hörendenkenschreiben

Mittwoch, 29. August 2007

20 Dollar

War war war
Talkin' about y'alls such a bore
I'd rather talk about moi
Like do you know the cost of AK's up in Africa?
20 dollars ain't shit to you
But that's how much they are
So they're gonna use this shit just to get by

Is gold, diamonds helpin' ya?
Don't you like my bandana?
My stains hang low
On my shirts like a-ya-ya
Monkey brains and banana
I'll hit you with my antenna
I put soap in my eye
Make it red so I look raaa ra ra

So I woke up with my holy Qur'an and found out I like Allah-lah
So we shooting til the song is up
Little boys are acting up
Baby mamas are goin crazy
And the leaders all around cracking up
We goat rich, we fry
Price of living in a shanty town just seems very high
We still like T.I.
We still look fly
Dancing as we shooting up
And looting just to get by

With your feet on the air and your head on the ground
Try this trick and spin it, yeah
Your head'll collapse when there's nothing in it
And you'll ask yourself:
Where is my mind?
Where is my mind?
Where is my mind?

War war war
Who made me like this?
Was it me and God in co-production?
My devil's on speed dial
Everytime I take the wrong direction
All I want is one thing and that is what you got
Sometimes I go lose my mind and then I feel numb

There's 24 hours in a day
I used to split it 8, 8, 8
8 work, 8 sleep, 8 for play
Now I give it all takes

People on the Internet
A new life for the intellect
People judge me so hard
Coz I don't floss my titty set
I was born out of dirt like I'm porn in a skirt
I was a little girl who made good with all that I blurt
I put people on the map that never seen a map
I show 'em something they ain't ever seen
And hope they make it back

With your feet on the air and your head on the ground
Try this trick and spin it, yeah
Your head'll collapse when there's nothing in it
And you'll ask yourself:
Where is my mind?
Where is my mind?
Where is my mind?

With your feet on the air and your head on the ground
Try this trick and spin it, yeah
Your head'll collapse when there's nothing in it
And you'll ask yourself:
Where is my mind?

Aus Kala, dem neuen Album von M.I.A. - anhören und staunen!

Mittwoch, 15. August 2007

Cocorosie



Es kommt selten vor, dass ich mir nach dem Konzert etwas signieren lasse, aber gestern drückte dies vor allem meine Hochachtung vor der durchweg gelungenen Show von Cocorosie aus. Ist allein schon spannend, welch buntes Volk zu dem Konzert erschien, vom alternativen Erstsemester bis zum Zappa-Freak auf Abwegen war alles dabei ;) Ich war ein wenig verwundert, dass angesichts von nur drei Konzerten in Deutschland bereits der kleine Saal im Schlachthof ausreichte. Dafür war es dort immerhin voll und die Stimmung war großartig. Beatboxer TEZ sorgte bereits für Beifallssturm zu Beginn und lieferte auch die nötigen Beats für einige cocorosie-Songs. Die beiden Schwestern wiederum begeisterten vor allem durch die Energie ihrer Lieder und die beiden völlig gegensätzlichen und doch so traumhaften Stimmen. Einen nur unzureichenden Eindruck kann man sich vielleicht hier verschaffen. Live sind die beiden sowieso kaum mit der CD vergleichbar, auf jeden Fall bleibt ein nachdrücklicher Eindruck von Musik, die schwer zu beschreiben ist, so "anders" und doch so ursprünglich schön.

Freitag, 3. August 2007

Divensport

... Netrebko und Garanca bei der Gala im ZDF zuzuhören, macht aggressiv. Strophensport und Terz-/Sext-Salat, das Orchester hat nix weiter als Grundtonteppich und Walzerfundament zu tun. Das SWR-Orchester ist an diesem Abend sowieso zu bedauern, diese Arien zu begleiten ist ungefähr so wie Staubflocken vom Parkett aufzusammeln. Wahrscheinlich haben die deswegen diesen Dirigenten dazugeholt, denn bei dessen Handbewegungen, die eher an den Anstrich einer Altbauwand erinnern, ist wenigstens noch das Überraschungsmoment des Abweichungsfaktors vom tatsächlichen Tempo drin (noch langsamer, es geht NOCH lang...sa.....mer *einnick*). Ich mochte Bellini noch nie. Können die beiden nicht mal was Gescheit's singen, wenn sie schon so tolle Stimmen haben? Aus dem Off nun die sichtbar emotional berührte Stimme des Moderators: "...und nun das erste Solo von Anna Netrebko" - ähm, sind wir beim Eistanz? Werden gleich die Kärtchen hochgehalten? - Bei der Kadenz zu "Casta Diva", bei der die Netrebko mittlerweile das Tempo eines Probanden-Tapes in einem Schlaflabor erreicht hat, schalte ich ab. Vermutlich werde ich wieder als unromantischer Ignorant beschimpft, aber seine Stimme rossiniesk rauf- und runterkollern zu lassen, hat für mich in etwa den Charme eines selbstgestickten Platzdeckchens.
Und nun leg ich mir die Elektra auf. Es lebe der Widerspruch.

Sonntag, 24. Juni 2007

Karajan

Grade lief die 8. Sinfonie von Dvorak auf 3sat, eine Aufnahme von 1985 mit den Wiener Philharmonikern unter Karajan. Man hat das Gefühl, das kommt aus einer anderen Welt. Mit Dvorak hat das nicht viel zu tun, Karajan interpretiert selbst den Finalsatz noch so, als hätte er Beethoven oder Brahms auf dem Pult liegen. Letztere Verbindung wird zwar gern beschworen, aber irgendwie fehlt dieser Interpretation jeglicher Schwung. Interessant ist jedoch die Inszenierung Karajan als solches - die Musiker verziehen in den Kameraeinstellungen keine Miene, auch die spielenden Musiker bewegen sich Null mit der Musik, sondern die vier Trompeten werden genau im 90-Grad-Winkel vom Körper weggehalten. Lediglich ein Geiger am vorletzten Pult kann allein frisurtechnisch nicht mithalten und die Haare fallen im Takt zur Seite... Möchte nicht wissen, inwieweit die Musiker für diese TV-Inszenierung schauspielerisch eingenordet wurden. Und die Musik selbst gerät zur Puppe.

Samstag, 19. Mai 2007

Im Reigen der CD-Neuveröffentlichungen...

gibt es bei der günstigen EMI-Doppel-CD-Serie einen kleinen Schatz zu heben, und damit das nicht untergeht, wird die CD hier eben vorgestellt: Bruckners 4. und 8. Sinfonie, dirigiert von Klaus Tennstedt. Dieser galt schon zu Lebzeiten als ausgezeichneter Bruckner- und Mahlerinterpret, ist aber kaum zu großem Ruhm gekommen, auch posthum nicht - wenn man etwa den Rummel um Celibidache danebensetzt. Ganz unauffällig veröffentlichte EMI nun die beiden Aufnahmen aus den Jahren 1982 und 1983, die Vierte mit den Berliner Philharmonikern, die 8. mit dem London Philharmonic, dessen Chefdirigent Tennstedt 1983-87 war. Für die Vierte würde ich die Aufnahme sogar als Referenzaufnahme bezeichnen, die Achte wiederum wird von Tennstedt vor allem im ersten und letzten Satz mit organisch wachsender Dramatik genommen, die immer rund und weich bleibt und so einiges an Kraft entwickelt. Ein "natürlicher" Bruckner, dem aber weder die gewisse Weihe fehlt noch der orchestrale Schwung und Blechbläserglanz. Anhören!


