Dienstag, 26. Januar 2010

1000. Folge

Herzlichen Glückwunsch, Sturm der Liebe. Heute gibts die 1000. Folge und eine Show dazu. Kaffee und Kekse bereithalten :)

We are all sitting in one boat.

Hau kän ßombody laik ßis get a tjoob at the Ii-juuh? Günter Oettinger versucht sein Glück Und dabei liest er nur ab. Aber die Betonungen sind ganz nah an einer Comedyshow dran. Lieber Günther Oettinger, falls Sie selbst über diesen Beitrag stolpern: 2006 forderten SIe auf einem Parteitag Ausländer auf, die deutsche Sprache zu erlernen. Richtig so. Aber wir hätten da auch eine recht dringende Bitte an Sie...



p.s. die Geschichte ist übrigens auch schon vier Jahre alt, siehe Spiegel-Online-Meldung von heute. Nur das Video, das ist recht aktuell.

Jugendlicher Charme

Martin Helmchen und Krzysztof Urbanski im Zykluskonzert der Philharmonie

Zwar ist es bedauerlich, wenn ein Dirigent ein Konzert absagen muss, doch wenn noch zeitlicher Spielraum bleibt, kann meist ein adäquater Ersatz gefunden werden. Und nur selten beschränkt sich der Berufene dann darauf, lediglich das Konzert zu retten: mit Einspringe-Einsätzen begannen schon musikalische Weltkarrieren. Im idealen Fall lernt das Publikum auf diese Weise ein neues Talent kennen und die musikalischen Horizonte werden erweitert. So war es auch erfreulicherweise im 4. Zykluskonzert der Dresdner Philharmonie. Für Yakov Kreizberg konnte der junge polnische Dirigent Krzysztof Urbanski gewonnen werden, der auch gleich das sinfonische Programm änderte. Der 28jährige, der als Assistent von Antoni Wit in Warschau arbeitet und nach mehreren Auszeichnungen bereits die großen Orchesters in Europa leitet (letzte Woche erst gastierte er beim NDR Sinfonieorchester), stellte zunächst ein Werk von Wojciech Kilar vor, dessen "Orawa" vor nicht allzulanger Zeit bei der Philharmonie erklang. Der polnische Avantgardekomponist, der vielen vor allem durch seine Filmmusiken für Coppola, Polanski und Campion bekannt sein dürfte, schrieb seine Orchestermusik "Krzesany" - "Bergsteigen" 1974 und fernab von der Melancholie Goreckis oder den zeitgeschichtlich motivierten Werken Pendereckis zelebriert Kilar hier entfesselten und unverhohlen folkloristischen Orchesterklang, der direkt anspricht und so auch Hörer erreicht, die mit komplizierten Texturen neuer Musik eher Schwierigkeiten haben. Dennoch ist Kilars Tonsprache geschärft und ist vor allem in rhyhtmischen Überlagerungen raffiniert. Urbanski zeigte - auswendig musizierend - ein präzises Dirigat und hielt das Tempo zu Beginn gut fest, so entwickelte sich bereits in den anfänglichen Streicherflächen eine große Energie, die sich später in ein rhythmisches Feuerwerk verwandelte und am Ende doch den Irrglauben stärkte, wenn das Blech im vierfachen fortissimo stehend spiele, sei der Kulturpalast noch akustisch tragbar. Für diese überzeugende Darbietung (wenngleich auf die Orgel am Ende verzichtet wurde...) eines der faszinierendsten polnischen Werke der neueren Zeit erhielt Urbanski großen Applaus. Martin Helmchen war dann der Solist in Ludwig van Beethovens 3. Klavierkonzert c-Moll. Das Gemeinschaftswerk der beiden jungen Gastmusiker war eine frische und natürliche Lesart dieses Klavierkonzertes, das als eines der herausragendsten Exempel des Genres und seiner Zeit gilt. Nach einer von Urbanski wunderbar kantabel musizierten Einleitung setzte Helmchen den melodischen Fluß mit Selbstverständlichkeit und jederzeit klarer Motivausformung fort. Anstelle das Konzert mit Bedeutung zu überfrachten, besann sich der Pianist auf kluge Akzentuierung, federnde Rhythmik und eine Leichtigkeit, die Schwung hatte, ohne Grenzen zu überschreiten. So entstand ein subtiles Hineinleuchten in die Musik, das auch im Dialog mit dem Orchester gelang: ein freies Musizieren innerhalb der beethovenschen emotionalen Welten entstand. Diese spürbar unprätentiöse Frische der Interpretation war beim Publikum höchst willkommen und Helmchen setzte auch in der betörenden Mozart-Zugabe diese Leichtigkeit fort. Als sinfonischen Abschluss hatte sich Krzysztof Urbanski für drei sinfonische Dichtungen aus dem Zyklus "Mein Vaterland" von Bedrich Smetana entschieden. Damit war nicht nur die Internationalität der sächsisch-polnisch-böhmischen Grenzregion vollzogen, sondern auch ein bekannt-behaglicher Abschluss dieses Konzertes gefunden. Denn Urbanski versuchte weniger aus den Orchesterpiècen ein Showdown zu gestalten, denn sich mit Sorgfalt den vielen melodischen und harmonischen Entwicklungen zu widmen. Dabei obsiegte einige Male die erwähnte Behaglichkeit, die sich durch recht zurückgenommenes Tempo einstellte, doch konnten etwa die Holzbläser auf diese Weise sehr schön ausmusizieren. Die Soli der Harfen und Klarinette in "Vyšehrad" und "Sarka" sowie die Flöten-Wellen der "Moldau" genoss man ohnehin. Jugendlicher Charme wehte über diesem Zykluskonzert. Die beiden außerordentlichen Talente werden ihren Weg machen, und dies eben nicht mit der wilden Revolution auf dem Podium, sondern mit dem hier demonstrierten, viel mehr überzeugenden Höchstmaß an Kreativität und musikalischer Kompetenz.

