Dienstag, 31. Dezember 2013

anfangendmittendrin

Ich habe gelitten, und ich war dabei.
Ich habe Verwirrung gestiftet, und ich flog davon.
Ich war eingeladen, und ich sah keinen Schimmer.
Ich war entschlossen und ich zerfloss.
Ich flüchtete, und man ahnte es.
Ich hoffte, und es war noch nie so einfach.
Ich probierte es, und man schlug mich zusammen.
Ich hatte Schmerzen und ich schloss damit ab.
Ich verzieh und man stach mir in Wunden.
Ich habe Menschen in mein Herz geschlossen und manche mich in ihres.
Ich spielte, und ich konnte verlieren.
Ich schaute und lächelte. Ich fühlte.
Ich weinte ohne Grund. Ich weinte mit Grund. Ich blickte auf den Grund und ich saß im Grund und schaute hinauf.
Ich paraphrasierte und phantasierte, ich redete wirr und träumte glatt.
Ich hörte und staunte, ich schrieb und liebte.
Ich kämpfte darum, ich überlegte zu lange, ich zog falsche Schlüsse, ich hatte eine geniale Idee.
Ich lernte und wuchs, ich fiel in mich zusammen.
Ich äußerte mich.
Ich überhörte und log, ich war ehrlich und lachte lauthals.
Ich wurde böse und alt, ich erkannte mich nicht wieder und achtete mich.
Ich habe ernstgenommen, und man hörte mir zu.
Ich wurde ignoriert und ich war nicht wichtig.
Ich rannte davon.
Ich brachte Stunden damit zu.
Ich hörte damit auf.
Ich entdeckte, wühlte, zerwühlte, vergriff, entrüstete, verstand, bekannte, dankte, rieb mir die Hände, bekam einen Schreck und kam zur Ruhe.
Ich konnte es nicht glauben.
Ich posaunte und tönte, und ich schwieg eine lange Zeit.
Ich stieg hinauf und kullerte hinunter, ich stand auf und blickte nicht über die Mauer.
Ich schwamm plötzlich los.
Ich stolperte und betrank mich, ich sah klar und ich hatte keinen Durchblick mehr, aber ich sang.
Ich verwahrloste und veredelte, ich deckte mich zu, ich sorgte und bangte, ich übte das Üben.
Ich schrie.
Ich ging lange Wege, ich begegnete Menschen, ich war auf der Flucht. Ich war auf der Hut. Ich hatte mir das schon gedacht.
Ich ging in den Garten, ich war krank, ich war irre.
Ich hatte doch recht, und ich hatte null Ahnung.
Ich stand im Schatten und wurde beschimpft, ich redete mit den Vögeln und wartete geduldig.
Ich verlor die Nerven und tanzte mit der Musik, ich schlief intensiver und lachte niemanden aus.
Ich mied Orte, verlor den Halt und schaute in die Sterne.
Ich strich es wieder durch.
Ich konnte laufen, ich brachte mich um den Verstand und genoss es, ich bekam keine Antwort auf die Frage.
Ich atmete Kunst, ich faltete Träume, ich konnte nicht mehr.
Ich lächelte und ich hatte große Angst.
Ich ließ es geschehen und tat es doch, ich fuhr hinauf und beobachtete sorgfältig.
Ich ließ los und öffnete mich.
Ich bewegte mich sachte und knallte die Tür.

[los 2014, komm nur...]

Sonntag, 29. Dezember 2013

Deftiges Weihnachtsmenü

Werke von Prokofjew, Rachmaninow und Borodin im Konzert der Dresdner Philharmonie

Im ersten Stück stirbt eine Ziege, im zweiten geht es um "beleidigend klingende Hymnen an Altären" und das dritte Stück stammt von einem nebenbei komponierenden Mediziner. Was hier beschrieben wird? Man mag es kaum glauben: das Weihnachtskonzert der Dresdner Philharmonie im Albertinum. So stand es zumindest auf der Eintrittskarte und auch das Datum stimmte. Im Programmheft vermied man aber tunlichst den Bezug zu den festlichen Tagen herzustellen. Was zu jeder anderen Jahreszeit ein Sinfoniekonzert mit recht spannenden inneren Bezügen gewesen wäre, war dann doch am ersten Weihnachtsfeiertag ein Kraftakt für Musiker und Zuhörer.

Damit sei keinesfalls behauptet, dass allein Hänsel, Gretel, Auguste und der Nussknacker an diesen Tagen seligmachend seien. Der hohe Anspruch des Konzertes hätte zumindest einen Bezugspunkt verdient gehabt, der mehr gewesen wäre als der pure Kontrast und das "auf andere Gedanken kommen". Die Zuhörer wurden mit einem klangdeftigen, russischen Menü zwischen Spätromantik und expressionistischer Moderne konfroniert. Gleich zu Beginn wurden allenthalben vorhandene Reste weihnachtlicher Behaglichkeit mit Teilen aus dem Ballett "Der Narr" von Sergej Prokofjew aus den Ohren gespült. Prokofjew komponierte die Groteske 1921 für Diaghilews Ballett in Paris - die Nachbarschaft der "Skythischen Suite" ist erkennbar, scharfe Dissonanzen und rhythmische Kanten durchziehen das ganze Werk.

Für das Konzert konnte man den in Dresden in diesem Jahr schon mehrfach präsenten russischen Dirigenten Michail Jurowski gewinnen - die Interpretation jedoch blieb hinter den Erwartungen zurück, denn Jurowski fand selten zu einer Metrum und Fluss betonenden Basis, die die Attacken und Einsätze der Orchestergruppen in das Gesamtgefüge eingeordnet hätte. Es blieb bei einem zackig-schroffen Dirigat von Einzelmomenten, bei dem die Philharmonie klanglichen Glanz und triumphale Schlüsse zumeist alleine herstellte.

Die folgenden Lieder von Sergej Rachmaninow dürften für das Konzertpublikum ebenfalls eine Novität gewesen sein. Damit diese wertvollen Piècen Eingang in die Konzertsäle fänden, fertigte Wladimir Jurowski (1915-1972) - der Vater des Dirigenten - eine Instrumentation einiger Lieder für Tenor und Orchester an. Die Anwesenheit von Vladimir Jurowski (ebenfalls Dirigent und Chef des London Philharmonic Orchestra) mit Familie im Publikum machte an dieser Stelle vier Generationen Jurowski komplett - vielleicht war mit diesem Familientreffen der weihnachtliche Bezugspunkt gegeben, wenngleich nicht jeder einen Opa vorweisen kann, der im Konzert auch noch ein Werk des Uropas vorstellt. Der russische Tenor Vsevolod Grivnov zeigte sich versiert im Umgang mit den zum Teil zeitkritischen Liedern, deren leidenschaftlicher Drang eine farbige Instrumentation rechtfertigt - am innigsten gelang hier wohl Rachmaninows Version des Monologes der Sonja "Wir werden ausruhen" aus Tschechows "Onkel Wanja".