Links:
frz. Artikel über Tennstedt
Diskografie

Donnerstag, 10. Mai 2007

Ferneyhough

Gestern war der britische Komponist Brian Ferneyhough an der Hochschule. Im Podiumsgespräch ging es um das Komponieren heute, um seine Ansichten dazu. Irgendwann fiel das Zitat "Musik müsse erschüttern" - es nütze nichts, wenn die Nachhaltigkeit, die Tiefe der Musik nicht vorhanden ist, sie nicht beim Hörer ankommt. Ein Grund übrigens, warum man viele Werke der letzten 50 Jahre nach ihrer Uraufführung nie wieder hört. Stillschweigendes Durchfallen. Jedenfalls gab Ferneyhough ein schönes Gegenbeispiel für "Erschütterung". Er war in der Schweiz bei Leuten (Name vom Komponisten nicht genannt) zum Diner eingeladen. Diese bereiteten sich intensiv auf den Gast vor und waren der Überzeugung, man müsse ihm zum Essen auch eine adäquate Musik anbieten. So saß Ferneyhough dort beim Schweinebraten und im Hintergrund lief eines der späten Beethoven-Quartette, so etwas müsse einem Komponisten doch gefallen. Ferneyhough berichtete, an diesem Abend sei er wirklich "erschüttert" gewesen...

Nebenbei bleibt mir als Essenz der Veranstaltung in der Hochschule die Formulierung "durchgeknallte Intellektualität" hängen. Viele Künstler sind durchgeknallt. Andere sind hochgradig intellektuell. Doch meistens trennen sich dort die Wege. Der eine läßt alles fließen und zeigt auf seinen Bauch. Der andere konstruiert himmlische Hirnkonstruktionen, die einen emotional völlig kalt lassen. Dass sich beides in einer dermaßen explosiven und kompromisslosen Form in einer Person gegenseitig befruchtet, ist mir eine neue Erfahrung.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Silvestrov - 6. Sinfonie

Manch zeitgenössischer Kollege mag mich nun vielleicht verfluchen, weil ich wieder für "schlabbrige Postmoderne" Werbung mache, aber nichts ist ekliger als solche Kategorisierungen itself, also los:
Meine CD des Monats, wenn nicht die Entdeckung des Jahres 2007 bis dato wäre diese hier:

Valentin Silvestrov, 6. Sinfonie (1994/95), SWR SO Stuttgart, Leitung Andrej Boreyko (ECM).
Ich kannte Silvestrovs Musik schon früher, allerdings vor allem die 2. und 4. Sinfonie, die in einem rebellischen, avantgardistischen und sehr emotionalen Stil verfasst sind. Wie viele andere Komponisten im Osten muss auch Silvestrov eine "Wende" im OEuvre erlebt haben hin zu einer Art Postmoderne, die sich in Polen noch im Pathos äußert, aber bei diesem Ukrainer schon die Barriere zur Weisheit genommen hat. Anders wäre diese fabulöse, lichte und doch sehr klug angelegte 6. Sinfonie mit ihren vier luziden Ecksätzen und einem fast halbstündigen Koloss in der Mitte nicht zu erklären. Der Film zu dieser Musik scheint noch nicht zu existieren, und doch sehe ich ihn schon. Möglicherweise hat er keine Handlung, sondern ist nur eine Betrachtung, ein langes, gedehntes Nachdenken, Nachsinnen, Anfühlen. Und wer mir nun nach dem Hören sagt "Das klingt ja wie Mahler" hat Recht, aber wenn ihm dies als einziges einfällt, tut derjenige mir leid...

