Tristanvorspiel
Eigentlich müßte man noch ein Leben haben, um von allen seinen Lieblingswerken die Interpretationen zu finden, die einem am meisten zusagen, das heißt, am nächsten an "mir" bzw. meiner persönlichen Empfindung des Werkes dran sind. Heute habe ich versucht, eine mir angenehme Aufnahme des Vorspiels von "Tristan und Isolde" zu finden. Ich hatte nicht allzuviel Zeit, daher gab es nur 4 CDs zur Auswahl. Leider fielen davon drei sofort heraus: Jeffrey Tate und Mariss Jansons wegen mangelhafter Intonation und Phrasierung im Orchester (bei Jansons ein regelrechtes Schwimmfest, was Ansatz und Tonlängen der Streicher angeht). Yakov Kreizberg interpretiert genau so, wie es das Foto auf dem Cover zeigt: mit Faust statt mit Sensibilität. Dazu wählt er Tempi, die den kompletten Tristan auf 10h anwachsen lassen müßten - aber gottlob ist nach einer knappen Viertelstunde seine Auswalzung des Vorspiels vorbei... - die vierte CD war Claudio Abbado - die erste Aufnahme, die ich musikalisch verstand. Irgendwie aber immer noch zu kühl, zu risikolos, außerdem werden für den HiFi-Freund bei der DGG die Bässe ordentlich hochgefahren, sodass ich beim Höhepunkt nur noch Kadenzfunktionen vorm geistigen Auge habe anstelle eines Liebestodes.
Ich komme nach Hause, denke "naja, hörste doch nochmal die alte Platte...." Und siehe da, die ganze Hörerei im Laden war ziemlich für die Katz. Klangqualität, Tempi, Phrasierung - bis ins letzte Detail reißt einen der "Tristan" von Karl Böhm auch 40 Jahre nach der Produktion noch mit. Qualität ist zeitlos. Die Nilsson sowieso.
Ich komme nach Hause, denke "naja, hörste doch nochmal die alte Platte...." Und siehe da, die ganze Hörerei im Laden war ziemlich für die Katz. Klangqualität, Tempi, Phrasierung - bis ins letzte Detail reißt einen der "Tristan" von Karl Böhm auch 40 Jahre nach der Produktion noch mit. Qualität ist zeitlos. Die Nilsson sowieso.
hörendenkenschreiben mehrLicht - 27. Nov, 23:17
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