Mit Alexander Borodins 2. Sinfonie h-Moll klang das außergewöhnliche Konzert an Weihnachten aus. Hier bemühten die Philharmoniker sich auf professionelle Weise, Jurowskis Klangvorstellungen adäquat umzusetzen - hart wurden die G-Saiten bereits im Eingangsthema traktiert. Weitgehend weidete sich Jurowski an lauten Passagen und ließ viele doch delikate Stellen etwa im 2. Satz merkwürdig unbeachtet. Es ist vorstellbar, dass ein russisches Klangideal nicht zwingend in Grobheit münden muss; eine präzisere Betreuung des engagiert spielenden Orchesters hätte eine viel größere Ausdrucksbreite hervorgerufen.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Frohes Fest...

...allen meinen Lesern und Kommentatoren hier!

Dass ich mir vornehme, in den stillen Tagen nach Weihnachten auch wieder zum Schreiben zu kommen, versteht sich von selbst.

Zunächst aber: Kommen Sie zur Besinnung! Und das meine ich ernst.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Traum LXXVI

Ich betrete einen Erotikshop, drücke der Verkäuferin einen großen bunten Papierball in die Hand, gehe zu einem Regal mit Büchern und vertiefe mich in ein Buch von Dostojewski.

Freitag, 13. Dezember 2013

Nachahnungen

Es ist eigentlich alles ganz schön so.
Ich möchte nichts verändern.
Es wäre vermessen zu glauben.
Das laute und das leise Weinen.
Artikulation.
Am Rande der Drehscheibe tanzen.
Diese kleinen Sachen da, ein Eigenleben in Unschärfe. Raumgefühl.
Gefühlsraum.
Ich schick Dir das, ich sende Dir das.
Der Geist Gottes wohnt in den Libellen.
Innehalten im Schrittfürschritt.
Sehen, ein Versehen.
Man kann sich doch tausendfach.
Liegend, mit weit geöffneten Augen senkrecht in die Höhe, wo auf unendlichem Fluss am Firmament die Himmelstiere ihrer Wege ziehen.
Ein Himmel, zweifellos.
Da hinten ist das Ende.
Dort - federleichter Schmerz, die Verdunkelung des Zimmers interessiert die Fledermäuse vor den Vorhängen nicht.
Die Bitternis kriecht aus einem Tal herauf.
Klatschnasse Seelen.
In der Verdammnis des Verborgenen verblühen.
Ein gefrorener Fluss voller Aspikfische - in Schwaden tasten wir uns heimwärts.
Nachhaltige Achterbahnfahrt.
Wir erheben die Hände zum Gruß, zum Flehen.
Griffe.
Umarmungen.
Was sich unbeeindruckte Bäume erzählen.
Blütenaromen und Fluggeräusche eines stummen Gottes. Einsetzende muskuläre Beruhigung im Antlitz des Unerwarteten.
Die plötzliche Kursänderung des falschen Mondes, der die Reise ins Zitronenland verweigert.
Ein Kreisen und Drehen längs der Umzäunung, durch die Blicke nach außen zögerlich akzeptiert werden.
Ausnahmegenehmigung erteilt für das unbekannte Reich.
Dieser Irrwitz, im Fallen zu können.
Viel zu viele Birken an diesem eiskalten Bergsee, verhallende Eulenumkehrrufe.
Schau: das Davornesein.
Das meiste Leben wird im Kopf zerbrochen.
Auf duftender Erde gebettet, achtsam und mit sanften Krallen die Vorsilben verscharrend.
Grundregeln einhalten und niemals wissen wollen.
Was, Glück?
Dynamische Verschiebewände mit bunten Riesenrädern in den Zwischenräumen, darin wohnen die Biester des Verhörens, Kunstrasen entrollend.
Ruhe finden am schattigen Ort.
In den Kirchtürmen das Barometer ausrichten.
Fabeln statt Phrasen, die Finger benutzen, ein farblos anmutiges Goldland, wir halten die Stifte in unseren Schwimmhäuten, und wir sind davon.
Allenfalls gerahmte Schwarzweißbilder in Albtraumalben.
Stürmen, stürmen, stürmen durch das Dickicht, die Macheten sind aus.
Der Papierschwan längst fortgezogen in seinem Rinnsal.
Weißes Herz, großes Herz, liebendes Herz.
Aufschlag des Stoßtauchers.
Was tut’s - was tut‘s?
Die dritte Schicht auf der Leinwand, die vierte, die fünfte.
Traumlos in die Unterführung und wieder hinauf.
Noch einmal.
Demut bedeutet, schreiend zwischen den Nutzpflanzen umherzulaufen.
Der Verlust der Haltungskontrolle ist bei der Frühbuchung inklusive.
Verlassen Sie sich auf ihren Vordermann, schauen Sie rechts über die Schulter.
Der Linoleumboden wird zum Schweigen gebracht.
Die Silberlinge taugen als Flügel.
Alle Bilder sind richtig.
In Sichtweite hinter dem Bahnwärterhäuschen nun die geöffnete Hand.

[erstfassung 8.9.13]

Traum LXXV

Wir haben uns im Zoo unsere Namen zugerufen. Immer wieder.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Traum LXXIV

Ich bin Drogenhändler. Ich weiß nicht, was das für Drogen sind, aber es sind drei große weiße Säcke, die etwa 20kg wiegen. Ich weiß nicht mehr viel, was da passiert ist - ein Transporter, davor steht ein Auto quer und ich lade die Säcke um. Ein altes Haus, in dem ich nach Verstecken suche und die Säcke von Flur zu Flur schleppe. Ein Traum der unbeholfenen Art, ohne weitere Personen.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Uraufführung "Ein Tropfen, ein Schluck in der Höhe"

Adventsstern der Singakademie Dresden
8.12.2013, 17 Uhr, Lukaskirche Dresden


Benjamin Britten (1913 - 1976)
St Nicolas Kantate, Op. 42 (1948)

Alexander Keuk (1971)
Ein Tropfen, ein Schluck in der Höhe (UA)
für Alt, Tenor, Chor und Orchester
Text von Hans Thill und Alexander Keuk

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Sanctus, Osanna, Benedictus, Agnus Dei der h-Moll-Messe

Ausführende:
Julia Böhme - Alt
Falk Hoffmann - Tenor

Großer Chor, Projektchor, Kinderchor und Seniorenchor der Singakademie Dresden

Sinfonietta Dresden
Leitung: Ekkehard Klemm, Christiane Büttig

Zur Einführung:
EIN TROPFEN, EIN SCHLUCK IN DER HÖHE
Vor drei Jahren fragte mich Ekkehard Klemm, ob ich ein Werk für den dritten und abschließenden Teil des Singakademie-Projektes „Re-Aktionen auf Bach“ komponieren würde. Die Idee, Teile der h-Moll-Messe von Bach jeweils einem zeitgenössischen Werk gegenüberzustellen, fand ich sehr faszinierend, und das nicht nur, weil ich mit Bachs Oratorien seit meiner Knabenchorzeit vertraut bin. Es war ein glücklicher Umstand, dass außer der Nachbarschaft der Werke in der Aufführung keine konkretere Bezugnahme gefordert wurde. Gut, dass auf diese Weise drei Komponisten ihre heutige Sichtweise, Nähe und Distanz, ihr Leben und Denken mit Bach, mit der h-Moll-Messe oder ihrem geistlichen Gehalt artikulieren durften. Es ist keineswegs eine leichte Aufgabe, sich neben diesem Meisterwerk zu positionieren. Mir fiel der letzte Abschnitt der Messe zu - vom Sanctus über Osanna, Benedictus und Agnus Dei zum Dona Nobis Pacem.

