Donnerstag, 23. Oktober 2014

Anmusizieren gegen Unfassbares

Helmut Oehring in der Reihe "Komponisten zum Frühstück" im Hygiene-Museum

Im Rahmen des Tonlagen-Festivals Hellerau finden in diesem Jahr auch wieder einige Kooperationsveranstaltungen statt. So konnte man am Sonntag im Dresdner Hygienemuseum einen "Komponisten zum Frühstück" genießen. Trotz aller surrealen Bemühungen in diesem Jahrgang: das Motto dieses Konzertes muss nicht wörtlich genommen werden, es gab lediglich Croissants und Kaffee. Wohl aber war ein Komponist zum Frühstück geladen, das spezielle Format wurde von "courage", dem Dresdner Ensemble für zeitgenössische Musik initiiert und fand - im erfreulich gut besuchten Marta-Fraenkel-Saal - bereits zum zweiten Mal statt, diesmal mit dem Berliner Komponisten Helmut Oehring.

Und wirklich: die lockere Atmosphäre eines Frühstücks verband nicht nur die Konzertbesucher, sondern konnte auch atmosphärisch die Trennung zwischen Bühne und Auditorium überwinden. Helmut Oehring und Wolfgang Lessing konnten im Gespräch mit die Zuhörer behutsam und gleichzeitig pointiert an die Musik heranführen. Oehring ist als hörendes und sprechendes Kind gehörloser Eltern aufgewachsen und kam erst im Alter von 25 Jahren als Autodidakt zum Schreiben von Musik, wurde dann Meisterschüler von Georg Katzer - im Gespräch benutzte er das Wort "Unselbstverständlichkeit" für diesen nicht geraden Weg von Ausbildung und Lernen innerhalb der Kunst.

Seine Musik ist wie kaum eine andere stark vom Spracherlebnis, von visuellen und akustischen Ereignissen geprägt, fast möchte man meinen, nach der "visuellen Muttersprache" der Gebärdensprache und der gesprochenen Sprache entdeckt Oehring auf dem Gebiet der Musik eine weitere, die er sich neugierig zu eigen macht - bescheiden klingt es, wenn Oehring selbst diesen Vorgang mit Worten wie "Transfer" oder "Klangfotograf" beschreibt. Wenn er sich dabei als Bekenntnismusiker sieht, drückt dies vor allem das künstlerische Müssen als "Einnehmen einer Haltung zu meiner Realität auf der Welt" ein. Dabei legt Oehring den Finger in die Wunden und benennt eine Kunsttradition von Eisler, Dessau oder auch Jimi Hendrix, in der auch der Rezipient Auseinandersetzungen fernab des Zurücklehnens zu führen hat.

In den musikalischen Beiträgen kam diese zur (Re-)Aktion herausfordernde Haltung gut heraus: "Leuchter" und "Melencoia I" boten mit Heine, Dürer und der Holocaust-Leugnung des Amerikaners Fred A. Leuchter jede Menge "harte Kost" - in beiden Stücken bahnt sich von Erschütterung getönte Sprache nur schwer einen Weg durch einen ganzen Scherbenhaufen von Gewalt und wörtlich zu nehmenden "Beats". Vertonung und Komposition erscheint hier als Verantwortung, aber auch Anmusizieren gegen Unfassbares. Eine ganz andere Musikwelt bietet "Mischwesen" (1998), eine Gemeinschaftskomposition mit Iris ter Schiphorst - das Poem "Silence" von Anne Sexton wird hier auf fast liebevolle Weise untersucht und stellt die Artikulation, das Mitteilen in verschiedenen Klanglichkeiten in den Vordergrund.

Hervorragend interpretierten Christina Schönfeld (Gebärdensolistin) und die Courage-Mitglieder - allen voran Antje Thierbach (Oboen), die in allen drei Stücken atemberaubende Präsenz und Nachvollzug der Intentionen zeigte - die Oehring-Kammermusiken, die vor allem die Existentialität künstlerischen Tuns verdeutlichten. Keinesfalls wurden da beim Kaffee die Elfenbeintürme betrachtet, sondern die Musik betraf uns direkt und vermochte auch betroffen zu machen und stark nachzuwirken.
(21.10.14)

Spagat auf dem Seil der Utopie

François Sarhans "Lâchez tout!" bei den Tonlagen Hellerau

Als "Film und Musikperformance" war die Abendveranstaltung am Freitag bei den TonLagen in Hellerau angekündigt. Doch fernab einer klaren Definition war es vor allem eines dieser Konzerte, nach denen man erst einmal sehr bewegt oder/und irritiert den Saal verläßt und versucht, das Gehörte und Gesehene zu verarbeiten. "Lâchez tout!" schrieb der französische Komponist François Sarhan 2013 - in Hellerau fand nun die deutsche Erstaufführung statt. Berücksichtigt man, was Sarhan alles zur Aufführung beisteuert, bekommt der Begriff Komponist ganz neue Dimensionen: in die Noten für das interpretierende "Red Note Ensemble" (mit Geige, Gitarre, Schlagzeug, Klarinette/Sax und Synthesizer) aus Glasgow sind Sprechpartien integriert, die den ebenso vom Komponisten produzierten Film begleiten, dazu agieren noch zwei Geräusch-Schauspieler.

Sarhan ist zudem Enzyklopädiker, Stop-Motion-Künstler, Schriftsteller und alles in allem wohl im besten Sinne ein Phantast, der sich mit "Lâchez tout!" einen kleinen, aber übervollen surrealen Kosmos erschaffen hat mit Figuren, die mittels Elixieren, aber auch Bomben irgendwie die Welt verbessern wollen und permanent an der Verbindung zwischen Innen und Außen, Realität und Fiktion scheitern. Bobok, der Protagonist des Films, wandelt mit monströsen Kopfhörern durch eine halbwegs reale Welt mit Arien schmetternden Bänkern (sic!), rückwärts fahrenden Autos, Escher-Treppenhäusern und Paternostern - er trägt dabei die Enzyklopädie unter dem Arm, deren Auslegung ihn kontinuierlich in Konfliktsituationen bringt.

Dadurch entsteht ein seltsam fragiler Humor, eine Weltkritik, die aber im fiktiven Rahmen verbleibt und in dieser Künstlichkeit poetische Züge hat. Sarhan könnte dieser Spagat auf dem Seil des Surreal-Utopischen gelingen, wenn nicht seine eigene Akribie dem ganzen Vorhaben mehrfach im Wege stehen würde, er aber am Ende auch die Übersicht über die Proportionen verliert. Zuviele Traditionen werden hier zitiert und bemüht, die zwar nicht absichtsvoll ineinanderpassen wollen, aber oft zu stark als Referenz wirken. Da lupfen Monty Python in den Stop-Motion-Teilen des Filmes ebenso den Hut wie andernorten Jacques Tati, André Breton oder Jean-Pierre Jeunet; Literatur (Sade) und Bildende Künste (der vollgestopfte Installationsraum des Künstlers Hans Langner etwa) werden ebenso liebevoll wie beiläufig eingeflochten.

Sarhan ist ein Candide der modernen Welt und scheitert ein wenig an seinen eigenen gehegten Traditionen - fast schon bieder wirkt die Filmszene, in welcher Sarhan seinen Quijote endlich zu seiner Dulcinea finden läßt, die sich in der Folge dann allerhand wild kostümierten Geistern und Schatten in einem tschechischen Bahnhofsgebäude stellen müssen. Geht es vielleicht doch um eine immer gleiche Geschichte, durch die Jahrhunderte mit wechselnden Mitteln der Zeit erzählt? Die Wecker-Lunten-Bombe im Handtäschchen löst schließlich das proportional etwas kurze und abrupte Ende mit einer Flut aus, die alles verschlingt. Sicherlich sind die vielen Widersprüche der Film-Musik-Performance insofern verständlich, da sie uns Sarhan als einen wachen Geist vorstellen, der uns dieses Satyrspiel zur Erbauung mitgibt - gerade aber in der Wirkung, um die ein Komponist nie verlegen sein sollte, war vor allem die stilistisch selten eine persönliche Handschrift oder auch eine Metaebene zeigende Musik, die in den Sprechgesangpassagen zu viele deskriptiven Anteile aufwies, zu schwach, als dass das Gesamtkonzept länger tragfähig gewesen wäre.
(20.10.14)

Starke Handschriften vom Nachwuchs

"Klassenarbeiten" mit dem Ensemble Recherche bei den Tonlagen Hellerau

Hefte raus, Klassenarbeit! Bei diesem Ausruf zuckt man innerlich kurz zusammen, wenn man nicht gar der ganz große Streber in der Schule war. "Klassenarbeit" als Titel für ein Konzert mit Werken von Kompositionsstudenten öffnet allerdings den Assoziationsraum. Hier geht es nicht um eine zu bewertende Abfrage von Wissen, eher um die Abbildung des Spektrums einer Kompositionsklasse - der Konzertzeitpunkt spitzt die oft über einen langen Zeitraum wirkende musikalisch-stilistische Entwicklung der Studenten auf ein klingendes Ereignis zu.