Samstag, 10. März 2007

Schumann und die Brötchentüte

Ich bin ja ein akustisch sensibler Mensch. Ist eigentlich jeder, der im Konzert sitzt, denn es geht ja ums Zuhören. Dementsprechend sind mir die rituellen Nebentätigkeiten des Publikums einigermaßen zuwider, als da wären Husten, Scharren, Bonbons auswickeln oder 3jährigen (der Babysitter hatte was anderes vor an dem Abend) während des Konzertes den Sinn einer Sonatenhauptsatzform erklären - eben alle akustischen Nebengeräusche (Ausnahme: Die akustischen Ereignisse stehen im Vordergrund des kompositorischen Interesses, dann wären wir aber bei Cage oder Kagel und beide standen nicht auf dem heutigen Programm...) - Das alles wäre aber selbst in geballter Form nichts gegen die Dame heute im Konzert. Sie hatte einen Rollstuhlplatz in der Mitte der Frauenkirche, also perfekt akustisch justiert unter der Kuppel, vier Parkettblöcke im Quadrat vor und hinter sich. Schumanns "Rheinische" war keine 20 Takte alt, sie wartete nicht einmal den Beginn der Durchführung ab, da griff sie in ihre auf dem Schoß plazierte Einkaufstasche, holte umständlich (knarzknister) eine BRÖTCHENTÜTE heraus, öffnete (rssschhhknarz-schschzzzz) diese und friemelte (chrrrrzschschsch) ein Laugenbrötchen heraus. Spätestens hier konnte sie sich sternförmig (Parkett, Block A-D) auf sie gerichtete Gesichter sicher sein, deren Ausdruck nicht unähnlich von Gewehrmündungen waren. Bevor sie das Naschwerk während der Durchführung genüsslich verzehrte, musste die leere Brötchentüte natürlich wieder in der Einkaufstasche versenkt (knarzchrschschzzzzchrrrrssss) werden. Meine Mordgelüste in den kommenden 40 Takten versuchte ich mit dem tröstlichen Gedanken zu verdrängen, dass der Dame möglicherweise gerade beim Kauen der Sinn vertrackter Schumann-Durchführungen aufgegangen ist. Ich werde fortan in Sinfoniekonzerten immer einen Vorrat Laugenbrötchen bei mir tragen. Und Tüten. Stapelweise. *PENG*

Montag, 19. Februar 2007

H-Moll-Messe einmal anders

Ich gebe zu, die Interpretation ist waghalsig. Aber der Typ ist so durchgeknallt und obendrein musikalisch, dass ich nur noch mit heruntergeklapptem Kinn vor den Videos saß. Also denn: Cum Sancto spiritu, dann das Sanctus (inkl. Pleni-Fuge) - - interessant wie er die unterschiedlichen Notenwerte körperlich untermauert *schwank* - -, und Dona nobis pacem - da scheint ihn die Sopranstimmführung leicht anzustrengen...

Als Zugabe gibt es noch den Schlussgesang der Salome (man achte auf Jochanaans Kopf...)
Viel Spaß.

Freitag, 9. Februar 2007

CD-Neuerscheinungen

Endlich komme ich mal wieder dazu, in die eine oder andere Neuerscheinung reinzuhören.
Wer Entspannung und "Kultur" beim Hören sucht, ist mit
dieser CD bestens bedient, das tut einfach gut, Mozart auf so eine kluge, angenehm wärmende Art zu hören. Anders gestaltet sich das bei
Herrn Barenboim. Träge und dumpf im Klang schleppt sich der erste Satz dahin, auch die Nachtmusiken wirken eher langweilig heruntergespielt, die Spannung liegt unter dem Teppich vergraben. Erst im Schlusssatz wacht Barenboim auf, zu spät für eine solch tiefgründige Sinfonie. Zeit wird es hingegen für Ludovico Einaudi, auf einen einsamen tibetischen Berg zu gehen und möglichst seine Finger und Gedanken ruhen zu lassen. Das, was er auf CD presst, ist der letzte Saft von Hirnlosigkeit und Esoterikgemauschel. Satie würde ihn für dieses Tralala ohrfeigen.
.

Bemerkenswert außerdem: endlich wieder eine CD von Andreas Boyde, der einen kompletten Solo-Brahms-Zyklus startet. Kraftvoll und überlegt klingt das.
Mehr neue CDs später.

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