Mein Stück wollte ich zunächst in eine Werktrilogie einreihen, die sich mit dem Langpoem „The Waste Land“ (1922) des Dichters T. S. Eliot befasst. Von Nils Mönkemeyer wurde im April 2013 der erste Teil - „Datta“ für Bratsche Solo - uraufgeführt. Für die nun zu verfassende oratorische Form des zweiten Teils bat ich die Verleger Eliots um eine Vertonungsgenehmigung - vergeblich.
Der Dichter hatte zu Lebzeiten verfügt, dass keines seiner Gedichte vertont werden dürfe. Ich war mir indes sicher, dass ich ein „lyrisches Gegenüber“ für die Annäherung an Bach benötige und konnte mich in spannender Wiederbeschäftigung den Gedichten von Hans Thill widmen, den ich 1999 bei einem Stipendiatenaufenthalt kennen und schätzen gelernt habe. Thill schickte mir einen Text und ein „Material“, ein Kompendium offener Türen, das nah am Text der h-Moll-Messe angesiedelt war. Für mich galt vor allem, die dem Text innewohnende lyrische Kraft zu bewahren. Trotzdem war der Komponist in mir stets hellwach und der offene Charakter des Textes erlaubte Spiel, An-Ordnung oder auch Widerspruch - beste Voraussetzungen also, um eigenen Charakter und Phantasie in Form und Tönen einzubringen.

Was da entstanden ist, benötigt keine Gattungsbezeichnung. Es ist eine Art klingende Glaubensbetrachtung - mit der ersten Note tritt man ein in einen Gedankenraum von Stimmungen und Statements, der seine lyrische Kraft behält, indem ich versucht habe, jede Art von Erzählung, Erklärung oder gar Belehrung zu vermeiden. Trotzdem - und das bringt mein Stück wiederum nahe zu Bach - gibt es hier auch Rituale. So wie das Gebet ein christliches Ritual darstellt, sind in meinem Stück klar wahrzunehmende Abschnitte gleicher, fast statischer Machart zu vernehmen.

Die Perspektiven wechseln nicht nur zwischen Soli, Chor und Orchester, sondern auch zwischen Autor und Komponist: auf bestimmte Materialien habe ich nicht nur mit Tönen, sondern auch mit eigenen Texten geantwortet (auch dies eine Spielart von Komposition), die wiederum von Hans Thill eine sprachliche Schärfung erfahren haben. Im Verlauf des Stücks ist die Vorlage von Bach erkennbar, dennoch ist „Ein Tropfen, ein Schluck in der Höhe“ kein Abarbeiten am Messtext, sondern dem Motto des Konzertes gemäß eine Reaktion.

Eliot grüßt zu Beginn mit dem vom Chor a cappella vorgetragenen „Dayadhvam“, das im letzten Teil von „The Waste Land“ zitiert wird: „Datta - Dayadhvam - Damyata“ (gib / empfinde Mitleid / kontrolliere) ist eine Passage aus den Upanishaden, einer hinduistischen Schrift. Daran schließt sich ein größerer Abschnitt an, der musikalisch fragt und erörtert, was (uns) „heilig“ ist. Das Benedictus erhält in meinem Stück eine Spiegelung in einer Art Dialog zwischen Natur und Mensch, wie überhaupt Naturelemente im Text große Bedeutung haben, aber was ein „natürliches Wesen“ ist, wird nicht fest definiert. Während der Chor in diesem Abschnitt im Hintergrund schlicht „da“ ist (damit quasi ein Wesen kreiert), kreisen bei den Solisten die Gedanken in übereinander
geschichteten Textfragmenten - eine ähnliche Technik liegt übrigens schon der „Domine Deus“-Arie in der h-Moll-Messe zugrunde. Die Parallelität von Ereignissen erzeugt Beziehungen, ebenso wie das bereits Gesagte Folgen hat. So ist der dritte Teil, von zwei sehr unterschiedlichen Hosianna-Rufen umrahmt, zwar ebenfalls ein Dialog zwischen Chor und Solisten, aber den Chor-„Wolken“ steht diesmal eine reine Rezitation gegenüber. Am Ende steht ein wunderbares Gedicht von Hans Thill, das uns fast wie ein Haiku zur Reinheit der Gedanken führt.

Alexander Keuk, 2013

Sonntag, 1. Dezember 2013

Der unvermeidliche Adventskalender-Eintrag

Alle Jahre wieder suche ich am 1. Dezember ein paar Online-Adventskalender für meine Leser zusammen. Natürlich ist nichts schöner als ein selbst gemachter Kalender mit kleinen Geschenken oder Leckereien, meine Links sind eher für Freunde von Rätseln, Spielen und Gewinnaktionen. Angefangen habe ich mal irgendwann mit den Kalendern von Fluggesellschaften, die gibt es dieses Jahr auch wieder, aber ich empfehle auch einige Kulturseiten und Dresdenspezifisches. Viele Kalender laufen mittlerweile über facebook, einige Kalender sind auf spezielle Tage beschränkt oder benötigen Anmeldung.

Los geht's:
- airberlin lockt wieder mit Buchungsrabatten
- Tuifly beschränkt sich auf die vier Sonntage und macht ein Fotorätsel auf seiner fb-Seite.
- das Fliegermagazin hat wieder einen Kalender mit "Zeitfenster". Wer das mag, klickt sich die Finger wund.
- bei L'Tur und weg.de gibt es leider dieses Jahr nichts, dafür aber wieder ein Flash-Kalender beiGermanwings.

Kultur & Co:
- das Crescendo-Magazin hat wieder einen Kalender mit Rätselfragen. Empfehlenswert!
- das SZ-Magazin hat einen Kalender mit außergewöhnlichen Gewinnen...
- Martina Hoffmann gestaltet seit Jahren wunderschöne Kalender - zum Advent gibt es bei ihr vier Bilder zum Ausmalen!
- Musik gibt es beim "singenden Adventskalender" vom Rundfunkchor Berlin.
- Adventskalender der Semperoper mit Ticketverlosung!
- vier Türchen gibt es bei der Dresdner Philharmonie, ebenfalls mit Konzerttickets.
- Fussball fällt natürlich auch unter Kultur. Deswegen hier der Dynamo-Adventskalender!

