hörendenkenschreiben

Freitag, 2. Februar 2007

Ohren auf

auf die Liste gesetzt:

Hot Chip - The Warning
Grizzly Bear - Yellow House
Und bereits in Bestellung begriffen: Das neue Album von Julie Doiron [Track&Video hier]

Mittwoch, 31. Januar 2007

Wer noch Motivation für das Leben und für die Musik braucht...

...der schaue sich dieses Video an. Dem Wahnsinn ist diese Interpretation nicht mehr fern und der Fagottist kann froh sein, bei dem Tempo nicht geblitzt worden zu sein... [kleiner Vergleich gefällig?]

Montag, 11. Dezember 2006

Fehlpressung? Verwechselte Bänder? Alkohol?

Ich grüble noch. Eigentlich habe ich mich sehr auf die neue Offenbach-CD "Romantique"von Marc Minkowski und den "Musiciens du Louvre" gefreut, die "Großherzogin von Gerolstein" war schließlich ein Leckerbissen. Doch ach! Der junge Cellist Jerome Pernoo enttäuscht in Offenbachs "Concert Militaire" auf ganzer Linie durch engen, distanzierten Klang (steht das Cello HINTER dem Orchester bei der Aufnahme?) und eine entsetzliche Intonation. Was hat man dem Tonmeister da bloß in den Kaffee getan? Zu hoffen ist, dass den Dortmundern da beim Neujahrskonzert 2007 nicht der Sekt im Glas gefriert...

p.s. der "Durchfaller" des Jahres 2006 ist für mich übrigens die Monteverdi-CD "Combattimento" von Rolando Villazón. Sie liegt wie Blei im Regal und keiner von uns mag so richtig Gefallen daran finden. Rolando, bleib bei Deinen Leisten ;)

Montag, 27. November 2006

Tristanvorspiel

Eigentlich müßte man noch ein Leben haben, um von allen seinen Lieblingswerken die Interpretationen zu finden, die einem am meisten zusagen, das heißt, am nächsten an "mir" bzw. meiner persönlichen Empfindung des Werkes dran sind. Heute habe ich versucht, eine mir angenehme Aufnahme des Vorspiels von "Tristan und Isolde" zu finden. Ich hatte nicht allzuviel Zeit, daher gab es nur 4 CDs zur Auswahl. Leider fielen davon drei sofort heraus: Jeffrey Tate und Mariss Jansons wegen mangelhafter Intonation und Phrasierung im Orchester (bei Jansons ein regelrechtes Schwimmfest, was Ansatz und Tonlängen der Streicher angeht). Yakov Kreizberg interpretiert genau so, wie es das Foto auf dem Cover zeigt: mit Faust statt mit Sensibilität. Dazu wählt er Tempi, die den kompletten Tristan auf 10h anwachsen lassen müßten - aber gottlob ist nach einer knappen Viertelstunde seine Auswalzung des Vorspiels vorbei... - die vierte CD war Claudio Abbado - die erste Aufnahme, die ich musikalisch verstand. Irgendwie aber immer noch zu kühl, zu risikolos, außerdem werden für den HiFi-Freund bei der DGG die Bässe ordentlich hochgefahren, sodass ich beim Höhepunkt nur noch Kadenzfunktionen vorm geistigen Auge habe anstelle eines Liebestodes.

Ich komme nach Hause, denke "naja, hörste doch nochmal die alte Platte...." Und siehe da, die ganze Hörerei im Laden war ziemlich für die Katz. Klangqualität, Tempi, Phrasierung - bis ins letzte Detail reißt einen der "Tristan" von Karl Böhm auch 40 Jahre nach der Produktion noch mit. Qualität ist zeitlos. Die Nilsson sowieso.

Sonntag, 19. November 2006

Referenzaufnahme

Wenn es eine Aufnahme gibt, an der sich bisherige H-Moll-Messen mühelos messen lassen und es zukünftige schwerhaben werden, dran vorbeizukommen, dann ist es die gerade neuerschienene des Carus-Verlages. Frieder Bernius hat mit dem Kammerchor Stuttgart ganze Arbeit geleistet, die Aufnahme klingt rund, ausgewogen, interpretatorisch durchdacht und mit fabelhaftem Chor- und Orchesterklang. Sehr empfehlenswert!

(Bildquelle)

Sonntag, 12. November 2006

CD-Fluten

Der Herbst ist ja nur zu geeignet um es sich im Plüschsofa mit guter Musik bequem zu machen. Das nutzt die Industrie natürlich weidlich aus und wirft einem die Scheiben wie fallende Blätter um die Ohren. Dementsprechend habe ich heute nach Waxmans Joshua (spannende Wiederentdeckung), Balda von Schostakowitsch (ebenfalls), dem Thielemann-Mozart (nicht meine Welt, aber gediegen musiziert) und der Marienvesper in der Interpretation von Paul McCreesh (absolut faszinierend!) nun noch die Qual der Wahl: Quasthoff oder Kozena?
Uff.