mehrLicht

Musik Kultur Dresden

Aktuelle Beiträge

Sie haben ihr Ziel erreicht.
Liebe Leserin, lieber Leser dieses Blogs, sie haben...
mehrLicht - 20. Jul, 12:04
Ein Sommer in New York...
Was für eine Überraschung, dieser Film. Der Uni-Professor...
mehrLicht - 19. Jul, 21:53
Sturmlauf zum Schlussakkord
Albrecht Koch beim Orgelsommer in der Kreuzkirche Auch...
mehrLicht - 14. Jul, 18:54
Wenn der "innere Dvořák"...
Manfred Honeck und Christian Tetzlaff im 12. Kapell-Konzert Mit...
mehrLicht - 14. Jul, 18:53
Ohne Tiefgang
Gustav Mahlers 2. Sinfonie im Eröffnungskonzert des...
mehrLicht - 14. Jul, 18:51
Sich in Tönen zu (ent-)äußern
Staatskapelle Dresden spielt Schostakowitschs "Leningrader"...
mehrLicht - 14. Jul, 18:50
Chopins Cellowelten
Kammerkonzert der Dresdner Philharmonie mit Sol Gabetta Für...
mehrLicht - 14. Jul, 18:48
Fest der Klangfarben
Saisonabschluss der Dresdner Philharmonie im Albertinum Verklungen...
mehrLicht - 14. Jul, 18:46

Lesen!

Hören!

van anderen

Comeback des Schattenwolfs
…nachdem er vor 13000 Jahren ausgestorben war....
Kreidler - 19. Apr, 05:22
Roboterpferd
Wird die Pferdemädchen kaum überzeugen-
Kreidler - 18. Apr, 05:20
Wie man Keilschrift schrieb
How ancient Sumerian was written on clay tablets [image...
Kreidler - 17. Apr, 05:19
Fotos von Galaxien
#Natur new hubble image to cleanse the timeline [image...
Kreidler - 16. Apr, 05:18
Verbrauchertipp des Tages
Man wird davon besoffen [image or embed] — Johannes...
Kreidler - 15. Apr, 05:18
MARY
MARY (2025) Sigh, 3D print on acrylic glass 120 x...
Kreidler - 14. Apr, 05:18

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

stuff

PfalzStorch Bornheim Pinguin-Cam Antarktis
Conil de la Frontera
Kram Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de

Status

Online seit 7058 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

Credits


Dresden
hörendenkenschreiben
nuits sans nuit
Rezensionen
Weblog
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren