen wieder!!! Ich weiß nicht, ob der SWR schon vor unserem "mobilen, virtuellen und 24h am Tag einsatzbereiten Kommissariat" zittert - denn im Oktober heißt es "tatort+" - dann geht es in den Süden der Republik mit einem neuen interaktiven Spiel. Für einen newsletter von tatort+ kann man sich unter tatortplus@swr.de melden.

Ein Feedback haben die meisten von uns schon abgegeben, ich muss abschließend vielleicht sagen, dass mit dem Motto "suddenlife" ins Schwarze getroffen wurde und wir alle (da beziehe ich Spielleitung, RB und alle Spieler) auch eine Menge gelernt haben, sei es die Offenbarung in der Bibel nach Zahlensymbolik zu durchforsten oder sich mit Mindmapping und konstruierten Realitäten zu beschäftigen. Es war intensiv und es war gut. Danke.

Weitere Links:
* RadioBremen-Seite zum Spiel mit vielen Infos und einem Screenshot von unserem Arbeits-Pad (Ja, war Arbeit!)
* Spielbericht von RadioBremen (pdf)
* Gruß von der Spielleitung ("Toms WG") aus Leipzig
*Interview mit dem Medienwissenschaftler Jochen Hörisch bei nordwestradio
* Begleitung von EinsPlus beim Tatort-Spiel
* Bericht beim Mediendienst kress.de

Montag, 3. März 2014

ad fontes

Darum vertiefen wir uns in unser Leben
weil wir draußen die Hecken sehen
in denen kleine Wölfe wohnen
die ihre Statements verkürzen und
ihr Geld zählen
leise mit den Händen schlagend
damit die Ordnung gewahrt bleibt.
Soweit Fuchs.

Darum verliefen wir uns in den Hecken
weil wir schaudernd unser Leben nahen sahen
in dem Herdenglocken läuteten
dann und wann der Fischfiletlieferdienst aufkreuzt und
wieder verschwindet
im Horizont eine gelbe Fahnenspur legend
damit das Wimmern an Struktur gewinnt.
Sogleich Meer.

Warum verkeilen wir uns in den Gedanken
weil wir rasend vor Glück unsere Ziele vergraben
mit denen wir zu den Staren fliegen wollten
früh am Morgen in einer Ecke der Stadt hockend und
alles einreißend
Schweife zwischen die Felsen zeichnend
damit die Wissenden sich verdrücken.
So viel Liebe.

Dienstag, 31. Dezember 2013

anfangendmittendrin

Ich habe gelitten, und ich war dabei.
Ich habe Verwirrung gestiftet, und ich flog davon.
Ich war eingeladen, und ich sah keinen Schimmer.
Ich war entschlossen und ich zerfloss.
Ich flüchtete, und man ahnte es.
Ich hoffte, und es war noch nie so einfach.
Ich probierte es, und man schlug mich zusammen.
Ich hatte Schmerzen und ich schloss damit ab.
Ich verzieh und man stach mir in Wunden.
Ich habe Menschen in mein Herz geschlossen und manche mich in ihres.
Ich spielte, und ich konnte verlieren.
Ich schaute und lächelte. Ich fühlte.
Ich weinte ohne Grund. Ich weinte mit Grund. Ich blickte auf den Grund und ich saß im Grund und schaute hinauf.
Ich paraphrasierte und phantasierte, ich redete wirr und träumte glatt.
Ich hörte und staunte, ich schrieb und liebte.
Ich kämpfte darum, ich überlegte zu lange, ich zog falsche Schlüsse, ich hatte eine geniale Idee.
Ich lernte und wuchs, ich fiel in mich zusammen.
Ich äußerte mich.
Ich überhörte und log, ich war ehrlich und lachte lauthals.
Ich wurde böse und alt, ich erkannte mich nicht wieder und achtete mich.
Ich habe ernstgenommen, und man hörte mir zu.
Ich wurde ignoriert und ich war nicht wichtig.
Ich rannte davon.
Ich brachte Stunden damit zu.
Ich hörte damit auf.
Ich entdeckte, wühlte, zerwühlte, vergriff, entrüstete, verstand, bekannte, dankte, rieb mir die Hände, bekam einen Schreck und kam zur Ruhe.
Ich konnte es nicht glauben.
Ich posaunte und tönte, und ich schwieg eine lange Zeit.
Ich stieg hinauf und kullerte hinunter, ich stand auf und blickte nicht über die Mauer.
Ich schwamm plötzlich los.
Ich stolperte und betrank mich, ich sah klar und ich hatte keinen Durchblick mehr, aber ich sang.
Ich verwahrloste und veredelte, ich deckte mich zu, ich sorgte und bangte, ich übte das Üben.
Ich schrie.
Ich ging lange Wege, ich begegnete Menschen, ich war auf der Flucht. Ich war auf der Hut. Ich hatte mir das schon gedacht.
Ich ging in den Garten, ich war krank, ich war irre.
Ich hatte doch recht, und ich hatte null Ahnung.
Ich stand im Schatten und wurde beschimpft, ich redete mit den Vögeln und wartete geduldig.
Ich verlor die Nerven und tanzte mit der Musik, ich schlief intensiver und lachte niemanden aus.
Ich mied Orte, verlor den Halt und schaute in die Sterne.
Ich strich es wieder durch.
Ich konnte laufen, ich brachte mich um den Verstand und genoss es, ich bekam keine Antwort auf die Frage.
Ich atmete Kunst, ich faltete Träume, ich konnte nicht mehr.
Ich lächelte und ich hatte große Angst.
Ich ließ es geschehen und tat es doch, ich fuhr hinauf und beobachtete sorgfältig.
Ich ließ los und öffnete mich.
Ich bewegte mich sachte und knallte die Tür.

[los 2014, komm nur...]

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