Also doch eine Klassenarbeit im Wortsinne - deren zählbare Bestandsaufnahme dem Rezensenten verbleibt: 12 Komponisten aus vier verschiedenen Hochschulen in Helsinki, Stockholm, Bern und Dresden, in zwei Konzerten von neun Musikern gespielt, die ihrerseits seit 29 Jahren zusammenspielen und gut 600 Uraufführungen bestritten haben - damit ist das Projekt "Klassenarbeit" des Ensemble Recherche beim Tonlagen-Festival Hellerau zumindest zahlenmäßig beschrieben. Hinterfragen wollten sich die Initiatoren auch selbst - neben der unschätzbaren Möglichkeit, dass die Studenten über einen längeren Zeitraum intensiv für und mit dem renommierten Ensemble zusammenarbeiten konnten, wurde die Frage gestellt, wie im jeweiligen Kämmerchen der Hochschule gearbeitet wird und ob es zwischen den einzelnen Klassen ästhetische Gemeinsamkeiten oder Unterschiede gibt.

Letztlich gelang so ein hervorragender Einblick in das Laboratorium der aktuell entstehenden zeitgenössischen Musik und die Antwort kann gleich gegeben werden: die Musik war so vielfältig und individuell wie die Menschen, die sie geschrieben haben eben auch ihre persönlichen, kulturellen Einflüsse mitbrachten. Eine Zahl muss ergänzt werden, nämlich ausgerechnet die Null als Anzahl der im zweiten Konzert am Donnerstag vorliegenden Werkeinführungen. Somit kann nur im freien Assoziationsraum spekuliert werden, worauf es den Komponisten in den einzelnen Stücken ankam. Sicher erscheint, dass die sechs Darbietungen allesamt starke Handschriften aufwiesen und zum Hinhören zwangen.

Von Joe Lake (Dresden) hörte man eingangs eine schöne Studie in leisesten Dynamikbereichen, wobei präpariertes Klavier und Schlagzeug fast zu einem einzigen glockenartigen Instrument verschmolzen. Deokvin Lee (Dresden) wartete in "Prufrock" für großes Ensemble mit einem recht steinigen Kompositionsweg auf - das sehr lange Werk verschleuderte einiges an Material, ließ eine wirklich "rockige" Phase erkennen, aber keine wirkliche Zielrichtung. Nicolas von Ritter (Bern) hatte sich für eine Streichtriobesetzung entschieden - "Light and Fog" fand zu einer interessanten Sprache fortschreitender Bewegung mit einer Art Selbstverlust des Stückes am Ende. Rosalie Grankull (Stockholm) konfrontierte eine saftige Pulsation mit zerbrechlicher Harmonie im Wortsinne - das war ebenso mutig wie überzeugend. Bei Sebastian Hillis (Helsinki) "Hypha" standen sehr klar formulierte Abläufe und Algorithmen im Vordergrund, hier fehlte aber eine sinnliche Ebene fernab der mit zahlreicher Ornamentik ausgestatten "Aufstiegsarbeit" der Tonhöhen.

Anthony Tan (Dresden) blieb der Schluss vorbehalten: "Observing the Ph(r)ase" war ein sehr schönes Stück mit viel Binnen(be)handlung, das unterschiedliche Zustände musikalischer Dichte beleuchtete. Schlicht faszinierend war es, dem Ensemble Recherche bei der Formung dieser musikalischen Welten zuzusehen und zuzuhören - für einen solchen Ensembleklang und Nachvollzug der Ideen und Ansprüche wird auch jeder der gespielten Komponisten höchst dankbar sein.
(18.10.14)

Wie klingt China?

Eröffnung des Tonlagen-Festivals in Hellerau

Ein "universelles Klang-Environment" sei in diesem Jahr zu begehen und akustisch wie visuell wahrzunehmen - so kündigten die Veranstalter, das Europäische Zentrum der Künste Hellerau, einen Schwerpunkt des gestern eröffneten Tonlagen-Festival an. Einfacher gesagt: es geht in dieser Ausgabe um Klang und Klanglichkeit, um neue Instrumente, Klangkombinationen und auch vermehrt um Installationen, die ja bisher in Hellerau eher als Randerscheinung wahrgenommen wurden.

Dem universellen Anspruch darf man gerade in Hellerau durchaus Vertrauen schenken, denn Künstler aus mehr als 19 Nationen sind beteiligt. Das Festival wird mit Sicherheit bunt und interdisziplinär und in der Fülle der präsentierten künstlerischen Aussagen und Stile ist Kontroversität schon fast eine erwünschte Ausgangslage. Der Start wurde mit einem Blick gen Osten vollzogen - dieser bildet ebenfalls einen Schwerpunkt im diesjährigen Programm. Mit "China Sounds" wurden vier verschiedene sinfonische Blicke auf und aus China vom MDR Sinfonieorchester unter Leitung von Kristjan Järvi vorgestellt. Intendant Dieter Jaenicke und Bürgermeister Jörn Marx zeigten sich zuvor in ihren Eröffnungsreden gespannt auf das Festivalprogramm und hoben deutlich hervor, dass Kunst eben auch den Nerv treffe, weh tun müsse und zu vielfältiger Auseinandersetzung reize.

Ein nachhaltiges Kunsterlebnis stellte sich beim folgenden musikalischen Exkurs allerdings eher als schwierig herzustellen dar, so sehr man auch einen distanzierten Blick auf die China-Experimente bemühte. Werken eines finnischen und eines amerikanischen Komponisten, die im Rahmen eines Programms des "National Centre for the Performing Arts" in Peking weilten und ihre Eindrücke in ihren Werken 2013 zusammenfassten, wurden zwei chinesische Preisträger eines Kompositionswettbewerbs des gleichen Institutes gegenübergestellt.

Was der Amerikaner Michael Gordon in "Beijing Harmony" unternahm, war nurmehr eine platte Echo-Studie im Minimal-Sound, der nur die verbalen Bekundungen des Komponisten zu einer Beziehung zur Tempelarchitektur in Peking verhalfen. Die chinesischen Kompositionen von Xiao Ying ("The Cloud on the wishful Side" - mit Dong Ya, Pipa und Klaudia Zeiner, Mezzosopran) und Ye Yanchen ("The Morning of Bita Lake") waren farbiger ausgestaltet, als klangliches Resümee nahm man mit, dass diese beiden Komponisten in ihren Partituren sowohl wild in der westlichen Musikgeschichte wuchern als auch sich thematisch sehr von naturalistischen, einfachen Tableaus als Grundlage für die Musik leiten lassen. Für die Beschreibung von Nebel und tanzendem Regen gibt es in den letzten Jahren etliche sinfonische Beispiele aus Fernost, die aber allesamt in ihre neoromantischen Stilistik recht austauschbar scheinen.

Am Ende des Konzertes gab es aber doch eine Überraschung: der Finne Kalevi Aho schuf mit der Komposition "Gejia - Chinese Images" ein opulentes, komplexeres Klanggemälde, das virtuos mit westlichen und östlichen Materialien spielte und konsequent damit eine neue, fiktionale Ebene schuf. Kristjan Järvi und sein mittlerweile in der universellen musikalischen Neugier extrem geschultes MDR-Sinfonieorchester waren für diese ungewohnten und dann teilweise eben doch sehr gewöhnlichen Klänge außerordentlich konzentrierte und auch in vielen schön ausgeführten solistischen Passagen begeisterte Sachwalter und empfingen von den vollbesetzten Rängen starken Applaus.
(17.10.14)

Mozart, Dresden und die "Italianità"

Giuliano Carmignola und die Dresdner Philharmonie in der Frauenkirche

Attribute für einen Künstler sind oft unzureichend oder plakativ - aber was soll man machen, wenn einem angesichts eines fabelhaften Konzertes das Wort "Teufelsgeiger" auf der Zunge liegt? Natürlich denken alle an den großen Virtuosen Niccolò Paganini, doch auch heute gibt es legitime Nachfahren, die mit ihrem Geigenspiel die ganze Welt verzaubern. Dass es dabei manchmal mehr auf Frisuren und eine perfekte PR-Maschinerie ankommt, ist wohl der Geist unserer Zeit. Doch es gibt gottlob noch einige Künstler, die sich - mit einem begnadeten Talent versehen - so sehr der Musik verschrieben haben, dass sie dies gar nicht nötig haben.

Dazu gehört Giuliano Carmignola, der in den letzten Jahrzehnten vor allem mit die Solokonzerte des Barock, der Wiener Klassik und der Sturm-und-Drang-Zeit mit frischen, historisch informierten Interpretationen und einem unwiderstehlichen klanglichen Zugriff aufgeführt und auch eingespielt hat. Für die Dresdner Philharmonie ist die Zusammenarbeit mit solch einem Künstler ein Glücksfall, nicht nur weil sie einmal andere Musik als das meist das 19. und 20. Jahrhundert bevorzugende Repertoire der Orchesterliteratur spielen dürfen, sondern weil Carmignola - als Solist und Leiter des Konzertes am Freitag - ein "spiritus rector" im Wortsinne ist.

