Dresden

Sonntag, 7. Juni 2015

Ominöser Zettel aufgetaucht.

#obwdd

zettel

[nein, der ist nicht ominös. Ich habe nur mal getippt. Mal sehen, wie nahe ich am Ergebnis bin.]

Freitag, 9. Januar 2015

Näää...?

Im Nachgang zu einer kleinen Twitter-Diskussion gestern abend muss ich doch kurz mal bloggend die Gedanken ordnen. Man lebt ja nun in einer Stadt, in der seit Wochen die Pegida-Demonstrationen stattfinden. Stets gibt es Gegendemonstrationen, es ist auch schon viel geschrieben und diskutiert worden. Eine wirkliche Lösung scheint nicht anzustehen, zumal es auch verständlicherweise unterschiedliche Reaktionen gibt: Auf Beschimpfungen und Verunglimpfungen (Volksverräter, Lügenpresse) kann mit Beschimpfung und Verunglimpfung (Nazis, Idioten) reagiert werden oder auch gar mit Ignoranz, viele analysieren nun gründlich und versuchen das in den Brunnen gefallene Kind wieder herauszuziehen. Gegen Verschwörungen helfen nur Fakten, eine verquere Gesinnung beseitigt man sicher nicht per Handstreich. Es bilden sich nun jede Woche Demonstrationsfronten - bei der letzten Pegida-Demo stand ein einsamer Wagen, der zum Dialog einlud, mit wenig Resonanz. Die Gegendemonstrationen sind zahlenmäßig unterlegen, nicht jeder bekommt in Dresden den Hintern hoch, aber offenbar fehlt es auch an klaren Ansagen und Bekenntnissen.

Letzte Woche habe ich mir von Dresden-Nazifrei anhören müssen, dass die Demo vom "Neujahrsputz" eben nicht #nopegida sei (Besitzansprüche auf einen Hashtag?), das sei ja lediglich das Bündnis von "Dresden für alle", man würde sich eigene Aktionen für den 12.1. aufsparen. In einem weiteren Kommentar, die Quelle finde ich gerade nicht, las ich noch, der Neujahrsputz, sei ja eher von den "braven Lichterkettenbürgern" durchgeführt. Demo ist offenbar nicht gleich Demo, lerne ich.

Die Staatskanzlei verkündete diese Woche, man wolle nun am Samstag demonstrieren, nicht "gegen" etwas, sondern für "Weltoffenheit, Menschlichkeit und Dialog", aufgerufen haben dazu Land und Stadt - in persona Tillich und Orosz (CDU). Gleich meldeten sich da einige zu Wort und bedauerten, der Aufruf wäre ein Alleingang von Orosz ohne Mitteilung an Stadtrat und Bündnisse.

Ein klares #nopegida fehlt in der Ankündigung der Veranstaltung am Samstag, mehr noch: am Mittwoch sprach der CDU-Politiker Frank Kupfer in die Sachsenspiegel-Kameras, die 18000 Demonstranten der Pegida seien am Samstag ausdrücklich eingeladen. Daraufhin haben sich in der gestrigen kleinen Twitterdiskussion einige abgewendet und meinten, damit sei die Teilnahme hinfällig. In dem Sachsenspiegel-Beitrag gibt es unterschiedliche Haltungen der Parteien zu Organisation und Teilnehmern von Pegida. Während man sich uneins ist, ob man Gespräch sucht, die Menschen anhört oder sich abwendend die "Wutbürger" verteufelt, zeigt der Beitrag auch, dass die Organisatoren der Pegida sicher nicht am Samstag zu den so betitelten "Volksverrätern" gehen werden, sondern sich bereits in die offenen Arme der AfD geworfen haben. (hier komplett).

So schreien sie denn alle "Nää, wenn der x kommt, geh ich da nicht hin", jeder pocht auf seine eigene Haltung und guckt sorgfältig, wer da neben ihm demonstriert. Die wöchentliche Neuorganisation der Bürgerschaft zu den Demos ist schwierig, nicht jeder hat jeden Montagabend Zeit - die Großdemo am Samstag könnte ein Zeichen sein, dass einmal alle Bündnisse, Parteien, Bürger zusammenfinden, andere Städte haben es ja schon vorgemacht.

