hörendenkenschreiben

Mittwoch, 17. Mai 2006

4'33''

Anläßlich einer Aufführung im Juni bin ich gerade wieder einmal mit John Cage beschäftigt und hörte neulich von einer Orchesterfassung seines berühmten Stückes 4'33'', Das gibt es auch als Video im Netz. Die Zeit sollte man sich nehmen. Live ist es natürlich viel schöner :)

Montag, 8. Mai 2006

neue Mahler-Aufnahme

Da hatte ich mich so auf die neue Aufnahme der 2. Sinfonie von Gustav Mahler mit Pierre Boulez gefreut, aber der 4. Satz zerstört leider das ganze Stück. Grund ist Christine Schäfers "Urlicht"-Sopransolo - ihre Stimme mit dem schaurigen Vibrato, was sie gleich 20 Jahre älter klingen läßt, fällt dermaßen aus dem Rahmen, dass ich die Aufnahme keinem empfehlen kann. Ansonsten verwirrt an manchen Stellen auch die etwas zu unaufgeregte Präzision des Orchesters, die nicht wirklich mitreißen will. Da funktioniert, passt einfach alles. Für den Hochglanzhörer mit den tollen Boxen im Wohnzimmer wahrscheinlich eine Goldgrube. Für mich kein Mahler, der mich im Innersten bewegen mag.

Donnerstag, 9. März 2006

Carolyn Sampson

Wer Gefallen an der Bach-CD mit Herrn Suzuki (siehe Musik-Link) gefunden hat, dem wird beim Lauschen eine wundervolle Sopranstimme aufgefallen sein. Sie gehört Carolyn Sampson. Von ihr ist gerade ein Album mit Händel-Duetten erschienen:

Dienstag, 7. Februar 2006

Spitze

Das Jahr 2006 hat seine erste CD-Sensation. Noch ist das 1. Klavierkonzert d-Moll, Opus 15 mit Krystian Zimerman und den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle (DG/Universal) noch nicht veröffentlicht, aber ein erstes Reinhören kam einer Offenbarung gleich. So energiegeladen und mit äußerster Vehemenz im Ausdruck habe ich das Konzert noch nie gehört. Brahms 1. Klavierkonzert wird ja nun oft gespielt, vielleicht hatte ich es über, ständig die gleichen ausdrucksarmen Interpretationen zu hören, die einem das Wort "Schinken" für dieses Stück geradezu aufdrängen. Zimerman entzaubert das Stück und verzaubert im nächsten Atemzug, der Hörvorgang kommt einer Neugeburt des Werkes im Ohr gleich. Die Nuancen Zimermans übertragen sich nahtlos auf das sinnlich und elegant spielende Orchester, das zwischen lyrischer Weite und prägnanter Schärfe alle Ausdrucksregister zieht. Wunderbar sind die Tempi und die Formanlage gelungen, die CD ist ein Glanzstück. Und das, wo ich mich mit Rattle oft schwertue (Mahler...). Große Musik für ausklingende Wintertage (erscheint 24. Februar)

Freitag, 3. Februar 2006

MOZART!

Nein, ich beklage mich hier nicht. Doch auch ich bin aufgerufen, meinen Beitrag zum Jubiläum zu leisten und schiebe dies beharrlich vor mir her. Vor sechs Jahren war Herr Bach dran, und natürlich fiel der sächsischen Komponistenschar die geniale Idee ein, ein Uraufführungskonzert "Bach 2000" zu gestalten. Ich habe mich kreativ verweigert und ein Stück namens "Da fragte ich mich/was für eine Kälte/muss über die Leute gekommen sein" (danke an BB an dieser Stelle) beigesteuert. Seit Monaten brüte ich nun über das Angebot, das der neue Leiter der Wuppertaler Kurrende mir machte - jaja, Mozartjahr, wie wäre es denn mit einer Uraufführung? Das ist mir wertvoll, da ich in diesem Knabenchor selbst mitgesungen habe. Nun renne ich von Jubiläumswand zu Jubiläumswand und da ist nur der ominöse Titel, der als Beitrag alleine meine Haltung schon genug demonstrieren würde: "Mozart in Elberfeld". Aber wo bleiben die Töne...?

Donnerstag, 26. Januar 2006

Kreativität? Träume?

no problem, das kann man doch alles kaufen. Papst-Golf und Papierschnipsel mit Ländernamen drauf sind passé, nun lassen sich bei ebay Filmrollen ersteigern. Schande für die Zunft, Blödsinn, Abzocke, Kultur im 21. Jahrhundert oder gleich alles zusammen? Das wäre die Frage, die mich bewegt. Ich bekomme den Spagat zwischen Kreativität, erlerntem Handwerk und einem Koffer voller Euros leider nicht hin. Auch nicht bei der Aktion eines bloggenden Romanautors, der bei ebay eine Romanfigur zur Versteigerung anbietet (gefunden via Elsa Laska). Verkaufen sich seine bisherigen Bücher zu schlecht? Läßt sich nur noch mit solchen Ideen Geld machen? Wohl kaum, wenn man an die Bücher Anfang der 90er denkt, in denen e-mail-Abdrucke hip waren oder gleich den gesamten Gegenstand des Buches bildeten. Diese Bücher sind heute nicht mal mehr auf Flohmärkten zu finden. Trennen möchte ich meine Kritik ganz klar von Online-Literaturprojekten oder Blogromanen, das ist eine andere, sehr wohl spannende Welt. Ich wehre mich lediglich gegen die Materialisierung dieser Welten (und ja, ich begebe mich auf sehr gefährliches Terrain!) - Klar lassen sich Träume kaufen, aber derzeit weiß ich nicht, wer mir bei solchen Aktionen mehr leid tut: der Romanautor, der einem Trend hinterherhechelt und aus einer an sich sensiblen, wertvollen Sache den Mammon saugt; der Käufer, der sich für eine Illusion, ein künstliches Ventil, ein flüchtiges Glück verarmt oder diejenigen, die sowas begucken, lustig finden, durch die Medien ziehen und das später "Kultur" oder "Zeitgeist" nennen. Literatur und die fiktive Welt eines Autors sollte eine Freude, ein Lebenselixier, ein Kosmos sein, und nicht eine ebay-Auktion.

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