Im Programm gingen drei barocke Handschriften einem Violinkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart voraus - es war spannend wahrzunehmen, wie auf diese Weise das Mozart-Konzert in den Kontext der Musikgeschichte eingebettet wurde, es durchaus auch "italienisch" wahrgenommen werden durfte. Die Dresdner "Italianità" war ebenfalls im Konzert vertreten: Antonio Vivaldis Ehrerbietung an die Dresdner Hofkapelle, das "Concerto per l'orchestra di Dresda" g-Moll, eröffnete das Konzert schwungvoll und eine Sinfonia in derselben Tonart von Johann Adolph Hasse war gleichsam die Dresdner Antwort darauf. Auch das Konzert d-Moll für Violine, zwei Hörner und basso continuo von Carl Philipp Emanuel passte gut in diese Umgebung, bildete es doch mit seinem empfindsamen Stil eine Brücke zu Mozart.

Die Interpretationen waren mitreißend: in allen Werken ging es um weitaus mehr als bloße Tempoabsprachen und Grundphrasierungen. Der ganze Organismus Orchester - in der kleinen Besetzung natürlich auch viel filigraner und daher sehr um farbiges Spiel bemüht - fing unter Carmignolas Leitung an gehörig Leben zu versprühen, und man konnte mitverfolgen, wie solch eine musikalische "Arbeit" binnen siebzig Minuten Konzertdauer die Protagonisten außerordentlich zusammenschweißt. Carmignola selbst faszinierte mit einem forschen, manchmal gar garstigen Ton, der aber niemals Grenzen überschritt und selbst in rasanten Passagen noch Schlankheit und edlen Klang aufwies - das begeisterte die Zuhörer derart, dass eine Zugabe unumgänglich war.
(28.9.14)

mehrLicht

Musik Kultur Dresden

Aktuelle Beiträge

Sie haben ihr Ziel erreicht.
Liebe Leserin, lieber Leser dieses Blogs, sie haben...
mehrLicht - 20. Jul, 12:04
Ein Sommer in New York...
Was für eine Überraschung, dieser Film. Der Uni-Professor...
mehrLicht - 19. Jul, 21:53
Sturmlauf zum Schlussakkord
Albrecht Koch beim Orgelsommer in der Kreuzkirche Auch...
mehrLicht - 14. Jul, 18:54
Wenn der "innere Dvořák"...
Manfred Honeck und Christian Tetzlaff im 12. Kapell-Konzert Mit...
mehrLicht - 14. Jul, 18:53
Ohne Tiefgang
Gustav Mahlers 2. Sinfonie im Eröffnungskonzert des...
mehrLicht - 14. Jul, 18:51
Sich in Tönen zu (ent-)äußern
Staatskapelle Dresden spielt Schostakowitschs "Leningrader"...
mehrLicht - 14. Jul, 18:50
Chopins Cellowelten
Kammerkonzert der Dresdner Philharmonie mit Sol Gabetta Für...
mehrLicht - 14. Jul, 18:48
Fest der Klangfarben
Saisonabschluss der Dresdner Philharmonie im Albertinum Verklungen...
mehrLicht - 14. Jul, 18:46

Lesen!

Hören!

van anderen

Was rundes auf 2D ziehen
Mercator projection: a simple analogy pic.twitter.com/BoAQHKpicX —...
Kreidler - 21. Apr, 05:35
Passfarben
Was da wohl für eine Psychologie dahintersteckt. Colors...
Kreidler - 20. Apr, 05:34
Niedergang auf dem Buchrücken
The expressive design of the 1946 edition of Gibbon's...
Kreidler - 19. Apr, 05:34
Rhythmen aus alten Zeiten
Zürich HB Flap (at MuDA)2016(Sound on!) pic.twitter.com/wZWdRI6AaP —...
Kreidler - 18. Apr, 05:33
Origamitanz
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram...
Kreidler - 17. Apr, 05:04
Vom Glasstapel
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram...
Kreidler - 16. Apr, 05:04

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

stuff

PfalzStorch Bornheim Pinguin-Cam Antarktis
Conil de la Frontera
Kram Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de

Status

Online seit 6700 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

Credits


Dresden
hörendenkenschreiben
nuits sans nuit
Rezensionen
Weblog
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren