Sonntag, 2. Januar 2011

Stephen Frears - Immer Drama um Tamara

Bereits am zweiten Tag des neuen Jahres habe ich den ersten Film des Jahres konsumiert - nein, falsch - genossen. Wobei ich bei der Übersicht über das Kinoprogramm schon dachte: lass es besser. Aber dann habe ich mich doch für Stephen Frears neues Opus entschieden, weil ich dachte, dieser Mann kann einfach keinen schlechten Film machen. Richtig geschätzt. Schon seit dem Wunderbaren Waschsalon war klar, dass dieser Mann ein Gespür hat für die feinen, bedeutsamen und doch uns allen so bekannten Situationen zwischen Menschen. Die er mit Genuss und Humor inszeniert. "Immer Drama um Tamara", ja, welcher (sorry) Idiot kommt denn auf so einen blödsinnigen deutschen Titel? Im Original heißt der Film schlicht (Vorname/Nachname) "Tamara Drewe", basierend auf dem gleichnamigen, in England sehr populären Comic von Posy Simmonds (hier ein kleiner Ausschnitt). Hoffentlich zahlt der Übersetzer die Einspielverluste aus der eigenen Tasche...
Zunächst könnte man Angst bekommen, wenn man sich den Plot von "Immer Drama um Tamara" durchliest: südenglisches Landleben mit Schriftstellern, Kühen und einigen einfliegenden Paradiesvögeln samt erotischer Verdrehung in Form von Gemma Arterton. Doch der Film geht gut, mehr noch, er ist höchst unterhaltsam und steuert auf einen völlig abgedrehten Showdown zu, an dem auch zwei Teenager (glänzend: Jessica Barden und Charlotte Christie) nicht unschuldig sind. Wie stets bei Frears weiß man nicht, ob er nach dem nächsten Schnitt "ernst" macht oder die Geschichte völlig ins Absurde abdriftet. Da beides im stetigen Wechsel den ganzen Film über passiert, kommt man kaum zum Luftholen und freut sich über die detailliert gezeichneten Charaktere vom intellektuellen Schriftsteller in der Sommerfrische bis hin zur Dorf-Bardame, die weitaus mehr Weisheit aufweist als mancher Schreiberling auf der Farm. Einziger Schwachpunkt des Films: Boxer würden niemals Kühe jagen. Sondern sich davor hinsetzen und die Ohren anlegen. Maximal.
Website des Films: Tamara Drewe - deutsche Website

Da ich mir den Film ohnehin noch einmal in OmU anschauen werde, gibt es auch den Trailer auf englisch:



Reviews:
* The Guardian
* Die ZEIT
* FAZ.net

Museen in Dresden - Service: offline.

Die erste investigativ erarbeitete Neuigkeit des Jahres 2011 ist die, dass ich meinem Begehren nach einer Jahreskarte für die städtischen Museen nicht nachkommen kann. Zumindest nicht online.
Für die Museen hat sich die Stadt eine schöne Website bauen lassen, die offenbar aus der Städtischen Galerie heraus betreut wird: Museen-Dresden.de. Dort findet man aber ebensowenig einen Hinweis auf eine Jahreskarte wie auf den Kultur-Seiten der Stadt Dresden selbst. Auf Museen-Dresden.de fehlt zudem das Kunsthaus Dresden, wieso dort auch nicht das Hygienemuseum vertreten ist will sich mir auch nicht erschließen. Dresden.de wartet wiederum für auswärtige Besucher mit einer Fehlerseite auf, wenn man das Angebot für die Museen über Dresden-Cards nutzen will. Nicht gerade sehr touristenfreundlich.
Landet man dann doch mal über einige Klicks etwa beim Leonhardi-Museum, fällt einem glatt die Kinnlade runter, wie guter Service aussehen kann, wenn das betreffende Museum das selbst in die Hand nimmt: Service-Seite des Leonhardi-Museums. Und dort liest man dann nicht nur staunend, dass es eben diese Jahreskarte gibt, sondern auch, dass Freitags ab um 12 überall kostenloser Eintritt ist. Tolle Sache, nur weiß keiner davon...

Die Staatlichen Kunstsammlungen gehen da mit gutem Beispiel voran, dort darf man den bekannten online-Einkaufswagen mit der Jahreskarte zur Kasse schieben.

Post an die Stadt Dresden ist jedenfalls bereits verschickt. Fortsetzung folgt.
EDIT: museen-dresden.de hat mir eine nette Mail geschickt und auf der Website die Jahreskarte ergänzt.

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