Dresden:
- beim Musikhaus Opus61 startet am 2.12. eine Adventsverlosung mit CD-Gewinnen
- der LÖMUWEIKA in Löbtau - jeden Tag Musik im Stadtviertel!
- einen ähnlichen "lebendigen" Adventskalender gibt es im Hechtviertel
- ...und auch in der Neustadt (Advenster)
- wer es eher literarisch mag, ist im Barockviertel gut aufgehoben.
- und auch Laubegast hat 24 Türchen in seinem Viertel versteckt

Nachtrag: Der Selbsttest ergab bei mir, dass Germanwings nicht richtig klappt, leider ebensowenig der Dynamo-Kalender, ich vermute, das ist nur auf dem Handy möglich (?)
Ich freue mich natürlich über Kommentare und weitere Linktipps :)

Zweimal Schönberg - mindestens!

"Dresdner Abend" der Philharmonie im Hygienemuseum

Im Reigen der Konzerte der Dresdner Philharmonie besitzt die Reihe der "Dresdner Abende" im Saal des Hygienemuseums ein besonderes Flair. Schon vom zweckmäßigen, aber akustisch für diese Programme sehr passenden Raum her herrscht an eine konzentrierte Atmosphäre vor, die es ermöglicht, beim Hören tiefer in die Werke einzudringen und sich nicht ablenken zu lassen. Konzertmeister Wolfgang Hentrich und das Dresdner Kammerorchester gestalten hier zum Beispiel Programme, die zurückweisen auf eine bewegte Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit dem Verweis auf Erwin Schulhoffs "Fortschrittskonzerte" war der Dresdner Bezug gegeben, in diesen wurden viele neue Werke ur- oder erstaufgeführt.

Das Konzert wurde von Arnold Schönbergs 1. Kammersinfonie Opus 9 gerahmt. In der kurzen Einführung verwies Hentrich vielleicht ein bißchen zu oft auf die skandalöse Uraufführung 1907, bei der es zu Rangeleien im Publikum kam, so dass ihm schließlich Dirigent Michael Helmrath widersprach: heute sei man doch ganz andere Klänge gewohnt und Schönbergs Qualität als Romantiker sei in eben diesem Stück genauso hörbar. Die Auseinandersetzung mit der Musik, die im Philharmoniekonzert daher von vornherein erwünscht war, kam 1907 als Wirkung zustande. In einer Verlautbarung ist zu lesen, dass "der Besitz der Eintrittskarte nur zu ruhigem Zuhören, nicht aber zu lauten Meinungsäußerungen (Applaus oder Zischen) berechtige". Da lächelt man heute verschmitzt, denkt aber auch über ein Publikum nach, das heutzutage gern das Neue reichlich unkommentiert mit nach Hause nimmt. Dass die Kammersinfonie im Konzert zweimal gespielt wurde, wurde als Experiment angekündigt - es sollte sich für viele Stücke eignen, deren besondere Dichte und Farbigkeit sich nicht immer sofort erschließt. Den Hörvorgang betrachtend, sei die Musik doch eine vergängliche Kunst, so Helmrath. Warum aber sollte man es immer bei diesem spontanen ersten Erlebnis belassen und nicht ein zweites hinzufügen?

Dem Zugang des Chefdirigenten der Brandenburger Symphoniker (der das komplette Konzert auswendig dirigierte!) zu diesem Werk konnte man sich schon bei der ersten "Runde" kaum entziehen: mit den von Helmrath gut abgenommenen straffen Tempi und einem füllig-selbstbewussten Gesamtklang wusste das Kammerorchester sehr zu begeistern und schaffte es, in den Instrumentengruppen transparent zu bleiben - die fünf Streichinstrumente kamen gut zur Geltung, ebenso wurde die motivische Arbeit des Werkes gut in den Vordergrund platziert. Der spätromantische Einfluss ist in diesem Stück (kurz nach "Pelleas und Melisande" entstanden) kaum zu leugnen - Helmrath setzte melodiöses Schwelgen und geschärfte harmonische Vorgänge direkt nebeneinander und belebte damit das Stück außerordentlich.

In der Mitte des Konzertes standen dann zwei Streichorchesterwerke von Othmar Schoeck und Franz Schreker. Beide haben auf ihre Weise die Dur-Moll-Tonalität bis an die Grenzen ausgereizt und dabei ihre eigene charakteristische Tonsprache entwickelt. Die Auswahl der "Sommernacht" von Schoeck und dem "Intermezzo und Scherzo" Opus 8 von Schreker bildete - so angenehm diese Stücke auch im Ohr klingen mögen - im Ergebnis dann doch einen seltsam harmlosen Kontrast zu Schönbergs Schlüsselwerk, das in zweiundzwanzig Minuten Musik nahezu mit einer ganzen Epoche aufräumt.

Das konnte man dann zum Beschluss des Konzerts dann erneut erleben, vielleicht nun noch einen Tic aufregender in der Interpretation, denn die Spannung zum Ende eines Konzertes hin ist noch einmal verschieden. Zu wünschen bleibt, dass solche außergewöhnlichen Abende, die eben auch Beziehungen und Zusammenhänge der Musik erhellen, viel mehr Zuhörer finden - es sei versichert, dass selbst der gute alte Beethoven ganz anders und neu klingt, wenn man sich einmal durch Schönberg "durchgearbeitet" hat.

Donnerstag, 28. November 2013

Traum LXXIII

Wir geben Altpapier und viel Hausrat ab, in einer großen Halle, wo man das eben abgeben kann. Wir bekommen sehr viel Geld dafür, in gerollten Scheinen, ein ganzes Bündel. Sie nimmt das Geld an sich, ich bekomme von ihr ein paar Münzen ab. Übrigens ist keine Person hinter "ihr" erkennbar, wie ich keine Erinnerung mehr an alle Beteiligten in dem Traum habe. Die nächste Szene ist in einer Art Mall, eine Ebene in einem großen Kaufhaus, wo sich mehrere Feinkostgeschäfte befinden und viele Theken und Tresen zu Kauf und Genuss einladen. Ich probiere an einer Theke Fisch, eine Krabbe oder Garnele oder ähnliches, die aber entsetzlich schmeckt und die ich auf den Boden ausspucke, beim Hinterherblicken sehe ich, dass dieses Tier noch (oder wieder?) lebt. Man findet sich dann an großen Tischen mit Barhockern zum Essen und Trinken ein, meine Freunde haben alle einen Platz. Ich stehe etwas sinnlos dazwischen herum. "Lasst uns auf den Berg gehen", sage ich und weise nach rechts, wo (draußen und drinnen verschmelzen hier) es einen steilen Hang hinaufgeht. Zwischen den Bäumen kann man den sich bewegenden Rotor einer Mühle erkennen. Man kann nicht ganz hinaufschauen, der Hang ist gleich eine Rampe, die unendlich hochführt. "Man kann oben den Sonnenuntergang anschauen", sage ich und die Freunde erheben sich und kommen mit. Während die Freunde einen gerade den Hang hochführenden Weg laufen, nehme ich einen parallel verlaufenden, beschwerlicheren Weg: zunächst mit einer Art Seilbahn, dann laufend, dann geht der Weg auf einer Art Holz-Förderband weiter nach oben, wobei ich aber mehrfalls hinfalle und Halt suchen muss. An der Stelle abruptes Ende.


[nb: Seit längerer Zeit hat kein Traum mehr hierhin gefunden. Vermutlich liegt es weniger an der Traumlosigkeit als an der platzenden Seifenblase beim Aufstehen - heute war es ein "akustischer" Zwischenfall zur Unzeit, der mich hochschreckte und da war ich noch mittendrin...]

Mittwoch, 27. November 2013

Vivaldi im Fokus

"Die vier Jahreszeiten", Mozart und Dvořák im Konzert der Europäischen Kammerphilharmonie

Hehre Ziele vernimmt man beim Studium der Website der "Europäischen Kammerphilharmonie Dresden". Das erst 2012 gegründete Ensemble möchte sich einen Namen in der Stadt machen, aber der im Namen einbezogene Anspruch soll sich auch im Orchester widerspiegeln. Projektbezogen kommen so aus mehreren Ländern Europas Musiker zusammen und lassen in Dresden den verbindenden Gedanken der Musik lebendig werden.
Das zeigte sich auch in der Vergangenheit schon an der speziellen Auswahl von Orten und Programmen.

Diesmal fand das Konzert in der Martin-Luther-Kirche in der Neustadt statt und man staunte nicht schlecht, dass ein Großteil des Publikums der jüngeren Generation angehörte. Die Kammerphilharmonie schafft ein Jahr nach der Gründung, woran die großen Orchester schon seit langer Zeit arbeiten: junge "Fans" für die klassische Musik zu finden. Dahinter stecken offenbar Visionen und ein kräftiges Engagement für die Sache - man sollte allerdings schauen, dass dabei die Musik selbst nicht in die zweite Reihe sortiert wird. Dass etwa nur ein Programmzettel ausgegeben wird, in dem man keinerlei Informationen über die gespielten Werke erhält, ist vor allem im Hinblick auf das für die klassische Musik neu gewonnene Publikum schade.

Das Konzert selbst war deutlich von der großen Motivation aller Mitwirkenden getragen, obwohl der Anspruch der Stücke für das Orchester nicht allzu hoch angesiedelt war. Es ist eben auch eine Kunst, aus Antonín Dvořáks bekannter Streicherserenade E-Dur ein kleines Schmuckstück zu machen. Das gelang trotz schwieriger Akustik und recht kleiner Besetzung recht gut - der Leiter der Kammerphilharmonie Pedro Andrade hätte da vermutlich auch mit weniger raumgreifender Gestik gute Ergebnisse erzielt. Vorsichtiger hätte man in den ersten Violinen im forte agieren können, die Kirchenakustik verwandelte die hohen Lagen in scharf klingendes Timbre.

Vor der Pause konnte man eine Aufführung von Antonio Vivaldis Konzertzyklus "Die vier Jahreszeiten" erleben. Zwar ist das Stück - vor allem in seinen im Radio mannigfach gespielten Einzelteilen - jedermann bekannt, live hört man das gesamte Werk jedoch eher selten. Immerhin erreichen die insgesamt zwölf Sätze der vier Konzerte das zeitliche Ausmaß eines Brahms-Konzertes. Der erst 22jährige russische Geiger Yuri Revich konnte vor allem mit dem Angebot der Programmmusik viel anfangen. Mit barocker Aufführungspraxis hatten aber weder er noch das Orchester viel am Hut, was man durchaus akzeptieren mag - das süffige Legato etwa im 3. Satz des "Frühlings" wirkte jedoch sehr unpassend. Die in vielen Sätzen zur Emphase genutzten Brüche in den Tempi mochten weder im Solopart noch im Orchester (Adagio im "Herbst") überzeugen, ebensowenig die stark abgesetzten Satzschlüsse. Revich gefiel allerdings in den schnellen Sätzen mit souverän ausgestellter Technik und konnte sich auf ein konzentriert begleitendes Ensemble verlassen.

Am Beginn des Konzerts stand außerdem Mozarts "Adagio und Fuge" für Streichorchester in c-Moll. Es ist ein spätes Werk nach Wiener Geschmack, aber "gewürzt" durch reichhaltige Chromatik und Vorhalten in den Stimmen - von Andrade und der Kammerphilharmonie wurde dieses kaum bekannte, außergewöhnliche Stück mit gutem Sinn für die Details interpretiert.

Mittwoch, 20. November 2013

Geste des Trostes

Honegger-Sinfonie und Fauré-Requiem im Philharmoniekonzert in der Frauenkirche

Die Sonntage im November vor dem 1. Advent sind "stille Sonntage" - im Kirchenjahr geht es hier um die Themen Tod, Zeit und Ewigkeit. Der vergangene Sonntag behandelte das Gleichnis vom Weltgericht und ist gleichzeitig seit der Weimarer Republik auch als Volkstrauertag bekannt. Nicht immer folgen die Konzertveranstalter diesen Stimmungen des Jahres, aber besonders in den musikalischen Zentren in Sachsen ist es eine gute Tradition, dass man auch im Konzertleben in diesem Monat eine Möglichkeit zur Besinnung und inneren Einkehr erhält.

Die Dresdner Philharmonie, gerade zurückgekehrt von einer großen Reise durch Asien und einer weiteren nach Dänemark, hatte für ihr Konzert in der Frauenkirche besonders dazu geeignete Werke ausgewählt. Trotzdem gelang eine Kontrastwirkung, denn wo Gabriel Fauré in seinem bekannten Requiem den Emotionen freien Lauf läßt, wirken diese in Arthur Honeggers 2. Sinfonie, mit der das Konzert begann, äußerst gezügelt und durch eine strenge Kompositionsweise nahezu ausgeblendet. Honeggers eigene Einführung zum Stück liest sich fast wie eine Entschuldigung: am Ende gibt der Komponist gerade einmal zu, "Gedanken" verarbeitet zu haben.

Doch von diesen Worten sollte man sich beim Hören nicht leiten lassen - die Interpretation der Dresdner Philharmonie unter dem französischen Gastdirigenten Bertrand de Billy konnte durchaus die Schönheiten dieses selten gespielten Werkes hervorbringen - ein insistierendes Sekundmotiv, das sich durch alle Sätze fortspinnt, wirkte ebenso intensiv wie die Steigerungen im Adagio-Satz oder die mit permanenter Bewegung versehenen Stimmüberlagerungen im Finale. Der letzte Schliff im Rhythmischen war innerhalb der Stimmgruppen nicht ganz vorhanden, doch schwungvolles Streicherspiel (mit Christian Höcherls schöner Trompetenunterstützung, die vom Komponisten leider nur als "Textmarker" erdacht wurde) wurde von de Billy begünstigt.

Im Requiem von Gabriel Fauré, hier in der späten Fassung mit vollem Orchester, übernahm der Philharmonische Chor dann die Hauptrolle. Chorleiter Gunter Berger hatte das Ensemble vor allem zu einer weichen Klanggebung - mit Ausnahme der etwas zu gewaltigen "Exaudi" und "Hosanna"-Rufe - und guter Ausformung des Linearen angeleitet, so dass hier unter de Billys Stabführung mit aufmerksamer Orchesterbegleitung eine sehr empfundene, auch von den Tempi her schlüssige Interpretation entstand, die jegliche Überzeichnung vermied. Intensiv gelangen die Ausdruckswelten vor allem im "Agnus Dei" und im "Libera Me". Nachdem der Chorsopran im Sanctus noch etwas vorsichtig anhub, strömten die Töne des letzten Satzes "In Paradisum" in tröstlicher Manier durch den Kirchenraum.

Die Sopranistin Katerina Tretyakova steuerte das "Pie Jesu" mit absolut körperlichen, wunderbarem Timbre von der Orgelempore bei und scheute sich nicht vor einem schönen pianissimo-Abschluss. Demgegenüber fehlte bei Daniel Schmutzhard (Bariton) doch etwas die Natürlichkeit der melodischen Linie, außerdem war die Intonation nicht immer auf den Punkt gebracht. Die eintretende Stille nach den letzten Tönen dieses Meisterwerks der Schlichtheit und der aus Ruhe und Vertrautheit geformten Gestik des Trostes zeigte, dass das Philharmonie-Publikum das sehr ansprechende Programm und seine Ausführung zu schätzen wusste.

Dienstag, 12. November 2013

Impuls der Zeit - Eindrücke vom Medienforum Mittweida

Ich habe gestern einen Medienkongress besucht. Nicht irgendeinen, sondern den größten studentischen Medienkongress Deutschlands. Und falsch, ich war weder in Berlin noch in Köln, sondern in Mittweida. Das beschauliche Städtchen verfügt über eine Hochschule mit sehr gutem Ruf. Der geht nicht nur nach außen. Manchmal ruft die Hochschule auch selbst, wie in diesem Fall namhafte Referenten zum Medienforum Mittweida. Die nackten Zahlen: 70 Referenten, 19 Panels und 7 Workshops - Motto in diesem Jahr: "Impuls der Zeit" (Trailer).

Über eine Blogparade im Sommer bin ich auf das Medienforum aufmerksam gemacht worden und sagte als medienaffiner Mensch mit Spaß am Schreiben sofort einen Blogbeitrag zu. Sehr erfreut war ich dann, dass ich bei der dabei veranstalteten Verlosung dann auch noch ein Ticket für den Besuch des Medienforums erhalten habe.

Nun darf ich voranschicken, dass ich kein Medienexperte bin, wenngleich ich in Print- und Onlinemedien als Autor und Journalist arbeite. Die Beschäftigung mit Blogs und Medien geschah und geschieht vor allem interessehalber, tangierte in den letzten Jahren aber immer mehr auch Berufliches. Im Rückblick ist es bei mir auf jeden Fall eine kontinuierliche Geschichte (ich hole etwas aus): erste Erfahrungen hatte ich etwa 1998, vor allem mit Dingen wie ICQ und Communities - damals hieß das social web noch "chat", war verrucht und störanfällig. Netiquetten hat man damals noch selbst entworfen, das Modem brummte und spuckte unglaubliche Rechnungen aus, und der SMS-Ton vom ersten Nokia war das höchste der Gefühle.

Rede ich von einem anderen Stern? Vermutlich, wenn ich die letzten zwei Tage - aber auch die Entwicklungen der letzten 10, 15 Jahre (mehr sind es nicht!) Revue passieren lasse. Für einen Außenstehenden mag ein Medienkongress mit zig Vorträgen vielleicht etwas dröge erscheinen, für mich war es von Anfang an sehr spannend, zu sehen, was da auf die Beine gestellt wurde und vor allem ("Impuls der Zeit" eben): wo sich der Mediendiskurs heute inhaltlich befindet. Eine Art "Horizont-Update" für mich selbst hatte ich erwartet und das wurde mehr als eingelöst. Denn vieles strömt (auch und gerade bei den Schnell- und Querlesern, zu denen ich mich zähle) heute in enormer Geschwindigkeit am Bewusstsein vorbei. Man hat oftmals schon beim Lesen im Netz Mühe, die wichtigen Dinge zu finden, die Frage zu beantworten, was denn Relevanz für einen selbst bedeutet, die gefundenen Dinge dann noch richtig zu bewerten und - letzter Schritt - daraus eine Anwendung und Beschäftigung, sprich Nutzen oder Haltung/Meinung abzuleiten.

Den medialen Stein der Weisen hat natürlich auch Mittweida nicht parat (stattdessen "tatsächliche" Enten und Schwäne mit analogem Selbstantrieb im Rundkurs auf dem Teich vor der Hochschule), aber schon in der Vorbereitung auf meinen Besuch kam ich beim Studium des Programms gehörig ins Schwitzen, denn auf der einen Seite verhinderten einige Termine den Besuch des ersten Tages, zum anderen wäre ich auch am zweiten Tag gerne in eine Parallelgestalt gestiegen, um einen gleichzeitig im anderen Saal stattfindenden Vortrag besuchen zu können. Mir konnte geholfen werden: bequem aus dem Wohnzimmer heraus konnte ich zumindest einen Teil des ersten Tages per Stream mitbekommen und werde im Nachhinein auch verpasste Vorträge des 2. Tages anschauen können.

Denn - das sei deutlich hervorgehoben - dieser Medienkongress war bis ins Detail (wozu ich auch so liebenswertes wie Hustenbonbons am Infopoint zähle!) spitzenmäßig durchorganisiert und die Website des Medienforums platzt fast vor Dokumentation, Interviews und begleitenden Texten - dazu zählen auch Shots von Twitter, Videos und liebevoll erstellte Trailer (gruselig-genial der Trailer zum "Shade of Books"-Panel). Halbe Sachen gibt es in Mittweida nicht und die Vorträge und Workshops wurden allesamt mit gleicher Sorgfalt behandelt, gleich ob es um TV, youtube, erfolgreiche Blogs oder "Wahlkampf im Web" ging.

Die Organisation begnügte sich auch nicht mit dem Ermöglichen des Medienforums, sondern war auch "mittendrin", und das natürlich auch im positiven Eigennutz - ein "Meet and Greet" mit den Referenten war sicherlich für viele Studenten ebenso gewinnbringend wie eine Recruiting Lounge - schließlich befinden sich unter den Referenten nicht nur potenzielle Arbeitgeber, sondern auch spannende Gesprächspartner für genau die Bereiche, in denen sich die Studenten gerade qualifizieren.

Ich kann leider nicht auf alle - besuchten oder im Großteil verfolgten - Panels eingehen, dazu gibt es ja auch jede Menge Material beim Medienforum. Ich fasse aber kurz zusammen: am ersten Tag sah ich per Stream "Net Candy" von Kathrin Koehler, womit eine gute erste Standortbestimmung gelang, sowohl was Entertainment als auch nützliche Erfindungen im Web angeht. Vom folgenden Rechts-Panel musste ich mich in der Mitte des Streams etwa verabschieden, nahm aber mit, dass das ein umfangreiches Spezialgebiet ist, zudem a) ständig in Veränderung begriffen und b) von vielen Einzelfällen und verschiedenen Gesetzeslagen abhängig. Eine Diskussion über Qualitätsfernsehen am späten Nachmittag konnte ich zumindest per Twitter verfolgen - denn Publikum und Medienforum waren mit Fragen und Kommentaren eifrig dabei. Das Podium war offenbar auch "anfällig" dafür, denn aus den Tweets war deutlich herauszulesen, dass sich die Sendervertreter nicht unbedingt in der Mitte der Mediengesellschaft mit ihren Statements befanden und "Qualität" erst gar nicht und dann auch sehr fragwürdig definiert wurde. Eine hieraus vielleicht zu filternde "German Angst" (ich weiß, dass der Begriff in einen andere Kontexte gehört, aber eine bessere Umschreibung fiel mir nicht ein) war - in anderer Form - auch aus den Reaktionen zu einem anderen Panel ablesbar, in dem es um Wahlkampf im Web ging. Ganz anders als die Medienstudenten, die zu allen Gelegenheiten ganz selbstverständlich die passenden Equipments der Medien nutzen, schwebte hier immer noch eine wohl aus der Generationenproblematik und dem Festhalten an Althergebrachtem entstandene "Neulandwolke" über den Diskutanten.

Unvorstellbar war eine solche "Wolke" allerdings bei dem ersten Panel am Dienstag, das ich live besuchte - im "Transmedia Storytelling" wurde eine selbstverständliche, zukunftsgerichtete Vernetzung von Verlagen, apps, Web und Film anhand dreier Projekte/Produkte (etwa die mich durchaus faszinierende "Wagner-App" von Gebrüder Beetz) vorgestellt. Anschließend gab Ninia Binias aus eigener Erfahrung heraus wertvolle Tipps zum Bloggen und zeigte ihren Weg vom "ich-schreib-jetzt-mal-was-ins-Internet" bis hin zum Fulltime-Job "Blog". Das war für mich insofern spannend, da ich selbst schon seit 2004 (der Link führt zu meinem ersten Blog, das PW-geschützt - 20six wurde irgendwann zu twoday - offenbar eine Art Altersheimdasein fristet...) blogge. Der Vortrag zeigte eben auch, dass es einigermaßen aufwändig ist, diese Schritte zu gehen. Mein Blog ist meine kleine Schreibecke geblieben, ich hänge sogar immer noch bei twoday ab (man verzeihe mir) und lehne ca. einmal im Monat ab, ohne Vergütung über Online-Pokergames zu schreiben - eine deutlich geringere Quote als bei Ninia also ;) Trotzdem habe ich Spaß daran und bin eigentlich auch froh, dass meine "Nische" nicht plötzlich zum Surftipp wird, denn wie gesagt - die Pflege ist doch sehr aufwändig, man will ja auch für seine Leserschar aktiv sein.

Am Nachmittag konnte ich dann aufgrund meines begrenzten Zeitkontingents nicht mehr bis zum Ende bleiben - aber immerhin noch das Panel zum "Make of" der Völkerschlacht-Doku vom MDR miterleben. Ein tolles, überzeugendes Format und gleichzeitig Experiment, das mir aber auch in Zwischentönen themenübergreifende Erkenntnisse brachte - Katja Wildermuths Enthusiasmus an dem Projekt war in dem Panel nahezu greifbar, und insofern war auch schön zu erfahren, dass nicht nur Skills und Money die Medienwelt regieren können, sondern auch der Spaß an der Sache, der ganz überraschende, gute Ergebnisse hervorbringt.

Insgesamt also für mich tolle, spannende zwei Tage - live natürlich am besten. Die Stimmung auf den Veranstaltungen war immer sehr konzentriert und dabei aber stets sympathisch. Das strahlte wiederum auf die Referenten aus, die - so liest man - sehr gerne nach Mittweida kamen.

Wo bleibt die Kritik? Höchstens an mir selbst, dass ich nicht komplett dabei sein konnte, dafür aber jetzt viel zu viel geschrieben habe ;) Als Zukunftsimpuls wäre sicher auch ein Panel interessant, dass den Fokus mehr ins Internationale legt. Schließlich ist das Netz global (was - immer noch - nicht heißt, dass es jeder hat) und daraus erwachsen auch noch viele Aufgaben. Und: hey Medienschaffende in Mitteldeutschland, ihr seid viel mehr, als ich in MW gesehen habe. Kommt gefälligst dahin! Es lohnt sich.

Noch mehr Rückblick gefällig? Bittesehr:
* * ABC fürs Medienforum Mittweida
* Netzpiloten - zum Panel "Back to the Future"
* [ich hoffe, es gibt noch mehr Feedback - ansonsten wäre dies auch ein Kritikpunkt: google news hat am "Tag danach" fast nur hochschuleigene Beiträge zu bieten - oder ist etwa auch die internationale Presse noch im Banne der Abschlussparty? ;) ]

Mittwoch, 6. November 2013

Tunnel zuschütten?

Am Neustädter Markt gibt es ein "heißes Eisen" - den Tunnel, der beim Hochwasser stark beschädigt wurde. Das Neustadt-Geflüster berichtet ausführlich darüber, auf der Facebook-Seite vom Neustadt-Geflüster tobt sich vor allem die Autofahrerlobby in den Kommentaren aus, die offenbar befürchten, dass 20 Sekunden ihres kostbaren Lebens an einer "weiteren" Ampel verbringen - obwohl die Kreuzungsampel ja bliebe, nur eine Fußgängerquerung auf der Ostseite entstünde zusätzlich. Und Stau gab es dort nur, wenn es durch Baustellen auf der Großen Meißner oder besondere Ereignisse (Dynamospiel etwa) bedingt war. Der Verkehr selbst geht zurück. Der letzte Stand zum Tunnel ist, dass der Neustädter Ortsbeirat einer Lösung mit oberirdischer Querung und Tunnelzuschüttung zugestimmt hat. Was ich allerdings nirgends finde, ist eine Kostenaufstellung für die oberirdische Lösung. So ganz billig dürfte das nämlich auch nicht sein.

Hier übrigens noch ein Foto, aufgenommen am 3. Oktober. Ampelschaltungen und Breite der Überwege müßten bei der künftigen Querung auch einer Prüfung unterzogen werden. So kann es keinesfalls bleiben. Übrigens lohnt sich auch ein "Rotblitzer" an der Kreuzung. Egal ob vom Köpckeplatz oder von der Antonstraße, es wird Gas gegeben ohne Ende und die Schaltung ist eng, so dass ich mehr als einmal schon in lebensgefährliche Situationen TROTZ Grün für Fußgänger kam.



Und zu guter Letzt noch: Ebenfalls lebensgefährlich ist die Ecke am Blockhaus, die von beiden Seiten nicht einsehbar ist, ebenso wie der kleine Weg, der seitlich am Blockhaus zur Elbe hinunterführt. Hier gibt es oft unschöne Begegnungen zwischen Fußgängern/Radlern und Radlern/Radlern.

