Heute habe ich endlich
Hotel sehen können, dank eines feinen
Programmkinos, welches den Film sogar schon in der 3. Woche zeigte. Ich bin nachhaltig beeindruckt, von
Franziska Weisz sowieso, aber auch von dem Film, der so gar nicht in irgendwelche Schemata passen will. Da war die Herrenrunde drei Reihen hinter mir verständlicherweise gelangweilt, weil sie sich nicht auf die Bilder (nein, es sind Tableaus!) und atmosphärischen Spannungen, die die Kameraführung da entfaltete, einließ. Lediglich was Handlung und Drehbuch angeht, stehe ich auch vor einem Scherbenhaufen, aber immerhin einem wohlinszenierten. Zwischen Waldfrau, Oberlippenbärtchenfreund, Hotelzicken und dem stillen Minenspiel von Franziska Weisz entsteht keine Angst, es ist ein Gefühl, das noch eine Stufe darunter liegt, eine weiche Angst, das schale Gefühl, bei dem man die Ursache nicht erklären kann. Sie schaut in die Gänge, in Spiegel, in Bäume, in das leere Foyer, in den knarzenden Lautsprecher im Lift und man weiß, sie ist verloren. Nur einen Grund gibt es nicht, weder das Verschwinden der Vorgängerin noch die merkwürdigen (eben nicht "irren") Verhaltensweisen der Hotelangestellten geben klare Hinweise, die zu wirklichem Horror in letzter Konsequenz führen könnten. Diese Zwischenebene erreicht zu haben, ist die Leistung dieses Films. Da darf auch mal der Schluss völlig in die Hose gehen.