Heute titelt die DNN übrigens "Dresden steht morgen gegen Pegida gemeinsam auf dem Neumarkt" - nicht als Zitat, sondern als Überschrift. Fernab von Parteigeningel meine ich, der Anlass der Demo ist wichtig. Genau hinhören und hinhören sollte man trotzdem, vor allem sollte der kleinste gemeinsame Nenner in den Grundwerten der Demokratie liegen. Wer diese mit Füßen tritt, sollte auch nicht eingeladen werden.

Samstag, 16. August 2014

Ostrale - "Good Night"

2009, 2010 und 2013 habe ich bereits über die Ostrale berichtet. Ich werde auch dieses Jahr die Ostrale besuchen, allerdings gibt es zum kompletten Ausstellungsbesuch dieses Jahr einen kleinen Prolog: ich habe bei einer Performance der Ausstellung mitgemacht. 2009 gab es schon einmal eine Mitwirkung meinerseits, bei Rob Sweeres "Silent Sky" durfte man auf dem Boden liegend den Himmel betrachten. Nicht viel mehr Fähigkeiten bedurfte es in diesem Jahr - zum Liegen kam das Schlafen hinzu.


Was vom Schlafe übrigblieb.

Su jeong Shin-Goldbach, eine Künstlerin aus Korea, die in Düsseldorf lebt, hat ihre Performance "Good Night" schon mehrere Male realisiert - es gibt auch ein youtube-Video der Nürnberger Aufführung. Daher wusste ich ungefähr, was mich erwartet und mit "vier Stunden schlafen" war die Tätigkeit des "Performers" auch umfassend beschrieben. In Dresden waren acht "Schläfer" zugegen, neben mir noch sieben Frauen, was aber keinesfalls statistische Aussagen darüber erlaubt, ob die Herren der Schöpfung sich sonnabends lieber im Baumarkt oder beim Fußball aufhalten.

Denn Schlaf ist wertvoll und man kann ihn auf diese Weise auch mit Leidenschaft zelebrieren - Shin-Goldbach sprach vor der Performance von einer Art Tanz, ein choreografisches Objekt also, das sich aus der Wälzerei unserer acht Körper im sorgsam arrangierten schlafsaalähnlichen Bettenquader ergab. Ich bin daher auch auf Fotos und Video gespannt, mein einziges gibt nur das "Danach" wider.

Schwierig war, die Schlaferei in den Tagesrhythmus einzupassen - ich bin kein Mittags-Nap-Fan und hatte die Nacht davor passenderweise super geschlafen. Nach der kurzen Einweisung ging es zu den Betten und jeder kämpfte mehr oder weniger mit Morpheus Launen. Ich kann nur für mich berichten, ich habe von den vier Stunden etwa zwei fest geschlafen und die anderen zwei mehr im Halbschlaf (Dösen) mit Wahrnehmung des Außen zugebracht, dazu gehörten auch einige kräftig prasselnde Regenschauer, klickende Kameras von Besuchern und deren Schritte sowie hin und wieder einige Wortfetzen. Trotzdem gelang es mir prima, mich darauf nicht zu sehr zu konzentrieren, aber auch nicht das Schlafen als "müssen" zu empfinden. Auf diese Weise gelang mir eine locker-bewusste Entspannung, zudem fühlte ich mich in Umgebung der anderen Schläferinnen mit gleicher Aufgabe und im großen Raum voller Kunst (eine gewisse Aura ist dem Ostrale-Ort nicht abzusprechen) recht wohl.

Zeit verfloss, ohne dass ich eine rechte Ahnung hatte, wie lange ich nun da lag, ich muss wohl auch kurz vor vier wieder wach geworden sein und nahm dämmernd die Wecker wahr, die alle dabeihatten und die auf 16 Uhr eingestellt waren - nicht dass wir noch dort übernachten... Das Zurückfallen in die Wachheit war dann vielleicht am Ungewöhnlichsten - es standen Besucher im Raum, die uns als "Objekte" beobachteten beim langsamen Aufstehen, schon vorher hatte ich bemerkt, dass manche auch recht nah an den Betten vorbeigingen um auch zu checken, ob wir wohl "echt" seien.

Alles in allem hat es Spaß gemacht, es wäre noch einmal interessant, "Good Night" als unvoreingenommener Besucher zu sehen. Ist es intim, komisch, interessant, Fremden beim Schlafen zuzusehen? Oder sind wir da gar entmenscht, weil wir Teil einer Installation sind? Interessante Fragen bleiben.

p.s. Mein Traum-Blog bleibt heute ohne Fortsetzung. Es war wohl zu aufregend, um intensiver träumen zu können.

Sonntag, 13. Juli 2014

Museumssommernacht

Gestern gab es wieder die beliebte "Museumssommernacht" in Dresden. Für mich war es eine schöne Abwechslung, da ich zumeist musikalisch in der Stadt unterwegs bin und den vielen Museen leider zeitbedingt oft zuwenig Beachtung schenke - ganze 47 teilnehmene Kulturstätten verzeichnet das Programm! Über Twitter gewann ich ein Ticket - das Ganze war also auch noch kostenlos für mich. Und zudem eine Premiere, denn in den letzten Jahren war ich meist verhindert oder sah die Museums-Sonderbusse abends an mir vorbeiziehen, darin kulturbeflissene Menschen wie die Sardinen an den Scheiben... - nix für mich, dachte ich.

So war ich denn auch, nach langem Überlegungsprozess in welche Ausstellungen ich meinen Fuß setzen würde, überrascht, dass der erste Sonderbus, in den ich stieg, komplett leer war. Das änderte sich aber im Laufe des Abends. Im Militärhistorischen Museum lockte der Duft von Gebackenem. Und das war bereits Kunst, denn ein neuseeländischer Künstler hatte eine Skulptur aus 18000 Keksen gebaut - Soldaten, denen zum einen ein Bein fehlte, zum anderen durfte man die Skulptur aufessen. Das erzeugte einiges an Medienecho, viel mehr als der Faustschlag der Provokation ("Iss das jetzt und denk gefälligst über den 1. Weltkrieg nach") blieb aber nicht hängen. Da war die Ausstellung im Obergeschoss über den 20. Juli 1944 und die Widerstandsbewegung gegen Hitler sehr viel aufschlussreicher und dort verbrachte ich auch die meiste Zeit. Da ich zudem enge familiäre Verbindungen zur Widerstandsbewegung habe, hinterließ diese Ausstellung einen tiefen Eindruck.

Anschließend ging es hinunter ins Stadtmuseum, diesmal mit einer "normalen" 8 und einem kleinen Fußweg über die Carolabrücke - eine Ausstellung zum Dirigenten Ernst von Schuch, der in der spannenden Zeit der vorletzten Jahrhundertwende das Dresdner Musikleben prägte, reizte mich sehr. Es war sehr informativ und liebevoll aus dem Nachlass, einigen Privatsammlern und der SLUB zusammengestellt, man konnte in alten Briefen und Theaterzetteln stöbern und die Dynastie Schuch wurde lebendig. Der einzige Zwischenfall des Abends passierte dort allerdings auch: man haute mir kräftig auf die Finger, als ich ein Foto zu machen versuchte. Ich übersah, dass dies ausgerechnet diese Ausstellung eben nicht erlaubt war.

Hinter schweren Türen verbergen sich im Stadtmuseum noch weitere Ausstellungen, die aber vor allem viel mehr Zeit benötigt hätten. Ich war kurz in Räumen, in denen künstlerische Positionen zum Thema "Krieg" ausgestellt waren und lief aber nahezu rückwärts wieder raus - dieses auf engstem Raum zusammengestellte Sammelsurium des Grauens hinterläßt nicht unbedingt angenehme Empfindungen, auch die Rezeption empfinde ich in dieser Anordnung als schwierig.