Zurücklehnen verboten

Frank Peter Zimmermann und Herbert Blomstedt im Kapellkonzert

Gerade hatte man sich von dem fantastischen Konzert Ende Juni bei der Staatskapelle erholt, in welchem Herbert Blomstedt nicht nur Wagner und Beethoven musizierte, sondern auch ein Werk seines Landsmannes Ingvar Lidholm samt pfiffiger Konzerteinführung unter die Leute gebracht hatte, da trat der schwedisch-amerikanische Dirigent erneut zum Sinfoniekonzert der Staatskapelle an. Die Verbundenheit zwischen Orchester und Dirigent drückt sich in regelmäßiger Zusammenarbeit aus - für viele Besucher schwingen zudem Erinnerungen an Blomstedts Dresdner Chefzeit 1975-85 mit.

Böhmische und finnische Romantik stand diesmal auf dem Programm: zunächst Antonín Dvořáks Violinkonzert a-Moll, das sich erst in den letzten Jahren neben dem allseits bekannten Cellokonzert vom Geheimtipp zum Repertoirestück entwckelt hat. Für den Solopart konnte Frank Peter Zimmermann gewonnen werden - auch er ein häufiger Gast der Staatskapelle. Das Konzert am Sonntagabend versprach ein besonderes Erlebnis zu werden, denn Zimmermann-Interpretationen sind selten zum bequemen Zurücklehnen gedacht.

Dieser Geiger fordert die Zuhörer und das Orchester gleichermaßen stark und begreift jede Aufführung als höchst lebendigen, inspirativen Prozess. Das bekamen Blomstedt und die Kapelle auch gleich im ersten Satz zu spüren: Zimmermann drehte sich immer wieder zu den Streichern und suchte den Dialog. Der permanente Antrieb, den Zimmermann auch zuweilen mit forschem Strich und irrwitzig rasanten Passagen forcierte, rückte Dvořáks Konzert mehr und mehr in einen dramatischen Fokus, bei dem Leichtigkeit und Lyrismus keine Priorität besaßen - eher waren die ruhigen Momente des zweiten Satzes Stationen auf einem zwingend zu beschreitenden Weg. Zimmermann beseelte so das Konzert von der ersten bis zur letzten Note.

Das Orchester hatte etwas Mühe, mit diesem Füllhorn an Impulsivität zurechtzukommen und baute mit einem etwas zurückhaltenden Schönklang eher eine Parallelwelt zu Zimmermanns Intentionen auf. Am Ende war aber diese neue Sicht auf Dvořák so spannend und konsequent vorgetragen, dass es sehr großen Applaus für Zimmermann gab, wofür er sich mit dem Präludium der Bach-Partita E-Dur bedankte.

Die zweite Hälfte des Konzertes gehörte Blomstedt und der 2. Sinfonie von Jean Sibelius. Die Staatskapelle nahm dankbar Blomstedts fließende und luftige Tempi auf; mit wenigen Hinweisen und Gesten versorgte der auswendig dirigierende Maestro das Orchester und konnte so ein freies Spiel befördern, das in allen Sätzen dem von Sibelius wellenartig ausgeformten Spannungsverlauf zugute kam. Die Freude, Helligkeit und Kraft, die sich in den Fanfaren des letzten Satzes schließlich Bahn bricht, teilte Blomstedt auch unmittelbar dem Orchester mit und konnte so einen glanzvollen Abschluss setzen. Es sollte wahrscheinlich und erstrebenswert sein, dass die Dresdner auch nach diesem Auftritt nicht allzu lange auf den nächsten warten müssen - seine stets gelassene und immer willensstarke Ausdruckswelt bleibt eine große Bereicherung für die Kapellkonzerte.

Dienstag, 5. November 2013

Zwischen Antike und Gegenwart

Komponistenporträt Dimitri Terzakis im Hygienemuseum

An vielen Orten der Stadt ist "courage", das Dresdner Ensemble für zeitgenössische Musik, bereits aufgetreten. Das Fehlen einer eigenen dauerhaften Spielstätte mag größeren Aufwand im Erlangen von Aufmerksamkeit bedeuten, für ein Ensemble mit flexiblen Programmen und Besetzungsgrößen vom Solo/Duo bis zum großen Kammermusikensemble gehört die Wahl des passenden Raumes aber oft zum Projektkonzept dazu. Der Kastencharakter des großen Saales im Hygienemuseum ist so nüchtern, dass er für die Spielarten der zeitgenössischen Musik Freiraum bietet.

Für das erste, noch etwas spärlich besuchte Projekt am Sonnabend wirkte er fast überdimensioniert, denn das Kammermusikporträt des in Leipzig lebenden griechischen Komponisten Dimitri Terzakis vertrug Intimität. Vorgestellt wurden zwei Werke mit literarischem Hintergrund, zum einen ein vierteiliger Baudelaire-Zyklus für Sprecher und Ensemble als Uraufführung sowie "Die Irrfahrten des Odysseus", die der Komponist als "Laterna magica-Performance" untertitelt. Obgleich die beiden literarischen Quellen völlig unterschiedlich sind, konnte man eine gemeinsame Musiksprache feststellen - Terzakis komponiert mit einem "erweiterten Tonsystem der Antike".

Das klingt zunächst faszinierend, da es wenige Komponisten gibt, die sich mit den ältesten musikalischen Wurzeln der Welt beschäftigen. Problematisch erscheint, dass man beim Hören dennoch die Musik in einem tonalen, von späteren und nicht ausblendbaren Erfahrungshorizonten bestimmten Klangraum wahrnimmt und somit eine merkwürdige Mixtur entsteht. Insbesondere Baudelaires bildgewaltige Lyrik gerät da in eine Schieflage zur Musik, wenn diese sich mit illustrativer Nacherzählung in "alten" Systemen begnügt. Die simple Gestaltung der Sprechstimme (Tobias Schlierf) konnte der Lyrik keinen Mehrwert geben: Der Hass ist laut und vor allem auf rhythmischer Ebene lediglich "markig", und alle schönen Worte werden reichlich gedehnt, als wolle der Komponist lediglich eine Betonung Baudelaires präsentieren, keine Vertonung.

In den "Irrfahrten des Odysseus" behielt Terzakis auf der sprachlichen Ebene diese Stilistik bei, nur handelte es sich nun um einen prosaischen Text, der in recht trockener Art Odysseus Abenteuer nacherzählte. Als Bereicherung entpuppte sich die visuelle Ebene der Laterna Magica mit gemalten Bildern aus dem Nachlass des Laternisten Paul Hofmann (ca. 1880). So entstand eine Art bebildertes Hörspiel, dem aber weitgehend die interpretatorische, reflektierende Ebene fehlte: ausgiebig wurde Abenteuer um Abenteuer erzählt, zu selten wurde tieferer Sinn deutlicher artikuliert, als Gefahren und Meeresstürme klanglich zu akzentuieren oder das Gefühl bei Odysseus' Heimkehr in innige Melodik der Streicher oder Vokalisen in den Solosopran (Nancy Gibson) zu übersetzen.

Courage zeigte unter Leitung des Dirigenten Martin Braun viel Engagement für eine stimmungsvolle Interpretation - ein rechtes Erlebnis wollte sich aber am Ende nicht einstellen, weil Musik, Literatur und Filmgeschichte zwischen Antike, 19. Jahrhundert und Gegenwart keine künstlerisch aussagekräftige Verknüpfung eingingen.

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