Samstag, 7. Oktober 2006

Sex sells

Das Rezept geht auf: Ein Pianist spielt in möglichst atemberaubender Geschwindigkeit, unmittelbar sich mitteilender Hektik und dazu auch noch phasenweise unkonzentriert einige unbedeutende, aber gut schluckbare Werke chinesischer Komponisten. Die Platitüden dieser Stücke lassen einen die CD nicht einmal im Hintergrund ertragen. Obwohl ich Lang Lang schon mit Chopin live in ausgezeichneter Form erlebt habe, läßt man ihn per CD und TV zum ewig lächelnden Duracell-Tastenhasen verkommen. Mir ist ein über Mozart philosophierender Brendel da hundertmal lieber.

Freitag, 6. Oktober 2006

Syndikat für Gegenlärm

Na sowas. Monatelang suche ich das Hörspiel wiederzuerlangen, das einst beim Deutschlandradio lief, und nun stolpere ich fast darüber. Felix Kubins "Territerrortorium" ist eine wunderbar komponierte experimentelle Soundlandschaft zwischen Deutschland und Polen, ideal wenn man sich mal für eine Stunde akustisch wegbeamen möchte ;) - Weitere Beispiele dieses kreativen Klangkünstlers finden sich z.B. hier.

Kubin (Quelle)

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Der Herbst ist da...

...und nach Filmen, Literaturklassikern und Kinderbüchern ist nun die klassische Musik als Dreingabe zu großen Tageszeitungen dran.

(Quelle)
Die WELT startet mit einer einer Reihe namens "Im Takt der Zeit" mit Aufnahmen der Berliner Philharmoniker, darunter einige Erstveröffentlichungen. Die CDs gibt es auch einzeln im Handel, die fette Box ist wahrscheinlich ein exklusives Weihnachtsgeschenk... - dort sind auch einige Aufnahmen dabei, die auf jeden Fall das Repertoire bereichern werden.

(Quelle)
Während sich die Welt-Edition dem Berliner Klangkörper und seinen Dirigenten widmet, legt die ZEIT das Augenmerk auf Legenden der klassischen Musik - natürlich eine subjektive Auswahl, bei der man schon an Band 1 (Yehudi Menuhin) den Kritikerfinger anlegen kann, denn das Bruch-Konzert (1956 aufgenommen) ist zumindest im 3. Satz eine einzige Zitterpartie, Menuhin stolpert sich durch die Läufe und das Philharmonia Orchester klingt selbst im Schlussakkord noch wie eine übermütige Salatschleuder. Und bei Brahms grinst man, schaut auf die Uhr und weiß, dass früher die Geschwindigkeit der Welt eine andere war...
Überschätzte Legenden? Vielleicht laden diese Editionen gerade zur kritischen Betrachtung an langen Novemberabenden ein. Und manch positive Überraschung wird es hoffentlich auch geben.

Samstag, 9. September 2006

Forsythe - Aufführung

Gestern abend gab es die erste Veranstaltung im Festspielhaus Hellerau, die Premiere von "Human Writes" der Forsythe-Company als deutsche Erstaufführung. "Endlich!" dachte ich, als ich den Raum betrat. Das Wort bezog sich auf den Einzug des modernen Tanztheaters in Dresden. Zuletzt hatte ich eine solche Darbietung beim "Theater der Welt" als Gastspiel gesehen, das ist Jahre her. Die Dresdner Palucca-Schule steht zwar für die Ausbildung solcher Tänzer, aber die Öffentlichkeitswirkung ist gering. Das dürfte bei Forsythe anders sein. Und doch regt sich in mir Unmut: Warum gibt man dieser Company eine "dritte Spielstätte", während andere junge Ensembles ums Überleben kämpfen? Und was ist mit der viel beschworenen Laborsituation, wenn man eine Company auswählt, die bereits 20 Jahre aktiv ist? "Human Writes", eine performative Installation hinterließ nicht unbedingt Glücksgefühle, da die vielen Einzelaktionen höchst unterschiedliche Spannungszustände aufwiesen und man bei einigen Tänzern eher den Verdacht hatte, sie wollten auf möglichst bequeme Weise die drei Stunden Spielzeit herumbekommen. Eine merkwürdige Unart des Publikums ist es, teilnahmslos am Rande mit zufällig getroffenen Arbeitskollegen oder Geschäftspartnern die nächsten Projekte durchzugehen. Auch eine Definition von Kultur. An der an sich im Raum gelungenen Installation störte eine Ebene gewaltig: die akustische. Dass Forsythe selbst nicht auffällt, dass die durch die Lautsprecher wabernden Elektronikteppiche weder zu seinem Stück passen noch irgendetwas "eigenes" akustisch im Raum vertreten, ist ärgerlich. So einen verantwortungslosen Umgang mit Klängen habe ich selten erlebt und ich hoffe, das bleibt auch für einen Ort, an dem in den letzten 10 Jahren vor allem die zeitgenössische Musik regierte, ein einmaliger Faux-Pas.

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