Es ging auf 21 Uhr zu, ich schaffte es gerade noch so in die Schloßkapelle. Viele Museen hatten ein Sonderprogramm oder Aufführungen und Führungen bereitgelegt - hier sang nun am "historischen Ort" der Dresdner Kammerchor Werke von Heinrich Schütz, Dr. Oliver Geisler führte durch die "lecture" - die Kapelle war bis auf den letzten Platz besetzt! Großer Applaus! Dem anschließenden Frischluftbedürfnis kam ich auf dem geöffneten Hausmannsturm nach, wobei ich offenbar eine Lücke im Andrang erwischte, denn beim Abstieg sah ich schon wieder Schlangen im Treppenhaus, zu meinem Aufstieg waren aber recht wenige Leute oben. Dies hat sich vor allem gelohnt, weil man selten die Dämmerungs/Nachtstunden in Dresden von oben betrachten kann und es ist schon eine besondere Stimmung - ich wäre gerne länger geblieben (wie überall...).

Nach einem kurzen Snack im Japanischen Palais legte ich eine kleine Pause zu Hause ein und startete dann (es war mittlerweile 23.30) ins Kunsthaus Dresden. Die von Dresdner Schülern mit Mentoren gestaltete Ausstellung "FETT" war zwar auch im Wortsinne "fett", nämlich vielseitig und ansprechend gestaltet, aber auch dort konnte ich nicht sehr in die Tiefe dringen - im Hof war man bereits mit der fälligen Party beschäftigt und die Zeichen standen auf Ausklang, den ich dann erneut im stimmungsvoll beleuchteten Palais wahrnahm.

Ein Fazit ist schwer zu ziehen: natürlich ist es toll, wenn 45 Museen ein so dickes Paket an Programm schnüren - allerdings bekommen ca. 41 Museen nichts davon mit, dass man unterwegs ist - mehr als drei oder vier schafft man ohnehin nicht und selbst dort wo ich war, habe ich nicht alles gesehen. Das Albertinum musste ich ebenso knicken wie die Technischen Sammlungen. Dass es überall gut gefüllt war, zeigt natürlich dass der Bedarf an solche einem Riesenevent da ist und für die Museen ist es eine tolle Werbung - letztlich kommt man auch überall ins Gespräch und es herrscht selbst bei den Museumsleuten, die "Nachtdienst" schieben, eine sehr entspannte, freundliche Atmosphäre. Tipp also: 10 Jahre lang teilnehmen, und dann kann man auch irgendwann bei allen Museen ein freudiges "Check" ausrufen. Und "zwischendurch" übers Jahr lohnt es sich sowieso immer.

* Wer noch nicht genug hat: *KLICK*
* storify von #muso14

Sonntag, 23. Februar 2014

Medien-Links zum Thema Semperoper / Serge Dorny

Am 21.2. hat die Sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Sabine von Schorlemer dem designierten Intendanten der Semperoper, Serge Dorny, vorzeitig gekündigt. Unkommentiert und ohne Vollständigkeitsanspruch veröffentliche ich hier eine Linksammlung zum Thema, die ich auch in den nächsten Tagen erweitere. Dabei kommt es mir nicht auf Massierung an, die Wiederholungen mit sich brächte, mir ist hier auf dem Blog der Rundumblick vor allem mit redaktionellen Beiträgen wichtig.

* Pressemeldung des Kunstministeriums Sachsen (21.2., 12.01), kurz danach veröffentlichen DNN und SZ die Meldung, auch Musik-in-Dresden.de (Michael Ernst) und die nmz (gleicher Autor) berichten online. Die BILD zitiere ich hier lediglich: "Das ist ein Ding!"
* Dornys erste Reaktion, ein offener Brief, wurde am 21.2. abends veröffentlicht, z. B. in Auszügen in "Le Figaro" ("Dorny débarqué de l'Opéra de Dresde"), später am Abend konnte der Brief dann komplett z. B. bei Twitter in französisch und deutsch gelesen werden. Für die Samstagsausgaben der Zeitungen reichte das nicht mehr - dpa gab am Samstag Auszüge weiter.
Erste Meldungen der Presse noch am Freitag:
* Die Welt: "Ministerium feuert Semperoper-Intendanten"
* FAZ: "Rauswurf: Serge Dorny geht nicht nach Dresden" (Eleonore Büning)
* DRadio Kultur - audio aus der Sendung "Fazit" - Interview mit Staatssekretär Henry Hasenpflug

Am Samstag berichten viele Zeitungen ausführlich in ihren Printausgaben - davon sind einige (Kerstin Leiße in der DNN etwa) nicht online verfügbar. Online finden sich am 22.2.:
* Sächsische Zeitung: "Semperoper wirft neuen Intendanten hinaus" (Heinrich Löbbers)
* Die Welt: "Es darf einfach keinen Gott geben neben Thielemann" . Neben diesem Artikel verfasst Autor Manuel Brug auch einen weiteren Text, einen Kommentar namens "Dresdner Scherben"
* Audiobeitrag vom 22.2. bei DRadio Kultur (Sendung Fazit).

Am Sonntag, 23.2. erscheint ein dpa-Interview mit Dorny u. a. in den Dresdner Neuesten Nachrichten und der nmz.
* Martin Morgenstern schreibt einen Gastbeitrag für das Medienblog "Flurfunk Dresden" unter dem Titel "Entlassung von Serge Dorny: „Frau Schorlemer hat sich entschieden“
* Aus den dpa-Materialien von Jörg Schurig entsteht ein weiterer Artikel bei der Sächsischen Zeitung: "Semperoper übt sich in Schadensbegrenzung"
* Der MDR fasst am Sonntag mit mehreren Audios/Videos und einem größeren Artikel unter der Überschrift "Kompetenzgerangel an der Semperoper" die Lage zusammen. Die Fernsehbeiträge des MDR lassen sich über die Suche auf der ARD-Seite gut auffinden.
* Reinhard Brembeck kommentiert in der Süddeutschen Zeitung - "Das Theater von Dresden"

Am Montag
*veröffentlicht die DNN in der Print- und E-Paperausgabe einen weiteren Beitrag unter dem Titel "Fehlende politische Courage und Weitsicht": Der vor Amtsantritt als Dresdner Opernintendant gekündigte Serge Dorny teilt in viele Richtungen aus" (M. Ernst / K. Leisse)
* Spiegel stellt die "Presseschau Kultur" online und zitiert darin Christian Thielemann aus einem Interview mit der FAZ (Printausgabe)
* nzz, Georg-Friedrich Kühn: "Kündigung vor Amtsantritt"
* FAZ, neuer Artikel von Eleonore Büning: "Verliebt, verlobt, geschieden oder: Dorny muss gehen"

Di, 25.2.
* Der Münchner Merkur veröffentlicht ein Interview mit Christian Thielemann, beim Oberbayrischen Volksblatt kann man unter der Überschrift "Getroffene Hunde bellen eben" daraus Auszüge lesen (Markus Thiel).
* Die DNN-Printausgabe fasst unter dem Titel "Ein Dresdner Trauerspiel" die Ereignisse zusammen und blickt zurück auf vergangene Jahre. Außerdem druckt sie ein Interview mit dem Orchesterdirektor Jan Nast ab (Kerstin Leisse).
* Die Bildzeitung Dresden titelt "Selbst vor dem SemperOpernball schreckte er nicht zurück" und berichtet, Dorny habe dem Verein im Januar gekündigt.
* Der Bayrische Rundfunk setzt Interviewaussagen von Thielemann und Dorny in Zitaten untereinander.
* Um 14 Uhr findet eine Pressekonferenz in der Semperoper statt, darüber berichten verschiedene Medien im Anschluss: dpa (hier in der LVZ), die WELT, der MDR, menschen-in-dresden.de und Dresden Fernsehen, letzteres mit einem kurzen Video der Pressekonferenz.

Am Mittwoch, den 26.2.
* berichten die meisten Zeitungen über die Pressekonferenz, etwa Tim Hofmann in der Freien Presse ("Vorwurf: Er war ein Diktator mit hübscher Maske") oder die Mittelbayrische ("Semperoper bleibt erst mal kopflos"). Die Dresdner Neuesten Nachrichten widmen sich zudem dem Thema Semperopernball - dem ausrichtenden Verein hatte Dorny im Januar gekündigt.
* Musik-in-Dresden veröffentlicht auf seiner facebook-Seite fast die komplette Pressekonferenz in einer Mitschrift (Martin Morgenstern)
* Eine besondere Schlagzeile findet die Münchner Abendzeitung für ihre Berichterstattung: "Hat Thielemann den Intendanten weggebissen?" - interessanterweise ist im Artikel nur dpa-Material übernommen - das betrifft allerdings nicht die Überschrift.
Unabhängig von der Pressekonferenz erscheinen weitere Artikel. In der Berliner Morgenpost schreibt Axel Brüggemann: "Thielemann ist eine Reizfigur, dabei will er nur dirigieren."
Aus französischen Medien ist dagegen heute fast gar nichts zu entnehmen, außer der Information, dass Dorny eventuell nach Lyon zurückkehrt. Update: France Musique berichtet nun auch.

Donnerstag, 27.2.
* ein längerer Artikel in der Zeit fasst die Ereignisse zusammen und versucht sich im Vergleich mit Fußball (Martin Machowecz)
* Götz Thieme schreibt in der Stuttgarter Zeitung über die "Dresdner Opernkrise"

Mittwoch, 6. November 2013

Tunnel zuschütten?

Am Neustädter Markt gibt es ein "heißes Eisen" - den Tunnel, der beim Hochwasser stark beschädigt wurde. Das Neustadt-Geflüster berichtet ausführlich darüber, auf der Facebook-Seite vom Neustadt-Geflüster tobt sich vor allem die Autofahrerlobby in den Kommentaren aus, die offenbar befürchten, dass 20 Sekunden ihres kostbaren Lebens an einer "weiteren" Ampel verbringen - obwohl die Kreuzungsampel ja bliebe, nur eine Fußgängerquerung auf der Ostseite entstünde zusätzlich. Und Stau gab es dort nur, wenn es durch Baustellen auf der Großen Meißner oder besondere Ereignisse (Dynamospiel etwa) bedingt war. Der Verkehr selbst geht zurück. Der letzte Stand zum Tunnel ist, dass der Neustädter Ortsbeirat einer Lösung mit oberirdischer Querung und Tunnelzuschüttung zugestimmt hat. Was ich allerdings nirgends finde, ist eine Kostenaufstellung für die oberirdische Lösung. So ganz billig dürfte das nämlich auch nicht sein.

Hier übrigens noch ein Foto, aufgenommen am 3. Oktober. Ampelschaltungen und Breite der Überwege müßten bei der künftigen Querung auch einer Prüfung unterzogen werden. So kann es keinesfalls bleiben. Übrigens lohnt sich auch ein "Rotblitzer" an der Kreuzung. Egal ob vom Köpckeplatz oder von der Antonstraße, es wird Gas gegeben ohne Ende und die Schaltung ist eng, so dass ich mehr als einmal schon in lebensgefährliche Situationen TROTZ Grün für Fußgänger kam.



Und zu guter Letzt noch: Ebenfalls lebensgefährlich ist die Ecke am Blockhaus, die von beiden Seiten nicht einsehbar ist, ebenso wie der kleine Weg, der seitlich am Blockhaus zur Elbe hinunterführt. Hier gibt es oft unschöne Begegnungen zwischen Fußgängern/Radlern und Radlern/Radlern.

Montag, 16. September 2013

Bürgerbefragung - bitte beteiligen!

Zur Westerweiterung des Alaunparks (ehemaliger "Russensportplatz") hat die Stadt Dresden heute einen Fragebogen freigeschaltet, bei dem Bürger ihre Wünsche und Einschätzungen zum Areal mitteilen können. Den Fragebogen erreicht man **hier**

Weitere Artikel zum Thema:
* Neustadt-Geflüster

Sonntag, 15. September 2013

Herbstwerkstatt bei der Lö14

DSCN3494

Im Frühjahr habe ich bereits die Werkstatt auf der Lößnitzstr. 14 besucht und darüber berichtet. Gestern waren die Tore und Türe auf dem Gelände erneut geöffnet: zur Herbstwerkstatt. Firmen und Agenturen, Kreative und Künstler sind auf dem DREWAG-Gelände angesiedelt, dazu gibt es neuerdings einen schönen Spielplatz, der mehr oder weniger illegal schon in Besitz genommen wurde. Was mir dort auffiel: die Einzäunung mag ich natürlich nicht, aber so etwas muss wohl sein. Der Aufbau der Tischtennisplatten direkt am Metallzaun dürfte selbige wohl verwaisen lassen. Ansonsten tummelte sich dort am Samstagnachmittag wohl das komplette Bogenviertelfamilienvolk...

Nachdem ich im Frühjahr ein wenig kritisch war, fällt mein Fazit heute um so positiver aus. Man sollte einfach ein wenig Neugier und Kommunikativität mitbringen - schließlich fallen die Gäste bei einer "Werkstatt" nicht ins gemachte Bett, sondern sind ausdrücklich aufgerufen, zu schauen, zu hören, sich zu bewegen. Das habe ich dann gleich zwei Mal an dem Tag auch gemacht, einmal in netter Begleitung vom "Blog nebenan" (dort erscheint auch noch ein Bericht) und am Nachmittag dann noch einmal, weil einige Ausstellungen erst um 16 Uhr öffneten. Einen Vorbericht gab es beim Neustadt-Geflüster , wer mehr wissen wollte, kam mit der statischen Homepage der Lö14-Gemeinschaft nicht zurecht, wohl aber mit der facebook-Veranstaltungsseite.

Aber diesmal bedurfte es auch keiner großen Vorplanung, denn bereits am Eingang begrüßte uns eine Dame mit einem Übersichtsflyer. Alle Häuser waren mit roten Schriftzügen versehen, mal Pfeile, mal ein großes "HALLO". Verlaufen unmöglich. Und so ging die Tour auch von Haus zu Haus, man wechselte von Verkaufslagern zu Ateliers oder schaute Möbelbauern oder Jeans-Nähern in der Werkstatt zu und ließ sich alles erklären.
Interaktiv gab sich Haus 7, wo es nicht nur musikalische Waffeln gab, sondern auch den Kickertisch für zwischendurch, der uns prima die Wartezeit auf eine Zeichnung von stulleundbemme.de verkürzte. Die war zwar sehr gelungen, zeigte mir aber frappierend, wie sehr die Formulierung einer Idee beim Gegenüber durchaus auch gegenteilige Bilder hervorrufen kann...

Auf der Ostseite des Geländes war ich dann nachmittags noch einmal, hier gab es einige Ausstellungsräume zu besichtigen, eine Agentur für Kommunikationsdesign lockte mit lachenden Pappmonstern und Interaktives war mit einer Kräuterteemischstation und Pappbastelei geboten. Stärkung gab es - an einem der wohl letzten schönen Spätsommertage - draußen, bei TanteLeuks leckerem Kuchen, Kaffee und Kürbissuppe, gleich neben boehlers Fotostand.

Also liebe Nachbarn - das hat Spaß gemacht. Und hoffentlich bleibt das Gelände so aktiv und kreativ, auch wenn vermutlich bald alles anders wird dort... Hoffentlich bleiben ein paar dieser liebenswerten Lebens-Ecken bestehen.

Donnerstag, 1. August 2013

El Tauscho

Es ist zwar noch kein öffentlicher Bücherschrank, wie man ihn in anderen Städten findet, aber die Idee ist schonmal gut. Allerdings frage ich mich, wie lange dieses Ding stehen bleibt. Aber die Ecke war ja schon öfters beliebt für Fundstücke, Schuhschränke (gegenüber auf der Mauer) und Sofapartys.
(gesehen Ecke Scheunenhofstr./Schönbrunnstr.)

Update: El Tauscho hat leider ein unrühmlich-bürokratisches Ende gefunden, wie heute die DNN berichten.

schrank

Montag, 15. April 2013

Frühlingswerkstatt auf der Lößnitzstraße 14

Heute einmal ein kurzer Bericht von einem Besuch bei "Nachbars". Leider fällt der nicht so rosig (und so bunt und fotografisch wie bei Kathrin) aus, aber ich hoffe, ich kann meine Eindrücke so formulieren, dass sie auch bei den Betroffenen richtig ankommen.

Beim Neustadt-Geflüster und über Twitter wurde ich aufmerksam auf die "Frühlingswerkstatt" in der Lößnitzstr. 14, dem großen Gewerbehof auf dem ehemaligen DREWAG-Gelände, wo sich viele kleine Firmen, Kreative und Künstler tummeln - laut eigener Facebookgruppe ein "kreativwirtschaftlicher Hotspot". Das Gelände ist derzeit in der Diskussion, es soll nach und nach umgestaltet werden. Parallel dazu nimmt man derzeit wahr, dass in Dresden der - nutzbare / mietbare/ zu vergebende - Raum für Künstler, Bands, Kreative immer mehr schrumpft.
Eine solches Fest erscheint also günstig, um die Wahrnehmung für das Gelände zu erhöhen und die Bewohner und ihre Aktivitäten zu präsentieren.

Vielleicht hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, aber ich war ziemlich enttäuscht vom Gebotenen. Sicher spielte sich viel in den Häusern ab, aber schon der Eingang zum Hof wirkte unwirtlich: Lediglich das riesige Tranquillo-Plakat wies auf die Veranstaltung hin (aber der "Lagerverkauf" war ja auch nicht der einzige Event), beim Hereinkommen durch die Lücke neben der Schranke (warum denn nicht gleich OFFEN?) umkurvte man erstmal einige ratlos am fiependen Schrankendrücker stehende Besucher-Autos. Drinnen der Hof sah eigentlich aus wie immer - vollgestellt von Autos, ansonsten nichts Besonderes. Um herauszufinden, wo etwas passierte, musste man den "kundigen" Menschengrüppchen hinterherlaufen. Ich muss dazu bemerken, dass ich mich auf dem Hof nicht auskenne, niemanden der Hof-Aktiven kenne und mich auch nicht durch auf SocialMedia-Seiten veröffentlichte Pamphlete oder Veranstaltungspläne gewühlt habe. Ich war schlicht der interessierte Nachbar, der ja auch explizit eingeladen war.

Doch die Verlorenheit wollte nicht weichen. Ich stellte fest: vor jedem Gebäudeeingang hockte unter Vordächern ein Grüppchen Neustädter, palavernd mit einem Bier in der Hand. Ferner fand ich einen Kuchenstand vor, einen Waffelwagen, ein einsames Hau-den-Lukas-Gerät und weiter hinten eine Tonwerkstatt für Kids, die ich noch am spannendsten fand, zumal ein Regenguß mich kurz unter das entsprechende Dach zwang.

Leider wusste ich nicht, wohin ich gehen sollte, ich war alleine unterwegs. Allerdings hätte ich es selbstverständlich gefunden, dass man auf einem solchen Fest geleitet wird, dass einen die Attraktionen anspringen oder man sich zumindest DABEI fühlen kann, zumal auf dem Hof gerade Firmen ansässig sind, die mit "Präsentation" oder "Kommunikation" eigentlich höchst vertraut sind.

Wäre es denn zuviel verlangt gewesen, direkt am Eingang einen bunten Sonnenschirm oder ähnliches aufzustellen, eine Tafel mit den Vorführungszeiten und einem Wegweiser zu bemalen? Die Tristesse des grauen Hofes durch ein paar Aktionen oder Performances zu beleben - das ganze umgebende Bogenviertel ist doch voller spannender Menschen, die auch (da wird doch Nachbarschaft lebendig) das Gelände wiederum bereichern könnten mit ihren Ideen. Oder habe ich schlicht - um 16.30 - alles verpasst? Durfte draußen keine Musik sein? Wo war die fühlbare Kreativität, mit der sich der Hof doch selbst anpreist?

Oder fehlte es dafür schlicht an Geld und Leuten? Letztere, die sich alle offenbar alle kannten und "dazugehörten" waren jedenfalls genug anwesend. Ein wenig blieb der fade Geschmack, dass man hier gerne unter sich, unter Freunden und ohnehin Bekannten feiern und sich treffen wollte. Das allerdings wäre ein schlechtes Zeichen für eine Kreativwirtschaft, die sich zukünftig und offen gibt - wenn sie vergäße, dass es da draußen auch den netten Nachbarn gibt, der einfach nur Interesse zeigt und dem sie (da bin ich mir sicher) durchaus etwas Spannendes zeigen könnte.

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